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SAMSTAG, 30. MAI 1992 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Billigsanierung gefährdet Motorradfahrer Den meisten Autofahrern dürf- te es noch nicht aufgefallen sein, sehr wohl aber so manchen Rad- fahrer oder Motorradfahrer. Die Rede ist von jenen Gummistrei- fen, die auf den Straßen zum Ausfugen verwendet werden. Im Bezirk Kitzbühel wurden diese Bitumenmasse in den letzten Monaten besonders häufig zum Reparieren von kleinen Fahr- bahnschäden verwendet. Auf manchen Straßenabschnit- ten sind die Fahrbahnen schon fast mit einem Netz dieser schwarzen, schmalen Streifen überzogen. Weil das Material sich bei Hitze ausdehnt und zudem elastisch ist, kommen Motorradfahrer und Radler immer öfter ins Schleu- dem. "Es ist, als ob man auf eine Ölspur kommt", meint ein Kitz- büheler Motorradfahrer. Beson- ders langgezogene Gummistrei- fen in Fahrtrichtung bringen auch routinierte Fahrer in Schwierig- keiten. Auch die "Weißen Mäu- se" der Gendarmerie klagen über die Fallen im Straßenbelag. Dr. Schuhmacher von der zu- ständigen Abteilung beim Land Tirol bestätigt, daß diese Bitu- menmischung zum Ausbessern kleiner Schäden verwendet wird, betont allerdings: "In größerem Ausmaß sollte dies nicht gesche- hen." Einen möglichen Grund für den großen Verbrauch dieses höchst ungeeingeten Reperaturstoff nennt ‚ zumindest indirekt, der Kitzbüheler Straßenmeister An- ton Schwaiger. Die Arbeiten mit der Gummimasse wurden näm- lich im Zuge der Privatisierung an eine Firma aus Spital an der Drau vergeben. Anders als viele Radler und Motorradfahrer vertraut Straßen- meister Schwaiger aber dem umstrittenen Produkt: "Alles wurde getestet, das Material wird in ganz Osterreich verwendet." Daß die einspurigen Fahrzeu- ge gewisse Probleme haben, weiß er und gibt deshalb den Rat: "Langsamer fahren!" (STAU) 2. Di :'.c Gummispuren auf den SEra/ie'l elilpuppeh sich a's 'e/in1 l.cLe I:ilu n/ir Fahr- wul Motorräder Fotos: Umfahrung Kirchberg: Schon im Herbst. Grundablöseverfahren! Bei Hitze wird der Gummi weich und quillt hervor Bürgermeinung zu Golfplatz gefragt KITZBUHEL, AURACH. Im Rahmen des Vorprüfungsverfah- rens für die wasserrechtliche Bewilligung des Golfplatzes Ei- chenheim kann jeder Kitzbühe- 1er und Auracher seine Meinung kundtun. Bis Freitag, 5. Juni, kann man im Bauamt der Stadtgemeinde Kitzbühel alle Projektunterlagen studieren und schriftliche Stel- lungnahmen abgeben, die dann der Wasserrechtsbehörde bei der Verhandlung am 24. Juni über- geben werden. Die grüne Ge- meinderätin Fini Sulzenbacher: "Für den Bürger ist das die einzi- ge Möglichkeit für einen Ein- spruch. Danach ist es zu spät". Weingartner will LA direkt wählen lassen INNSBRUCK, KITZBUHEL. Ermutigt durch den Erfolg des Quereinsteigers Thomas Klestil bei der BP-Wahl geht ÖVP-Ob- mann Wendelin Weingartner aufs Ganze. Gegen den Willen mancher Parteigranden möchte er den Bündeproporz abschaffen und die Kandidaten für die nächste Landtagswahl in offenen Vor- wahlen in jedem Wahlkreis er- mitteln lassen. "Wenn durch die neue Landtagswahlordnung künftig direkte Abgeordnete in den Landtag einziehen sollen, dann braucht die Volkspartei attraktive Kandidaten", argumen- tiert Weingartner. i(IRCHBERG. Das vehemen- tc. Drängen der Kirchberger auf e--ne Ortsumfahrung zeigt erste Erfolge Im Zuge der Landtagssitzung vom 20. Mai versicherte Landes- hauptmrnn Dr. Alois Partl einer Kirchberger Delegation, die Um- fahrung ihres Ortes sei das "vor- dringlichste Straßenprojekt im Unieriniital" und werde deshalb auf der Prioritätenliste der Tiro- ler Bundesstraßenbauten ganz nach vcr gereiht Partl informie:te, das Kitzbü- heler Planungsbüro Mairamhof sei bereits mit der Detailplanung beauftragt wordn. "Bis Ende September werden alle Unterla- ger für die Einleitung des § 4 Strißenverfahre ns vorliegen. D nn kinnen auch die Grunda- l.isen beginnen", versprach der LandeshauptmarLn als zuständi- ger Bundesstraßenreferent. Die De:ailplanung wird bis März 1993 vorliegen, bis dahin sollen alle Bhördenverfahren abge- schlossen sein. Die Kosten für cen Bau der Umfahrung schätzt man auf 10 bis 150 Mb. Schilling. Partl sagte, er werde sch beml.ihei, die Finanzieung s:cherzu s:ellen und einen :'aldigen Baubeginn zu erwirken. Die Kirchberger Sozialdemo- kraten bewerteten Prtls Aussa- gen in eine: Presseausserdung positiv. Da die Umfahrung für die Tourisrusgemeinde Kircli- berg eine Existenzfrage sei, werde die SPO aIlrding seir kritisch darauf achten, daß der Landeshauptman sein Ve:spre- ehen ini kommenden Jahr auch in die Tat umsetze. Ablennenl hingegen die Hal- tung der Grün Al:enativer des Bezirkes. Sie befürchten, daß durch den Ausbau der Brixenta- 1er Bunde ssiraße eine neue Tran- sitroute entstehen k"nnte. "Hier scheint sich wieder einmal klein- räumiges Denker gegen gar z- heitliche Sichtweise durchzjset- yen", kritisiert Helmut Deutin- ger von der GAL.
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