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SAMSTAG, 4. JÄNNER 1992 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 auf den Straßen und Überflutete Keller In Kitzbühel gingen der Wink- lernbach, der Gänsbach und der Pfarraubach über. Letzterer bahn- te sich seinen Weg durch den Lebenbergtunnel und bildete auf der Paß-Thurn-Bundesstraße einen riesigen See, der von der Feuerwehr abgepumpt werden mußte. Erheblichen Sachschaden richtete der Pfarraubach auch bei der Pension Burgstallhof an. Dort stand der Keller unter Wasser. Besonderes Pech hatte die Feuerwehr von Oberndorf. Während sie im ganzen Ort im Einsatz war, um überflutete Kel- ler auszupumpen, kam ihr eige- nes Haus zu Schaden. Zwischen Zeughaus und Volksschule hatte sich ein großer See gebildet. Der Druck des Wassers war so groß, daß die Scheiben zerbarsten und die Schulungsräume im Keller überschwemmt wurden. Der Schaden beträgt mehrere hun- derttausend Schillinge. Der dichte, vorweihnachtliche Reiseverkehr - worunter sich viele ausländische Autos und sogar Busse mit Sommerreifen befanden - geriet im Matsch ins Stocken. Die Sperrung gewisser Strek- ken, wie zum Beispiel die Land- straße im Gebiet des Hopfgarte- ner Waldes, brachte zusätzlich Chaos ins Verkehrsgeschehen. Es bildeten sich Kolonnen, und so konnte zum Beispiel das Teil- stück der Bundesstraße B 171 von St. Johann bis Kitzbühel zeit- weise nur in stundenlanger Fahr- zeit bewältigt werden. Daran änderte auch der neu eröffnete Knoten Süd in St. Jo- hann nichts. Ein Beweis dafür, daß eine durch Umfahrungsmaß- nahmen erzielte Entlastung ei- nes Ortsteilbereiches keineswegs zur Lösung des Verkehrspro- blems auf der B 312 beiträgt. Räumkommandos im Dauereinsatz Aber die Wintersaison begann nicht nur für anreisende Urlaubs- gäste und die im Gastgewerbe Tätigen mit Streß. Die Straßen und Gehsteige mußten von den Schneemassen befreit, öffentliche Plätze vor Schulen oder Krankenhäusern und Parklätze zugänglich ge- macht werden. 'Und das konnte gar nicht schnell genug gehen", wie Ulli Böck vom Kitzbüheler Stadtbauamt bemerkte. "Liegt kein Schnee, wird gejammert, schneit es dann endlich, soll er im Nu von den Straßen ver- schwinden". Wofür dann auch von den Leuten des Bauhofes gesorgt wurde. In insgesamt 1.800 Einsatz- stunden kämpften die 15 Männer von 18. bis 29. Dezember gegen die Schneemassen an. Fahrzeuge wie Pflüge, Traktoren und Rad- lader waren 1.600 Stunden im Einsatz, um das Kitzbüheler Stra- ßennetz - es umfaßt immerhin 95 Kilometer - passierbar zu ma- chen. Oberndorjs Feuerwehr pumpte Wasser aus eigenem Keller wie Bis unter die Decke war dieser Keller ‚nil clrei-ein Scinee eJi1'l.. Ihr-freizulegen, bedurfte stunden- langer mühsamer Schauflerei Fotos: Maier, STAU
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