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Aga Khans Bruder fuhr Ski am Kitzbüheler Horn Skischulchef Wasti Zwicknagl, Aga Khans Brude Prina Sadruddin und der Generalsekretär der Industriellenvereinigung Cseska (v. 1.) Mit Baggern räumte maxz Schnee und Eisklumpen aus den Bächen SEITE 2 L0KAL-ANZEIGER SAMSTAG, 4. JÄNNER 1992 A DABEI NZEIGER Wetterchaos: Stau KITZBÜHIEL, OBERNDORF, ST. JOHANN. Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Hoteliers und Vermieter über die ergiebigen Schneefälle während der Weihnachtsfeiertage jubel- ten, haderten die Autofahrer mit ihrem Schicksal. Der Schnee auf den Straßen und der Urlauberreiseverkehr verursachten Chaos und kilometerlange Staus in und um St. Johann und Kitzbühel. Noch ärmer dran waren zahlreiche Hausbesitzer in St. Johann, deren Keller durch sintflutartige Regenfälle vermurt und über- flutet wurden. Die Oberndorfer Feuerwehr mußte das Wasser sogar aus dem eigenen Keller pumpen! Der wunderbare Schnee, der momentan auf den Bergen rund um Kitzbühel liegt, lockte sogar Prina Sadruddin, den Bruder des berühmten Aga Khan, in die Gamsstadt. S Gemeinsam mit Dr.Franz Ceska, dem designierten Gene- ralsekretär der österreichischen Industriellenvereinigung, kam er Einmal bauschig leicht und dann wieder wäßrig schwer, flockte Schnee auf Berg und Tal, bedeckte Wald und Flur und natürlich die Straßen unseres Bezirkes. Welch herrliche Tage für Romantiker und Abenteurer unter den Autofahrern(innen), die mit zwei- oder allradbetriebenen Vehikelnjeweils zwei Spuren im Schnee zogen. Und Berufsfah- rer, sie murren zwar ob des "Sau- wetters", ließen sich nicht be- irren: Übung macht den Meister. Aber im Schneegestöber zeig- te sich auch eine verloren ge- glaubte menschliche Spezies: Zauberlehrlinge weiblichen und männlichen Geschlechts. Sie forderten die Macht der Winterelemente heraus, drohten am Montag dieser Woche zum Skifahren nach Kitzbühel. Skischulchef Wasti Zwicknagl begleitete die beiden bekannten Männer auf das Horn und zeigte ihnen die sch5nsten Tiefschnee- abfahrten am Kitzbüheler Haus- berg. Aga Khans Bruder begei- stert: "Ein herrlicher Tag. Ich komme wieder in diese Stadt'. darin zu ersticken. Unserer technisierten Epoche entsprechend ritten diese weder auf Besen noch hielten sie Zau- berstöcke in ihren Händen. Sie waren daran zu erkennen, daß sie sich ihre angstschweißnassen Nasen an scheibenwischerbe- wehrten Windschutzscheiben platt drückten, sich krampfhaft an Lenkräder klammerten, knie- schlotternd zugleich Gas- und Bremspedale tracktierten und mit gemurmelten oder gefluchten Beschwörungsformeln die ande- ren Verkehrsteilnehmer an sich ketteten. So geisterten auf leisen Reifen im Schrittem?o Kolonnen durch die schneebestäubte Winterstil- le. (wiku). Von Harald Mater und Wilhelm Kun Ein Wolkendach hatte sich während der Weihnachtsfeierta- ge über den Bezirk Kitzbühel gelegt und überschüttete diesen wechselweise mit Schneegestö- ber und dann wieder mt Regen- schauern. Besonders der sintflutartige Regen, der zwei Tage lang an- dauerte, hatte fatale Folgen. Aus dem ganzen Bezirk wurden Überschwemmungen gemeldet. Schlimm erwischte es wie schon bei den August-Unwettern die Marktgemeinde St Johann. Im Weiler Almdorf stitute sich der Wentbach, die Lawine aus Schnee, Dreck und Wasser ver- murte das komplette Erdgeschoß des Grassenhofes. Feuerwehr- männer und freiwillige Helfer mußten die Wohnräume in stun- denlanger Arbeit mühsam frei- schaufeln. Einige Stunden lang gesperrt war die Hochkönig-Bundesstra- ße nach Fieberbrunn, nachdem die Bahnunterführung bei St. Johann hüfttief unter Wasser stand. Auch die Bahnverbindung war zwischen St. Johann und Kitzbühel unterbrochen, nach- dem die Lokomotive eines Post- zuges entgleist war. Ein Räum- fahrzeug hatte Schnee auf den Geleisen deponiert. ZUM ALLTAG GEDANKEN Die Zauberlehrlinge
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