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Die "Heacher Seopn Geigenmusi'sorgtefürHurno. tn1 Voiksrnusik SEITE 10 KULTUR-ANZEIGER SAMSTAG, 30. MAI 1992 Musikabend mit Temperament i la Zillertal und dem Orient ST.JOHANN. Vergangenen Samstagabend zeigte sich das Foyer der Fremdenverkehrsschu- le ungewohnt bewegt: Jugendli- che und Junggebliebene ström- ten in das Schulgebäude, um sich eine außergewöhnliche Musik- veranstaltung zu Gemüte zu füh- ren. Zu Gast war die "Heacher Seppn Geigenmusi" und eine Gruppe aus dem Morgenland, nämlich "Ali Hassan und sein nubisches Hochzeitsorchester". Die drei Zillertaler bestritten den ersten Teil des Abends. Josef Braunegger (Geige), Josef Höil- warth (Ziehharmonika) und Jo- sef Höllwarth II (Harfe) zeigten, wie unkomplinziert, effektvoll und schön Volksmusik sein kann. Drei Stühle und ihre Instrumente - ohne Verstärker und derglei- chen - genügten den Musikern für ihren Auftritt und im Nu zau- berten sie eine Stimmung in den Saal, die von Humor und tempe- ramentvoll vorgetragenen Melo- dien gekennzeichnet war. Nicht nur die eingefleischten Volksmusikfreunde, die sich das Konzert der "Heacher Seppn Geigenmusi" nicht entgehen las- sen wollten, zeigten sich begei- stert. Auch die Jungen im Publi- kum, eher popig und rockig an- gehauchter Musik zugetan, be- dachten die drei Zillertaler unab- lässig mit Applaus. Mit viel Rhythmus und einem crientalischen Hauch im Disco- Sound versetzte " Ali Hassan und das nubische Hochzeitsorche- ster" den Saal in Schwingungen. Die ägyptischen Musiker übten einen besonderen Reiz auf ihr Pimblikum aus. Selbs:jene Gäste, die hauptsächlich der Zillertaler wegen gekommen waren, hielt es an ihren Plä:2en fest, obwohl der schlechten Akustik wegen, das Melodiöse zuweilen in einer infernalischen Länrkulisse en- dete. Nicht zu überhören war, da3 sich die Ägypter am Zeit- ge:st des europäiszhen und arne- rikanischen ?oh- und Rockge- schehens orientieren, was ihnen einerseits Spi:2enplätze in den Musik-Charts einbrIngt, nderer- seits aber das Spez:fisehe ihrer Musik, eben das Orientalische, abflachen läßt. Da s:ellt sich die Frage, ob en Erf3lg djrch An- biederung an Klischees ein tat- sächlicher ist? Zu danken ist an dieser Stelle auch der Direktorin der Frem- denverkehrsschule St. Johann, Ingrid Nachtrnann. die durch ZurverfügungstellirLg des Fojers diese Veransiahung ermöglich- te. (wiku) Stan Webbs gastiert in Fieberbrunn FIEBERBRUNN. Ein Konzert der Sonderklasse verspricht Stan Webbs Auftritt im Fieberbrun- ner Kinosaal zu werden. Er gast- iert dort mit seiner Band "Chik- ken Shack" am Samstag, den 6. Juni, um 20 Uhr. Der Engländer Stan Webbs hat mit der legendären Gruppe 1989 seine letzte Tournee durch Euro- pa unternommen. Dabei wurde das inzwischen weltweit bekann- te Album "Simply Live" mitge- schnitten, das Klassiker wie "The trill has gone" oder Blues Melo- dien wie "Sweetest little thing", die auch in Fieberbrunn zu hören sein werden, enthält. Webbs sieht den "alten" Blues und Bluesrock nach wie vor als jenen Ausweg an, der letztlich aus der Sackgasse von künstli- chen, computergesteuerten Re- tortenklängen führen kann und wird. Stargitarrist Stan Webbs Großes Akkordeonkonzert im Reither Kulturhaus "Papi" machte Umwege Das Akkordeonorchester der Partnertadt Rueil Mc. 1.naison KITZBÜHEL. Am Freitag, den 29. Mai, ist es so weit: Im Kulturhaus Reith findet ab 20 Uhr das vom Kulturamt Kitzbü- hel inszenierte Akkordeonkon- zert statt. Beteiligt an diesem Konzert- abend sind die Schwesterstädte Rueil Mal maison, in Frankreich gelegen, und das bundesdeutsche Bac Soden. Für Kitzlüheis Bei- trag hat Jas Akkorceonorche- ster von Andreas Feiler zu sor- gen, das eigens für diese Veran- stal:ung wieder zusammenge- stellt wird. Die Organisat3ren des Kaba- rettabends in Kössen gerieten ins Schwitzen: Erst beim beabsich- tigten Aufbau der Bühne vor Veranstaltungsbeginn im Saal des Gasthofes "Metzgerwirt" wurde offenkundig, da2 für die erwarteten 120 bis 140 Gäste nicht genügend P --atz vorhanden war. Laut Veranstalter trug der Hausherr daran schuld, 1a die - zwar schön gececkten - Tische sogar den Bühne1raum verstell- ten und er sich rich: an die im 3eisein eines Tiszhlers geführte Absprache gehalten habe, zwecks freier Sicht fürs gesamte Publi- kum eine Garderobenwand zu entfernen. Eine Absprache, die demWirt laut Nachfrage des "Anzeiger" nicht geläufig war. "Wer hat ihnen denn so etwas erzählt?" Wie dem auch sei, die Veran- stalter hatten Glück im Unglück - der Saal der Kössener Grenz- iandhaihe war an diesem Abend frei. Flugs wurde umgebaut, der Kabarettist Sexi samt Zuhöher- schar umgeleitet und so brillierte der "Papi" doch noch vor einer Kulisse von 130 begeisterten Unterhaltungssuchenden. Flexi- bilität ist alles, kann man da nur sagen. Wilhelm Kuen
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