Kitzbüheler Anzeiger

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Saulus und Paulus: Rei'iis BM HölzI mit Raumordnungsfac1ileuten SAMSTAG, 20. JUNI 1992 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Ebene auf PR-Tour in Sachen Raumordnung REITH. Auf PR-Tour in Sachen Raumordnungsgesetz- Novelle befindet sich Landes- rat Ferdinand Ebene. Vergan- gene Woche informierte er in Reith Bürgermeister, Gemein- deräte und TVB-Funktionäre des Bezirkes über die Grund- züge der Reform. Von Harald Maier Monatelang haben die Beam- ten der Raumordnungsabteilung im Landhaus an der Gesetzesno- velle gefeilt. Jetzt steht sie, und man ist bemüht, deren Notwen- digkeit in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. In Reith formulierten LR Eber- le und seine Beamten die Ziele ganz klar. Es geht darum, die immer schlimmer werdende Zer- siedelung des Landes zu brem- sen und die Zahl der Zweitwohn- sitze zu reduzieren. Die Zahlen, die Landesplaner Franz Rauter nannte, sprechen eine deutliche Sprache. Im Raum Innsbruck stieg der Grundbedarf zwischen 1971 und 1981 um 30 KITZBÜHEL. Mit Umwelt- sündern hat die Stadtgemein- de zu kämpfen. Seit einiger Zeit wird das Bahnhofsgelände als Entsorgungsstätte für Sonder- müll, Bleche und Autowracks mißnützt. Nun will man den Übeltätern mit Videokameras und verstärkten Polizeikon- trollen zuleibe rücken. Immer wieder gelang es "Null- tarifentsorgern", ihren Sonder- müll und sonstigen Abfall auf der Rampe zwischen Bahnhofs- gebäude und Raika-Lagerhaus in "Nacht- und Nebelaktionen" ungestraft loszuwerden. So auch über die Pfingstfeiertage. Ur- plätzlich befanden sich am Rand der Geleise zwei Autowracks, die sich im Verlauf weiterer Nächte mit Abfall füllten, bis dieser aus den "Rostlauben" quoll. "Ein untragbarer Zustand", so der Bahnhofsleiter Johann Manzl, der aus verständlichen Gründen auf die Reinhaltung des ihm anvertrauten Areals bedacht ist. Für die Entsorgung der wild gelagerten Kühlschränke, Fern- sehgeräte und Wracks zahlt die Öffentlichkeit 500 bis 2000 Schil- lingje Stück. Aber auch der Al- teisenhändler Erich Huber (Fa. Kogler) wird in Mitleidenschaft Prozent. Nicht viel besser schnei- det der Bezirk Kitzbühel ab. 'Hält der Trend an, dann haben wir in einer Generation mehr Boden verbraucht, als in allen vorherge- henden", mahnte Rauter. Die düstere Prognose: "Schränken sich die Tiroler nicht ein, gibt es in manchen Gebieten bald kei- nen grünen Flecken mehr". Bedenklich ist auch die Situa- tion bei den Zweitwohnsitzen, wie das Beispiel Reith zeigt: Dort ist praktisch jedes zweite Haus in fremder Hand. Das neue Raumordnungsge- setz versucht diesen Entwicklun- gen entgegen zu steuern. Man will ökologisch wertvolle Flä- chen durch einen verbindlichen Grünzonenplan schützen und die Siedlungsgrenzen genau festle- gen. Durch verdichtetes Bauen soll knapper Siedlungsraum ge- spart werden. Die Gemeinden werden ein Entwicklungskonzept und neue Flächenwidmungspläne erstellen müssen. Zu dem Umwidmungen: noch nicht bebautes Bauland muß in Bauerwartungsland (Bauver- gezogen. Für ihn stehen zwei Waggons zum Abtransport von wiederverwertbarem Metall be- reit, in die man, so Huber, "immer wieder Sondermüll schmeißt, den ich zu meinen Lasten entsorgen muß." Der Mißstand wird nun in Kürze mit einer Flutlichtanlage und Videokameras bekämpft. "Sensoren erfaßen jede Bewe- gung, setzen Halogenscheinwer- bot) umgewidmet werden. Das Verbot fällt dann, wenn de Ei- gentümer das Grundstüc für den eigenen Bedarf nutzt. Eberles Vorschläge stießen teilweise auf Unverständnis in den eigenen Reihen. Efn Bauer wollte nicht einsehen, daß er seine Almhütte künftig nicht mehr an zahlungskräftige Ausländer ver- kaufen kann. Und Kitzbühels Tourismusver- fer und Kameras automatisch in Betrieb und erfassen so die Übel- täter", erklärte Bahnhofsvorstand Manzl. Außerdem wird die Kitz- büheler Stadtpolizei das Areal ständig kontrollieren. Dazu Gruppeninspektor Franz Janisch: "Nachsicht haben die Sch war- zentsorger nicht zu envaren." Das Strafausmaß kann auf 30.000 Schilling plus Nebenkosten fest- gesetzt werden. (wiku). bands-Obmann Gerhard Resch polemisierte in Anspielung aLf die rigorose Umwidmurigspol:- tik, es würden bald Osthlockzc- stände herrschen. Man wirft den Politikern ot zu Recht vor, sie würden sic, im Hick-Hack des politischen Ta- gesgeschäftes verlieren. Die Novelle des Raumord- nun gsgesetzes beweist das Ge- genteil. Sie ist das Ergebnis lang- fristigen und vorausschauer den Denkens. Siedlungsraum ist ein rares Gut in Tirol. Schon un' de Jahrtausendwende wird man heilfroh sein, daß die Raumord- nung dem ausufernden Grund- verbrauch Schranken gefetzt hat. Doch vorerst fliegen die Hackln, wird der zuständige Landesrat attackiert, weil man ums Geschäft fürchtet. So ein- fach ist das: Geht es ums Geld, ist uns die Zukunft "wursckt". & LOIS ¼ "Bein Egga-Bia hoaßts: WGssa, Moiz und siest nix, bein Egga- Werk hoaßts neiadings: Luft, una siest nix" Mit Video gegen "Nulltarif-Entsorger" Die Autowracks und der Sondermüll der "Nulliarif -Entsorge "kosten Alteisenhändler Erich Huber viel Geld und Nerven
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