Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 18. APRIL 1992 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Abschied einer Einbildung Spediteur Nothegger macht Platz für aktive Gemeinderäte Unser aller Leben und unsere Umwelt haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Auf der einen Seite ist Hunger für uns ein Fremdwort geworden und unse- re Lebensmittel stammen aus der ganzen Welt. Jeder kann seine Freizeit auf die ihm genehme Weise gestalten. Noch nie ist es so breiten Schichten der Bevöl- kerung so gut gegangen. Auf der anderen Seite jedoch wächst der Dreck. Luft und Wasser werden immer schlech- ter, immer mehr Bäume,ja ganze Wälder, sterben, der Aufenthalt in der Sonne wird langsam lebensgefährlich. Unsere hohe Lebenserwartung kann nur mehr mit einem gigantischen medizi- nischen Aufwand aufrechterhal- ten werden. Die nachfolgende Generation leidet bereits ab der Geburt an Mißbildungen, At- mungserkrankungen und Aller- gien. Die Zahl der Weltunter- gangsverkünder steigt. Und wie reagieren unsere Regierungen? Mit viel Medienaufwand und -wirksam- keit werden neue Gesetze im Nationalrat und Landtag verab- schiedet. Trotz aller großartigen Ankündigungen ändert sich in der Wirklichkeit nichts. Einige Beispiele: Vor einiger Zeit wurde ein "zukunftsweisen- des" Müllbewirtschaftsgesetz verabschiedet. Abgesehen davon, daß die Müllcontainer immer bunter und mehr werden, hat es keinerlei Auswirkung, wenn man Wie man Probleme beim Ein- kaufen kundenfreundlich behe- ben kann, zeigten letzte Woche die überaus freundlichen Ange- stellten der Fa. Troppmair in St. Johann. Am 29.3. kaufte meine Frau eine Matratze im Trop-Abhol- markt in St. Johann. Zu Hause stellten wir fest, daß die Matratze für das Bett zu groß war. Als ich am 1.4. die Matratze umtauschen wollte, war das Geschäft wegen Inventur ge- schlossen. Der Lagerarbeiter, übrigens ein Ausländer, welche ja von gewissen Mitbürgern so geschmäht werden, tauschte die den Müll nicht verhindert und trennt. Unser Müll ist hingegen ein Riesengeschäft geworden. Im Verkehrsbereich werden regelmäßig mit viel Tamtam Be- schränkungen, Verbote und Lö- sungen angekündigt. Tatsache ist, daß der Verkehr immer mehr und unerträglicher wird. Wir müssen endlich Abschied von der Einbildung nehmen, daß wir nur nehmen können und nicht geben brauchen. Der Mensch hat sich Mittel geschaffen, die sei- nen Lebensraum zerstören. Wir müssen uns über die Wich- tigkeit unersetzbarer Güter wie Luft und Wasser klar werden und Opfer für eine gesunde Umwelt bringen. Unsere Kleidung und Nahrung muß wieder aus der näheren Umgebung kommen. Das Auto darf nur mehr zu wirk- lich notwendigen Fahrten benutzt werden. Energie muß sinnvoll und sparsam eingesetzt werden. Wenn man diese und noch viele andere Maßnahmen wirklich ernsthaft setzen will, bedeutet das aber auch, daß sich das Leben jedes einzelnen verändern wird. Man wird vieles nicht mehr dür- fen und für vieles bestraft wer- den. Man wird auch einiges an Lebensqualität abgeben müssen und die Freiheit des einzelnen wird beschränkt werden. Nur so werden wir auf dieser Welt in einer lebenswerten Art überleben können. Helmut Deutinger, Malinggasse 35, Kitzbühel Matratze sofort um. Nachdem ich von einem Einkauf im Nebenge- schäft zurückkam, warteten der Lagerarbeiten und die Kassierin bei meinemn Auto. Sie über- raschten mich mit der Nachricht, daß die kleine Matratze in Ak- tion ist und ich bekam den Diffe- renzbetrag zurück. Nebenbei möchte ich erwäh- nen, daß alle Beteiligten überaus freundlich waren und mich nie darauf hinwiesen, daß das Ge- schäft ja eigentlich geschlossen ist. Herzlichen Dank für die