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Böh/er und Bzriebsleiter Wirinel an der baustele der Anlage SAMSTAG, 20. JUNI 1992 LOKAL4NZEIGER SEITE 5 zum NaturschutzmPaulus Das sagen die Kritiker Bevölkerung seit der Inbetrieb- nahme zu Weihnachten schlagar- tig verstimmt. "Es ist unglaub- lich, wir haben sogar einen Hau- fen von Dankesschreiben der Anrainer , erhalten", lacht Böhler, dem mit dem tadellosen Funktio- nieren selber ein Riesenstein vom Herzen gefallen ist. "Es gab vor- her viele Zweifel und Zweifler. Ich selbst war mir vor Baube- ginn nur ziemlich sicher, daß alles klappen würde." Chef unterstützte hundertprozentig Obwohl er keine hundertpro- zentige Garantien geben konnte, sei er vom "Chef' auch dann noch rückhaltlos unterstützt worden, als die Kosten sich immer mehr der 100-Millionengrenze genä- hert hatten. Die Arbeitsweise des Teams war aufgrund des enormen Zeit- drucks höchst ungewöhnlich. Böhler hatte die Idee im Kopf, setzte sie mit seinen "Co" Martin Steinwender an einem rund ein- einhalb Meter hohen Modell in einer Werkshalle in die Praxis um und Andreas Döttlinger und sein Team baute das Ganze in Hansjörg Hofer ("Bürgerini- tiative gegen das Eggerwerk"): "Wir anerkennen die positive Entwicklung rund um die Ent- sorgung. So wie das Werk jetzt aussieht, ist es auch für eine Frem- denverkehrsregion wie die unse- re zu verkraften, größer darf die Anlage aber trotzdem aus raum- ordnerischer Sicht nicht mehr werden." Carl Rainer: (EX-TVB- Obmann St. Johann): "Endlich ist das eingetreten, wofür wir Jahre gekämpft haben. Der St. Johanner Talkessel ist erstmals seit Jahrzehnten sauber. Man kann Egger zu seinem Patent nur beglückwünschen." Leo Stöckl: (Arbeitskreis für ein lebenswertes Oberndorf"): Es ist erfreulich, daß die Entsor- gung wirklich so klappt, wie sie Böhler uns versprochen hat. Wir hoffen, daß auch im Winter von der Dampffahne genauso wenig zu sehen ist wie jetzt. Die Me- dienkritik und die Arbeit des Arbeitskreises zeigen Früchte" Siegfried Pürstl (Grün-Ge- meinderat St. Johann): "Seit Harald Böhler am Ruder ist, gibt es erstmals einen fruchtbringen- den Dialog mit dem Werk und jetzt auch saubere Luft. Ein Bei- spiel, was stetiger Widerstand gegen Umweltsünder bewirken kann." Egger stand über Jahre hinweg im Zentrum der Kritik Machte aus Egger einen Umwelt- Musterbetrieb: Harald Böhler den Dimensionen eines fünf- stöckigen Hochhauses. Kurios der nächste (zumindest heimliche) Wunsch von Böhler und Egger: Strengere Grenzwer- te für Emissionen bei ähnlichen Industriebetrieben und die Ein- führung von Energiesteuern. Der Hintergedanke Böhlers: Wir wollen unser Modell, für das wir weltweite Patente haben, natür- lich noch ein paarmal verkau- fen..." Wirtschaft pwntster Schüssel überreicht den Preis des Wettbewerbes "Energie effizient" an die Egger- Unwe1ab.'eiutg mit Martin Steinwender, Andreas Döttlinger und Harald Böhler (v.l.) Foto: Newald
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