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Kössen mit Kirche; rechts davon der Hüttwirt mit Glockenturm,' ehemals "Verweserhaus "; ganz rechts das Fische rhäusl. In derEcke oben der Wilde Kaiser Der Fremdenverkehrsort Kössen heute SEITE 12 LOKAL-ANZEIGER SMTIr MAT lÜnl Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (19) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. Aus der Urnenfelderzeit. Im Frühsommer 1976 wurde dem Kustos der urgeschichtlichen Sammlung des Ferdiandeums in Innsbruck, Frau Univ.-Doz. Dr. Liselotte Zemmer-Plank, eine Bronzenadel zur Begutach- tung übergeben. Als Fundort nannte man ihr die Umgebung der Talstation des Unterberglif- tes in Kössen; später wurden aber auch noch andere Versio- nen über die Auffindungsstelle bekannt. Vermittelt hat den neuen Fund Amtsleiter Auf- schnaiter aus Wattens, ein ge- bürtiger Auringer. Der Name des Finders ist im wissenschaft- lichen Bericht nicht erwähnt. Die neue gefundene Bronzena- del entstammt einem jüngeren Abschnitt der entwickelten Bronzezeit des 14. Jahrhun- derts v. Chr.. Während dieser Periode wanderten grabhügel- bauende Bevölkerungsgruppen aus dem Osten kommend in den Raum nordwestlich der Alpen ein und -:)esetzten bisher weitgehend ungenutzte Sied- lungsflächen. Scheinbar friedlich ließen sie sich neben der einge- sessenen Bevölkerung nieder, der ihnen eigene Formenkreis der materiellen Kultur, der sich im östlich-Donauländischen Raum entwickelt hat, wird von den bodenständigen Bevölkerungs- gruppen übernommen. Deutli- cher als die oftmals auch über weite Gebiete verhandelten Ge- räte und Waffen sprechenjedoch plötzlich einsetzender Wechsel des Totenrituals und Verände- rungen des Gabbaues für eine Einwanderung fremder Elemen- te. Nadeln stellten bevorzugte Grabbeigaben dar, sie wurden den Männern einzeln, den Frau- en paarweise, in Jas Grab mitge- geben. Die Datierung des Fun- des (14. Jahrhundert v.Chr.) wurde durch die Kenntnis eini- ger Parallelen in gut bestimmten Gräbern gestütz. Die Kössner Bronzenadel (im Privatbesitz) hat eine Länge von 3 8, 1 cm, hat einen spitzen, dorn- förmig zulaufenden Kopf, der mit drei Strichgruppen verziert ist. Den leicht geschwollenen Hals gliedern vier kräftige Rillenbän- der. Die mittelgrüne, teilweise rauhe Patina, ist dunkelgrün ge- fleckt. Niemand ist bunter"- Der Anzeiger Sommerfrische und Tourismus in Kössen Gastungsrecht - Sommer- frische und Tourismus in Kös- sen. 1. Tiroler Hotelbuch von 1914: Kössen, 588 m Seehöhe, 2.000 Einwohner, Post- und Telegraphenstation, elektr. Licht, Arzt, Apotheke, Tennis- plätze, Tennisturniere, regelmä- ßig gesellschaftliche Unterhal- tungen, Konzerte, Park- und Seefeste, Schwimm- und Voll- bad, Warmwasserbadeanstalt, Sonnenbad, Kahnfahrten auf 5.000M2 großer Seefläche, Par- kanlage, Promenaden, ebene Waldspaziergänge, Jagdgele- genheiten, Wintersportanlagen, günstiges Skiübungs- und Tou- rengelände, Unterkunft: Park- und Sporthotel "Kapelle" (50 Bet- ten), sehenswerte Sammlmig al- ter Bauernschränke und Truhen; Gasthöfe (100 Betten) Neue Post, Erzherzog Rainer (Jahreszahl 1567), Weißbacher, Me:zger, Auwirt, Hüttwirt und Neuwirt. Bewirtschaftete Unterkunftshüt- ten Taubensee und Fellhorn. Pri- vatwohnungen (170 Betten). Auskunft und Prospekt beim Ver- schönerungsverein und im -Hotel "Kapelle". Laut Urkunde vom 5. März 1297 traf Heinrich von Wo! frats- hausen, Viztum von Herzog Ru- dolf I. von Bayern, eine Reihe von Verfügungen. In dieser Urkunde erfolgte die erste ur- kundliche Erwähnung von Chez- zen (Kössen) als zum LarLdge- richt Kitzbühel gehörig. Außer- dem verfügte der Viztum mit Urkunde vom 6. Juli 1281 Gast- ungsrechte für eine Taferne in (Gasthaus) Kössen, ebenso je eine Taferne in Kirchdorf und St. Johann; nur in Kitzbühel unbe- schränkt. Mit dem Gastungsrecht durften Fremde verpflegt wer- den. (Siehe Dr. Ferd. Kogler, "Di älteren Stadtrechtsquellen voi Kitzbühel".) Um die Jahrhundert wende folgte die "Sommerfri. sche" und in den letzten dre Jahrzehnten der Tourismus. 198 45 Gaststätten, darunter 5 Ho tels, mit über 400.000 Nächti. gungen (1942 erst 1551). 8( Jahre Skiclub. Der Skiclut Kössen wurde 1912 gegründet Erster Obmann war der jung stud.jur. Johann Gottlieb Wil- helm Lehmkuhl aus München, damals Besitzer des Hotels "Kapelle" und sein Schriftführei Hans Waldemar von Biuefeld aus Berlin, also eine echte deutsche Gründung! Wappen: "Ein in Silber und Rot gespaltener Schild mit zwei gekreuzten und gestil- ten Seeblättern in wechselnden Farben, Verliehen am 19. Okto- ber 1957."
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