freundliche Bedienung. Rudolf Widmoser, St. Johann In ihrer Ausgabe vom 11.4.92 führen Sie an, daß ich aufgrund des überraschenden Wahlsieges der Parteiunabhängigen mein Ge- meinderatsmandat zurückgelegt habe. Ich hätte überhaupt kein Problem gesehen, mit den neuen Kräften in der Gemeinde zusam- menzuarbeiten, jedoch wollte ich den Platz für verdiente und akti- ve Gemeinderäte wie Hr. Ka- spar Pirnbacher und Hr. Conrad Pogrielz freimachen, die sich wesentlich effektiver für die Gemeinde einsetzen können, da ich ohnedies mit der Sanierung unseres Unternehmens vollkom- men ausgelastetet bin. In Ihrem Kurzbericht über die Sanierung der Karl Nothegger Als Zuhörer bei der konstituie- renden Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates war ich von dem Bericht überrascht, den ich im "Kitzbüheler Anzeiger" vorfand und der nicht als Kommentar gekennzeichnet war. Der erste Beschluß über die Anzahl der Stadtratsmitglieder und auch der über die Anzahl der Ausschüsse fielen einstimmig. Überraschend war die Wahl der Vizebürgermeister: 8 Stimmen (vermutlich der Fraktion Liste Capellari - Wir Kitzbüheler) entfielen auf Ing. Gerhard Eilen- berger, 5 Stimmen (vermutlich die seiner Fraktion Kitz. Sozial- demokraten und eine weitere Stimme) entfielen auf Gerhard Rosa. Sechs Gemeinderäte übten Stimmenthaltung. Demnach hat weder die Liste des Bürgermei- sters noch die der SPÖ die Wahl entschieden, sondern die Zahl der Stimmenthaltungen. Eine "Koa- lition" bei der Vizebürgermei- sterwahl wäre nicht möglich gewesen. Für die Aufteilung der Sitze in den Ausschüssen lag ein schrift- licher Vorschlag vor. Das wider- legt, daß eine Partei "in letzter Minute" ein "Übereinkommen" gekündigt hat. Offenbar haben die Verhandlungen zwischen der Liste Capellari und den Sozial- demokraten in einem besseren Klima stattgefunden, als es bei GmbH haben Sie aus dem Be- richt einer Tageszeitung einige Sätze aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht dabei vollkom- men unter, daß meine 295 Mitar- beiter und ich nunmehr die Mil- lionenschäden aus einer politi- schen Fehlentscheidung, wie das erweiterte Nachtfahrverbot auch für lärmarme LKW's auf der B 312 "ausbaden" müssen, wobei wir das Entgegenkommen der be- teiligten Banken brauchen. Es entspricht normalerweise journa- listischer Gepflogenheit, daß man sich mit dem Betroffenen in Verbindung setzt, bevor man derartigen Unsinn schreibt. Karl Nothegger, Spediteur, St. Ulrich den Gesprächen zwischen der SPÖ und den weiteren Listen der Fall war. Angesichts der beste- henden Mandatsverhältnisse nutzte die SPÖ ihre Möglichkei- ten, ohne sich einen "Vorteil" schaffen zu können. Der Hin- weis auf eine Koalition ist eine Vermutung, deren Berechtigung sich erst erweisen muß. In einer Unterstützung der "Opposition" sah die SPÖ vermutlich keine Vorteil für die Zusammenarbeit im Gemeinderat. Die Enttäu- schung der "Opposition" ist ver- ständlich. Sie hat weder die Di- rektwahl des Bürgermeisters noch die Gemeinderatswahl gewonnen, aber auch die Ver- handlungen für die Vorstands- wahl nicht in ihrem Sinn erfolg- reich geführt. Nach den üblichen Eingangs- geplänkeln sollen auch diesmal die Gemeinderäte die Sachthe- men so diskutieren und abstim- men, wie es seit Jahrzehnten üblich ist, nämlich ohne Rück- sicht auf Parteien. Der Gemein- debürger wünscht weder Macht- blöcke noch grundsätzliche Opposition, sondern sachliche Arbeit. Hans Wirtenberger Kitzbühel Anmerk.d.Red.: Was Sie als "Kommentar" bezeichnen, sehen wir als wichtige Hintergrundin- formation für unsere Leser. Einkaufsvergnügen Bürger wünscht sachliche Arbeit
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen