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ltiih.i (oU Zws Gasthof Paß Thurn im Jahr 1908 Photo Josef Herla, KitZb!lzel Ferienhotel Paß Thurn der Familie Obermoser, errichtet 1991 SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 18. JULI 199. / Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (24) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. Nach dem Historiker Stafler: "Einst verwehrte hier den feind- lichen Eintritt in das Land ein festes Schloß, welches bei der Bauern-Empörung im Jahre 1526 zerstört wurde. Jetzt (um 1950) bietet ein Wirtshaus auf der Höhe des Berges den Rei- senden eine Labung. Der Besit- zer desselben hat die Verbind- lichkeit, erkrankte Wanderer zu beherbergen, und bis zum Hause Spital am nördlichen Fuße des Berges zu führen, wofür er 42 Staar Getreide bezieht. Der Eigentümer dieses Hauses empfängt zum gleichen menschenfreundlichen Zwecke einen Zehent. Dafür ist er ver- bunden, die erkrankten Wan- derer nach Kitzbühel zu führen, und an seinem Hause eine La- terne zu brennen, in den Näch- ten den Reisenden zur Leuchte. Paß Thum, Übergang (1274) vom Leukental nach Mittersill. Salbuch Kitzbühel 1416: "Auf dem Jochberg an dem Turn gan dem Pinczgä (Nach Dr. Wid- moser "Tirol von A-Z"). Grenzstreit: Das Gericht Mit- tersill focht diese Grenze an, indem es nicht den Paß Thurn und die Wasserscheiden, son- dem weiter nördlich den Lauf des Trater- und Sintersbaches als Grenze haben wollte. Die im strit- tigen Gebiet liegenden Almen Hartkaser, Tratenbach, Moos, Hang!, Wild, Sintersbach und Achental gehörten damals Grundbesitzern von Mittersill. Im Vertrag von 1533 zwischen Kaiser Ferdinand 1. und Erzbi- schof Mattheus Lang, Inhaber der Herrschaft Kitzbühel, wurde aber der tirolische Standpunkt aner- kannt. Als die Pinzgau 1228 zum Erzstift Salzburg kam, wurde zur Sicherung der Grenze ein Turm gebaut und von diesem Turm bekam der Paß seinen Namen. Die Herren von Velbern, die in Mittersill saßen, hatten in Tirol (St. Johann Velbenburg) und in Aschau (Burg Falkenstein) Besitzungen. 163. soll eire Gaststuben für die Durchrei- senden mit einer Kammr er- baut worden sein. Nach dem Historiker Lahr steiner war der Paß immer mit Palisaden ver- sehen. Um 1700 eine .rc'ße Mauer, 1721 bekommt der Bräu von Mitterstill die Tafen,. Ein Turm gab dem Paß Thurn seinen Namen Am 26. September 1908 wur- de, auf Wunsch von Bürger- meister Franz Reisch, Kitzbü- hel, von der Kraftfahrzeug- Gesellschaft m.b.H. Wien IX., Hahngasse 13, eine Probefahrt mit einem "Automobil-Omni- bus" durchgeführt. Zur Mitfahrt eingeladen wurden der Bürger- meister von Kitzbühel-Stadt, Franz Reisch, der Bürgermei- ster von Kitzbühel-Land, Martin Koidl, sowie Personen aus Au- rach und Jochberg. Abfahrt in Kitzbühel um 8.05 Uhr, Ankunft in Mittersill um 9.43 Uhr. Halte- stelle in Aurach, Hechenmoos, Jochberg, Wacht, Jochberg- Wald, Paß Thurn. Rückkehr ab Mittersill 11.30 Uhr und Ankunft in Kitzbühel um 13.32 Uhr. Bei der Besprechung im Gasthof Post in Mittersill, sprach sich vor al- lem Rechtsanwalt Dr. Thaler positiv für die Einführung eines Automobilverkehrs zwischen Kitzbühel und Mittersill aus. Der Vertreter der Wiener Kraftfahr- zeuggesellschaft, Ing. Radio von Radiis, gab dann die Bedingun- gen und die Fahrpreise bekannt. Die erste Postautobuslinie Oster- reichs wurde am 6. August 1907 auf der Strecke Neumarkt-Pre- dazzo im Fleimstal mit einem Daimlerwagen, gelenkt von ei- nem Militärkraftfahrer, eröffnet. 1913 übernahm die Postdirek- tion den Linienverkehr zwischen Kufstein - Kitzbühel - Mittersill. Schlechte Zeiten gab es für diese Linie in den 30er Jahren. Es er- folgte in den Wintern eine Sperre auf der Mittersiller Seite von Breitmoos zum Paß und auf der Tiroler Seite eine Sperre von Jochbergwald zum Paß. Die Paß- Thurn-Straße wurde von 1836 bis 1848 vom Kaiserhaus erbaut und als "Reichsstraße" erklir. Sie galt damals zu dm modern- sten Straßen der Monarchie Der erste Skibus vor Kizbühel zum Paß Thum wurde von der C'str- reichischen Pcs:verwaltung in - Winter n Winter 1970/71 eingeführt, Eine Begebenhe:t vor 130 Jahren wird heute noch gerne erzählt. Bei einem Zechgelage wetterte der dtma1ige Pächter der "Thuna-Wiesen', er würde am nächsten Tag alleir ein Kreuz in die Wiese mähen. Während der Mä1zeit ga es aber Schwierigkei:en, da ilm seine "Saufkumpane" Fuchsle- ber in das Gulasca mischten. Hose runter - 1-lose herauf! Er mähte das Kreuz fertig, be ohne Hose. Sein Wahlspruch war: "Höllisch ist to--fisch!". war Pächter zu Höl ern in Kitz- bühel.
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