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Brixen im Thale mit der Hohen Salve. Vorne einfrüher im Brixental gebräuchlicher Ringzaun Brixen im Thale mit Kirche, Vidum und dem neuen Schulgebäude SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 9. MAI 1992 Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (19) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. Dr. Sebastian Posch im Vor- wort zum Heimatbuch: "Bri- xen war durch lange Zeiten hin- durch der geistlich-geistige Vorort des nach ihm benannten Tales. Hieraus erwächst ganz von selbst eine gewisse Gelas- senheit und ein gesundes Selbst- bewußtsein. Urkundlich wird Brixen erst- mals im Jahre 788 erwähnt. Im 9. und Anfang vom 10. Jahr- hundert gehörte die Grundherr- schaft "Tal" den Rapotonen, den Grafen des Unterinntales. 902 ging die Herrschaft an das Hochstift Regensburg über, von dem sie das Hochstift Salzburg im Jahre 1386 um 18.000 Gul- den käuflich erwarb. Verwaltet wurde das Gebiet durch einen Pfleger auf Schloß Itter. Kirch- lich unterstand das Brixental ab 1215 dem Salzburger Eigen- bistum Chiemsee. Seit 1807 gehört es direkt zum Erzbistum Salzburg". Am 1. Mai 1816 verfügte Kai- ser Franz Josef die Vereinigung des Landgrichtes Hopfgarten mit Tirol. Nach Anton Flecks- berger erfolgte die Vereinigung auf Betreiben von Persönlich- keiten aus dem Brixental. In diesem Jahr mußte Bayern das Fürstentum Salzburg an Oster- reich zurückgeben. Mit Ausnah- me des Rupertiwinkels. Salz- burg wurde der oberösterreichi- schen Regierung in Linz unter- stellt. Das Gericht Hopfgarten mit dem Brixental und die Ge- richte Zell am Ziller und Matrei im Iseltal wurden der tirolischen Landesregierung in Innsbruck unterstellt. Buchautor Univ.-Dozent Dr. Sebastian Posch promovierte am 2. Dezember 1966 "sub auspi- citis praesidentis rei publicae". Den Doktorrring überreichte ihm damals Bundespräsident Franz Jonas im Kaiser-Leopold- Saal der Alten Universität Innsbruck. Der Tourismus prägte Brixens Aufstieg Univ.-Doz.Dr. Hugo Penz, schreibt im Brixner Heimatbuch u.a.: Zu den Vorläufern des modernen Tourismus, der in Brixen besonders früh einsetz- te, zählte der Wallfahrtsverkehr und das Bäderwesen. Wall- fahrtsstätten sind das Kirchlein auf der Hohen Salve sowie die Maria-Heimsuchungskapelle am Harlaßanger. Das Salvenkirch- lein liegt zwar im Gemeindege- biet von Westendorf, wird aber seit eh und je von der Dekanats- pfarre Brixen betreut. Ebenso die Kapelle am Harlaßanger im Gemeindegebiet von Kirchberg. Für das frühe Einsetzen des Fremdenverkehrs spielte das Maria-Luisen-Bad, benannt nach der Witwe von Napoleon, eine wichtige Rolle. Das Bad wurde 1823 entdeckt, jedoch wurde der Badebetrieb Mitte der 60er-Jah- re eingestellt. Der erste Schlepp- lift auf die Kandleralm wurde 1966 errichtet. 1970 folgten die Sonnberglifte und 1987 der Mit- telpunkt vom Brixner Seilbanhn- wesen, die Gondelbahn "Hoch- brixen". Zugleich erfolgte der Zusammenschluß des Skigebie- tes "Wilder Kaiser - Brixental". Im Jahre 1956 betrug die Gäste- frequenz 19.958 und 1986 248.318. Das Bettenangebot betrug 1956 170 und wurde bis 1986 auf 2.396 Betten erhöht! In Brixen gibt es insgesamt 191 Im Ferienwohnungen. Das Hotelbuch von 1914 ver- merkt bei Brixen im Thale: 785m Seehöhe, Eisenbahnsta- tion, Post- und Telegraphenamt. Lauterbach, Arzt in Kirchberg, nahe Wälder, Badeanstalt (koh- lensaure Eisenquelle), elektri- sches Licht, Hochquellenlei- tung, interessante Kirche, Ski- gelände. Gasthöfe (70 Betten), Maria-Luisenbad, Mairwirt, Brixnerwirt. Privatwohnungen mit 59 Betten. Der Innsbrucker Bürgermeister Ronald Niescher stammt mütterlicherseits von Brixen ab. Maria Niescher, geb. Hölzlsauer, wurde auf dem Bergbauernhof "Adlschmied" am Brixner Sonnberg geboren.
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