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SEITE 7 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 11. APRIL 1992 "Anzeiger" -Leser fragen Dr. lestil Wieder Dritte Welt-Laden in St. Johanns Karlpassage Der "Anzeiger" hat sich die Aufgabe gestellt, die direkte :<m-iunikation zwischeneinen Lesern und den Prisidentschafts- kanddaten zu fördern. Unse' _An- gebot: Sie schreiben ihre Fragen an cen OVP-Kandidaten Dr. Tho- mas Klestil auf ein Stück Fapier und schicken es an den "Arzei- ST. JOHANN. Peru, ein Land der 'Dri:ten Welt', stand im Mitelpinkt eines Workshcp; im St. Johanner Jugenidtreff "Crea- tiuqe". Der Pfarrer Franico GrUr, 16 Jahre lang im Hoch- land iateinamerikas als katholi- scher Seelsorger tätig, leitete die Veranstaltung. Inzeniert wurce diese Informationskampagne vcn der "AitionsgruppePeni" der St. Jc•hanner Katholischen Jugend mit Unterstützung des Buncemi- riisieriums für TJn:errichl und Kurst. 'i\4itciizandcr, füreinander und voneinander lernen', laute-.-- das Motto dieser Aktien. Sinn dieser Veranstaltung war die Bewuß:- ruchung des Umstandes, daß die sogenannte "DritteWelt" ninht '.on den begüterten Industrl&.Eiri- ger". Josef-Pirchl Str.5, A-6370 Kitzühel. Um die Fragen an den Präsi- dentschaftskandidaten weiterlei- ten zu können, müssen sie mit Ihrem Namen versehen sein. Die Antworten werden dann - auszu- gsweise - im "Anzeiger" abge- druckt. dern abgekoppelt werden kann. "Wir alle gehören zusammen", wie einer der Organisatoren die- ses Informationsnachmittages, Stefan Frick, zum Ausdruck brachte. Grnür,jetzt als Pfarrer in Basel (Schweiz) tätig, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Europäern die fatale Lage der Latinos klar zu machen. Seiner Erkenntnis nach, resultierend aus seinem langjährigem Aufenthalt in Peru, ist es speziell für lateinamerika- nische Landarbeiter (Campesi- nos) wichtig zu wissen, "daß in Europa irgendetwas für sie ge- schieht." Dabei gehe es ihnen aber nicht um finanzielle, sondern vorwie- gend um moralische Unterstüt- zung (wiku) Nach vierjährigem Intermez- zo gibt es in St. Johann wieder einen Dritte Welt-Laden. Er be- findet sich direkt im Ortszentrum, im ersten Stock der Karl-Passa- ge, und hat seit Wochenbeginn geöffnet. Der Dritte Welt-Laden wird vom Verein "Aktion Dritte Welt St. Johann" getragen. Die Arbeit wird von rund 30 ehrenamtli- chen Mitarbeitern getan, der Laden ist nicht auf Gewinnaus- gerichtet. "Falls wir einen Über- schuß erwirtschaften, unterstüt- zen wird damit Projekte in der Dritten Welt", sagt Manfred Wimmer. Die Waren - Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Schokolade, Honig und Gewürze aus Lateina- merika, Afrika und Asien, Kunsthandwerksgegenstände, Schmuck, Musikinstrumente, Naturkosmetika, Papierwaren und Geschenksartikel - bezieht der Verein von der EZA, der Or- ganisation "Entwicklungszusam- menarbeit" mit Sitz in Salzburg. Sie wird vom Verein Aktion Dritte Welt, den Katholischen ST. ULRICH. In einer finan- ziellen Krise steckt die Fa. Karl Nothegger GesmbH., die laut Firmenchef im Vorjahr 10% ih- res Umsatzes einbüßte. Als Grund dafür bezeichnete Notheg- ger das Nachtfahrverbot auf der Loferer Bundesstraße. 150 Lastkraftwagen stehen im Dienste Notheggers Speditions- unternehmen. "Aber durch das absolute Nachtfahrverbot wurde deren Einsatz behindert", beklagt Männerbewegungen in Ober- österreich und Salzburg sowie dem Österreichischen Entwick- lungsdienst geleitet. Die EZA importiert die Waren ohne profitorientierten Zwi- schenhandel direkt aus den Ent- wicklungsländern und zahlt den Bauern und Erzeugern Preise, die bis zu 30 Prozent über dem Welt- marktpreis liegen. "Es gilt, weg von der Idee der Entwicklungs- hilfe hin zu gerechteren Wirt- schaftsbeziehungen zu kom- men", sagt Klaus Burgstaller vom Dritte Welt Laden in St. Johann. "Wenn wir die Menschen für ihre Produkte ordentlich bezahlen, können sie sich selbst helfen". Der Dritte Welt-Laden in St. Johann ist Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr, am Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. PS: Der Verein "Aktion Dritte Welt" lädt am Dienstag, 14. April, 20 Uhr in die "creatique" zu ei- nem Lichtbildervortrag von Marco Vinico und Sanay Oa. Die beiden Lehrer stellen "Land und Leute Guatemalas" vor. sich Nothegger. Dies sei ein kla- rer Konkurrenznachteil gegen- über den Großfrächtern im Inn- tal, die Tirol mit lärmarmen Lkw in Richtung Italien und Deutsch- land jederzeit verlassen können. Aber dank der Aufhebung des Nachtfahrverbotes durch das Verfassungsgericht seien die Umsätze wieder gestiegen. Laut Nothegger ein Umstand, "der den stillen Ausgleich mit Gläubigern ermöglichte." Pfarrer Gmiir warb um morali- sche Unterstützung für Latinos Dritte Welt-Laden im ersten Stock der Karl-Passage in St. Johann Die Firmen Karl Notheggers schrieben nur noch" rote" Zahlen
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