Kitzbüheler Anzeiger

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Die Schloßruine nach dem Brand von 1914 Münichau, das "weiße Schloj3 ", nach einer Aufnahme vom 5. 4. 2 SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 25. APRIL 1992 Der Bezirk in allen und neuen Ansichten (19) / Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der SIao.t Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. Nach einer (bisher verschol- lenen) Beschreibung der Fürst von Lambergischen Herrschaft Kitzbühel vom 16. Juli 1862 wird das Schloß Münichau als "Allodialgebäude" bezeichnet. Zum Schloß gehörten damals das Bauernhaus Seebach mit Vorhaus, Stallung und Heu- rehm, das Bauernhaus Veiten, ebenfalls mit Stallung, Ein- fahrtsbrücke zur Heurehm, das Bauernhaus Michela, ganz höl- zern, das Dreschtennengebäu- de mit Getreidelager mit Rinn- werk zur Dreschmaschine, Wasserrad und Weliraum und einer Wagenschupfe, das Bauernhaus Pahaus mit Was- serwehr und Schutzwehren und die Reither Brücke. Der Brük- kenstock auf der Münichau zu- gewendeten Seite mußte von den Schloßbesitzern betreut werden. Schloß Münichau mit drei Stockwerken, 13 Zimmern und gutem Getränkekeller. Das Schloßnebengebäude mit Aus- schank, Zechstube, Küche und Küchenzimmer, Tanzsaal, Waschhaus mit Ziegelboden, vier Türme mit Außenmauern und Zwinger. Am 15. Juli 1914 schlug ein Blitz in das benachbarte Bauern- haus Michela ein und durch Funkenflug griff das Wildfeuer auch auf das Schloß über. Beim Wiederaufbau von Michela - heute Gasthaus Münichau - wur- de Baumaterial von der Schloß- ruine verwendet. Der Besitzer, Max Cajetan Graf von Larnberg, befand sich damals a1 der Front. 1921 erwarb der K.u.K. Hofrat Oskar Lobmeyr von Hohenstein die Ruine um 83 Kronen. Die genannter Bauernge±iöfte befan- den sich bereits in privater Hän- den. Nach einer Beschreiung von 1690 gehörten zum Schloß auch vier Fischweiher, der Gie- ringer, der Vogeisberger, der Schreibichler und der Linda- Weiher. Außer Schleidln, Kar- pfen und Hechte wurden auch Alten (Eitel) gezüchtet. Auch der Tauppensee in Kössen an der Grenze zu Bayern gehörte 1731 zu Münichau. Schloß Münichau brannte 1914 Im Jahre 1957 kaufte die Kitz- büheler Hoteliersfamilie Ha- risch mit den Söhnen Josef, Hans und Ernst, von den zahl- reichen Erben Oskar Lobmeyrs das Schloß, das von diesem, um ein Stockwerk erniedrigt, wie- der aufgebaut wurde. Von der Familie Harisch wurde das Schloß großzügig ausgebaut und zu einem Hotel gediegen ausgestattet. Auch das ehemalige Dreschtennengebäu- de wurde dazugekauft und dient heute als Dependance des Schloßhotels. Kürzlich erwarb der heutige Alleineigentümer, Hans Harisch das Gasthas Münichau, ehemals Bauerngut Michela. Bei der inovienig des Schlosses erhielt iieim 1. Stock gelegene SchIoIkapeIIe einen neuen Altar. D:e Tochter There- se der Eheleute Hans cnd Rose- marie Harisch. geb. Gridrer, wurde in dieser Kapelle grtuft. Das an die turmbewebrte Umfas- sungsmu r angebaute Wirt- schaftsgebäude wurde ebenfalls umgebaut unc die Türme restau- riert. Man kann sich freuen, daf das Schloß Münichau im walrsten Sinne des Wortes ajs 'Schutt und Asche" zu neuer B1üt ge- langt ist. Von den kunsthand- werkliche] Arbei:en der Innen- einrichtung seien hier die ver- schiederen Wa?pen- uni Deko- rationsnialreien des akad. Ma- lers Sepp Obermoser, Kirzhberg, die Kunstschmiedearbeiter von An:on Pichler und Hrs Molte- rer aus Kitzbühel scwie die Schnitzereien am Mobilar und an den Decken von Max Moritz aus Wörgl erwähnt. Hoher Besuch. Im Jahre 1973 verbrachten Seine kaiser- liche Hoheit, Prinz Shahid Shahin Pachlevi, in Begleitung des iranischen Botschafters in Hamburg und Familie drei Wochen im Schloßhotel Müni- chau. Prinz Shahid war ein begeisterter Skifahrer und er- rang bei Gästeskirennen in Reith eine Goldmedaille. Spaß machte ihm auch das Eisstock- schießen auf der schloßeigenen Eisbahn. Die Helios-Film aus Wien drehte im Juni 1951 im Schloß Münichau den Film "Das un- mögliche Mädchen" mit Hans Holt und Hannelore Schroth, Regisseur Akos v. Ratony.
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