Kitzbüheler Anzeiger

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De Pfarrkirche Hopfgarten nach dem Brand von 1932 Brand der Pfarrkirche Firmung wurde im Friedhof gefeiert Die fünf Tage nach dem Brand anberaumte Firmung wurde im Friedhof abgehalten, weil die Kirche wegen Einsturzgefahr der Gewölbe gesperrt war. Am Fried- hofseingang wurde ein Gerüst erstellt, auf dem zwei Glocken der Eisbethenkapelle angebracht waren. Über die "Drei Teufel von Hopfgarten" wurde viel berich- tet, sogar ein Buch wurde her- ausgegeben, in dem Hans Bram- böck unter Benützung authenti- scher Unterlagen über die Schrek- kenszeit berichtete (erschienen 1984 im Verlag Hans Burgstal- 1er, Sonntagspost, Wörgl). Über Brand und Wiederauf- bau hat DDr. Matthias Mayer in "Hopfgarten - kirchen-, kunst- und heimatgeschichtlich behan- delt" (aus "Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg", Heft 2, 1940) geschrieben: "In der Nacht des Dienstags vom 14. auf den 15. Juni 1932 wurde im Kirchenunterdach von 2 Verbrechern Feuer gelegt, dem der Dachstuhl der Kirche und der Sakristeien, sowie beiden Turm- helme zum Opfer fielen. Nur dem raschen Eingreifen der beiden Ortsfeuerwehren und derjenigen der Nachbarorte, die mit zusam- men sieben Motorspritzen den Brand bekämpften, sowie der herrschenden Windstille war es zu danken, daß die umliegenden Häuser gerettet werden konnten. Die beiden Türme brannten in- nen völlig aus, die Glocken stürz- ten, teils geschmolzen und teil vertrümmert in das Erdgeschoß der Türme. Ein Übergreifen des Feuers in das Kircheninnerne, sowie die Vernichtung der Orgel konnte verhindert werden. Da- gegen verbrannten die Krippe, das hlg. Grab, und verschiedene Fahnen, die am Dachboden ver- wahrt wurden. Die Gewölbe hielten stand Die Gewölbe bewiesen ihre Festigkeit und hielten stand, doch wurden die Fresken durch das Wasser teilweise stark beschä- digt. Der Brand war der größte einer ganzen Reihe, die in jener Zeit in Hopfgarten von 3 Misse- tätern gelegt worden waren. Die Verbrecher konnten dann end- lich 10 Tage später bei einer neuen vesuchten Brandlegung im Penningdörfl ertappt werden. Sie wurden 440 fm Rundholz ver- wendet. Die Zimmermannsarbei- ten für das Dach und die beiden Türme, die Karl Pfisterer aus Erl übernahm, kosteten 12.266 5, andere von ihm geleistete 4.590 5 und weitere Zimmermannsar- beiten von Georg Jessacher - Hopfgarten 8.270 S. Für die Spänglerarbeiten bekam Anton Propst, Innsbruck 45.000 S. Es wurden ca. 15.500 kg Kupfer- blech in der Stärke von 60 cm aus dem Kupferwerke Achenrain- Kramsach verwendet. Diese Arbeiten wurden in ca. 9 Wo- chen durch die Meister Karl Propst, Karl Buchner und Anton Tanzer-Hopfgarten mit 9 weiter- en Arbeitern geleistet. Die Her- stellung des Notdaches kostete 3.792 5, die Glaserarbeiten 362 5, die Beleuchtungsanlage 2.800 5, die Reparatur der Orgel 2.746 5, der Blitzschutz 1.024 5, das Turmkreuz 320 5, die Uhrenan- lage 6.880 5, die Malerarbeiten von Johann Widmann-Hopfgar- ten 3.488 5, die Maurerarbeiten von Schwöllenbach, Hopfgarten 26.629 S, Bau und Gerüstholz 14.481 5, die Bauaufsicht 2.645 5, die Glocken von Grasmayr- Wilten 18.9695. Die Gesamtko- sten betrugen 170.046 S. Von dem bei der Brandscha- densverhandlung geschätzten Betrage per 146.686 5 wurden durch die Tiroler Landes-Brand- versicherungs-Anstalt 111.025 5 bezahlt. Weitere 4.943 5 gingen durch Spenden von 130 Wohltä- tern in der Pfarrei selbst ein, ebenso 5.711 Saus Sammlungen in Kirchen von Tirol und Vorarl- berg, bei Gemeinden und Priva- ten. Da der staatliche Patron schließlich 6.966 5 beitrug, traf auf die beiden Gemeinden Hopf- garten-Markt und -Land noch ein Rest von 42.399 S. Wenn man 10.000S der Versicherungssum- me, wie es ja im Versicherungs- vertrage stand, wirklich zur Re- staurierung der Gemälde und für Kirchenzierbau verwendet hätte, so würde der Patron an einer größeren Leistung kaum vorbeigekommen sein; die Fres- ken wären dann schon restauriert und die Pfarrangehörigen auf diese Weise in einem doppelten Sinne entlastet worden, auch hätte man wohl am Geläute et- was sparen können. Jedenfalls sind die Gemeinden bei diesem großen Brande noch verhältnis- mäßig gut davongekommen." Anmerkung: 1. Hier irrt DDr. Mayer. Die Verhaftung der drei Männer erfolgte erst mehr als Jahre nach der Brandstiftung in der Kirche im Juni 1933. hatten auch noch drei Morde auf dem Gewissen 1.). Bei den Aufräumungsarbeiten vemglückte Josef Achraiier, Knecht zu Haas am Lindrain durci einen heribfallenden Bal- ken tödlich. Man schritt sofort an die Her- ste1lur eines Notdaches, wozu man fast 2000 qm Bretter benö- tigte und an den Wieäraufbau. Die Leitung übernahm das Lan- desbauanzt mit Baurt Menadi und Baumeister Tliurner als Bauführer. Die Frstfeier konrte schon am 15. Oktober 1932 ge- halten werden. Zu den Holzicn- struktionen waren 173 cbm Bau- holz nötig, das an der Baustelle aif 75 S für den cbm kam. Es
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