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Das Magnetsitwerk in Hochfilzen wird in kleinerem Maße weiterarbeiten Ein geknickter Perlinger bei der Pressekonferenz Foto: STAU SAMSTAG, 9. MAI 1992 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Werk Hochfilzen wird kleiner weiterleben! HOCHFILZEN. Ein Teil der TIMAG-Belegschaft und die Ge- meinde Hochfilzen dürfen aufat- men. Mit dem Konzept "TIMAG NEU! wird der Betrieb im zuvor stillgelegten Magnesitwerk wie- der aufgenommen. Aber - und daran ist vorläufig nichts zu ändern - nur 60 der ehemals 250 Arbeiter können eingestellt wer- den. "Ich bin froh und glücklich, daß es im Hochfilzener Magne- sitwerk wieder weitergeht", freu- te sich Bürgermeister Johann Arnold nach der persönlichen Vorsprache des zum Werkleiter bestellten Dipl. Kaufm. Sigmund Ridelsperger. "Damit" so Arnold weiter, "ergibt sich die Chance, daß bei entsprechender Konjunk- tursteigerung in der Metallindu- strie weitere Arbeitsplätze ge- schaffen werden können." Vorerst wird laut Konzept "TIMAG NEU" auf der Basis von 56.000 t Hochkalksinter und 44.000 t feuerfeste Massen wei- tergearbeitet. Damit ist laut Schreiben von Dir. Dr. Viktor Weiß die Möglichkeit gegeben, ITTER. Über die fünf zur Fir- mengruppe des Naturprodukte- Erzeuges Engelbert Perlinger ge- hörenden Unternehmen wird noch im Laufe dieser Woche der gerichtliche Ausgleich angemel- det. Dies gab (Noch-) Firmen- chef Perlinger am Montag am Firmensitz in Itter bekannt. Angeboten wird ein 40-prozent- iger Ausgleich. Mit 338,6 Mil- lionen ist die Bank Austria der Hauptgläubiger. Insgesamt 462,4 Millionen Passiva stehen Aktiva von 141,9 Millionen gegenüber. Ausschlaggebend für das Schei- tern des Sanierungskonzeptes war das "Umfallen von mehr als 20 Gläubigem, die trotz Verhand- lungen auf ihre Forderungen bestanden", sagte Perlinger. Zu- letzt sei auch eine vom Land Tirol zugesicherte Kredithaftung für mehr als 8 Millionen nicht mehr bereitgestellt worden. Perlinger erklärte, daß die Firma durch die organisierte Auffanggesellschaft praktisch weiterbestehe und die Arbeitsplätze für 60 Mitarbeiter erhalten bleiben. Ein sichtlich geknickter Fir- mengründer Engelbert Perlinger, "das begonnene Programm für den Hochwertdünger BIOMAG umzusetzen". Ein Programm, daß den Arbeitern eine hohe Leistungsbereitschaft abverlangt. "Da sind Umschulungen und Umstrukturierungen größeren der von Null begann und zwi- schenzeitlich eine Viertel Mil- liarde Schilling sein eigen nen- nen konnte, nannte drei Haupt- gründe für das Firmen-K.o.: "Zu früh am Markt, zu teure Produk- te, zu viele Geschäfte!" vorgesehe- nen Fusionierung mit der RA- DEX-Austria zu Inhalt. Bezug genommen wird auch zur Ver- brennungsanlage die, trotz Man- gel an Konkretheit, in den Ge- meinden Fieberbrunn, St. Ulrich, St. Jakob, Hochfilzen und auch in der Salzburger Gemeinde Leo- gang viel Staub aufgewirbelt hat. So wird in dem Schreiben ver- merkt: "Daß die Müllverbren- nung kein Teil des Konzeptes TIMAG NEU ist, und daß auch die Aufrechterhaltung des Pro- duktionsbetriebes TIMAG nicht dazu dient, um einen nahtlosen Übergang zu einem späteren Betreiben einer Müllverbren- nungsanlage zu ermöglichen." Dessen ungeachtet ist BM Arnold nach wie vor skeptisch: "Die Gefahr ist noch nicht ge- bannt." (wiku). 9, "Mi graust schu heit voa den Essn, wos i oiwai an Muattatog koch!" Perlingers Pionierschicksal: "Zu früh. zu teuer. zu viel" Ausmaßes nötig", wie der Be- TIMAG und deren triebsrat Johann Reiter aus Er- fahrung zu berichten weiß. Das Schreiben von Dir. Dr.Weiss und Dir. Dr. Pöhl hat nicht nur die Klarstellung be- züglich der Betriebsaufnahme der
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