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SAMSTAG, 23. MAI 1992 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Wegverbreiterung gefährdet Obstbaumallee ST. JOHANN. Der Verbin- dungsweg Reitham - Stockern soll verbreitert werden. Als Grund dafür wird das Sicher- heitsbedürfnis der Anrainer angeführt. Aber das wenig fre- quentierte Asphaltband führt durch eine Obstbaumallee, die, so fürchten Umweltschützer, trotz ausgewiesener Erhal- tungswürdigkeit dem Ausbau geopfert werden könnte. Vom Anwesen des Peter Treichl führt in Richtung Stok- kern ein schmaler, asphaltierter Verbindungsweg, der in der Radwanderkarte 90-91 als Rad- weg ausgewiesen wurde. "Es ist doch nicht einzusehen, daß die- ser Weg nun ausgebaut werden soll", empört sich Siegfried Pürstl, "grüner" Gemeinderat in St. Johann. Der Weg sei von Kraftfahrzeugen nur wenig be- fahren, da die Anrainer von Stoc- kern und Winkl-Sonnseite ohne- hin eine neue Zufahrt zur Bun- desstraße bekommen. Empörung löste bei den Umweltschützern der Umstand aus, daß die geplante Verbreite- rung die Schlägerung der Allee bedeuten könnte. "Ich möchte wissen, wozu die Gemeinde eine Biotopkartierung erstellen hat lassen, wenn sich ohnehin nie- mand an deren Empfehlungen hält", lamentiert Pürstl. Er ver- weist damit auf den Vermerk, daß der Baumbestand am Ver- bindungsweg Reitham-Stokeni nicht nur erhaltenswert sei, son- dern sogar einen Ausbau dessel- ben empfielt. Erstellt wurde die Biotopkartierung in Zusammen- arbeit mit der Landesanstalt für Landschaftspflege unter Mag. Peter Ecker und demjetzigen S. Johanner Umweltausschaßol- mann Franz Egger, der vor Ort für die Gesamtkoordination z- ständig war. Der Bürgermeister von St. Johann, Josef Grander, will die Allee unter allen Umständen erhalten: "Die guten Bäume SOi- len bleiben, alte durch neue e--- setzt werden." Der Weg solle ja nur auf 3,50 Meter verbreitert werden. Dies sei aber eine unver- zichtbare Maßnahme im Sirne der Sicherheit, da besonders im Winter keine Ausweichsnzög- lichkeit für Fußgänger bestünie. "Sicherheitsbedürfnis und Umweltschutz müssen gemein- sam Geltung bekommen." Und etwas wird der Stichweg laut BM Grander bestimmt nicht werden: "Eine Durchzugsstraße mit viel Verkehr. (wiku). Verkehrsausschuß tritt nun einhellig für die Enlastung der B 312 ein Die Bürgermeister der Anrai- nergemeinden der Loferer Bun- desstraße B 312 können vorerst aufatmen: nach monatelangem Tauziehen um verkehrsvermin- derne Maßnahmen haben sich die Vertreter aller Parteien zu einem einhelligen Vorgehen im Tiroler Landtag bekannt. Bei der letzten Verkehrsaus- schußsitzung am 17. Mai wurde ein parteiübergreifender Be- schluß gefaßt. Die Wünsche der B 312-Anrainerbürgermeister, eingereicht in einem Forderungs- katalog ‚ der in Zusammenarbeit mit dem "Transitforum Tirol" entstand, wurden anerkannt und vom Verkehrsausschuß einstim- mig abgesegnet. Der Ausschußobmann, LR Dr. Horst Wendling, freute sich: "Endlich ist die jahrelange Dis- kussion um geeignete Maßnah- men zur Verkehrsberuhigung auf der B 132 beendet." Dem Ziel, den Verkehr zu vermindern und besser zu kontrollieren, sei man damit einen gewaltigen Sprung nähergekommen. "So bleibt nur noch zu hoffen", betont LR Wendling, "daß dieser Antrag vom Verkehrsausschuß des Lan- des Tirol vom Landtag die en- hellige Zustimmung erhält" Dieser wird am 20. und 21. Mai abgehalten. Der Antrag enthält folgende Schwerpunkte: Fahrverbot für alle lärmintensiven Lkw Über 7,5 Tonnen ab Juli 95, sowie eine sofortige Aufnahme der Ver- handlungen zwischen der Tiro- ler Landesregierung und der 3ay- rischen Staatsregierung bezüg- lich der Umleitung des Werkver- kehrs von der B 312 auf die Autobahn. Weiters sollen sektorale Falr- verbote für Massengüter wie zum Beispiel Hackschnitzel, Glas- bruch, Schrott usw. erlassen wer- den und auch die Wiedereinfüh- rung des verschärften Nachtfahr- verbo:es für Lkw über 7,5 Ton- nen zwischen 22 und 05 Uhr wird in diesem Antrag verlangt. Zusätzlich sollen auch die Fußginger und Radfahrer durch spezielle bauliche Maßnahmen geschlitzt werden. Und was den öffentlichen Verkehr betrifft, soll dieser eine Aufwertung erfahren, indem er weiter ausgebaut wird. Ein weiterer wesen:licher Punkt des Antrages ist die Forde- rung, die personelle Besetzung der Gendarmerieposten entlang der Lferer Bundesstraße durch Aufstockung so zu verbessern, daß eine effiziente Verkehrs- überwachung mit allen eatspre- chenden Hilfsmitteln gewährlei- stet ist. (wiku). 9 "Boid kod oiss an Lebn so ge- fahla war, wia de Seinihonsa Alleebam, nocha was a leichts!"
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