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SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 11. JÄNNER 1992 Diplomrestaurator Hermann Mayr 65 Jahre S IUTZIBÜHELEIR KITIP Giggling Die alten Skifahrer aus der Nachkriegszeit schwärmen noch von der Gigglingabfahrt, die Mittleren schätzen sie zu wenig und Liebhaber einer eher wenig bevölkerten Vormittagsabfahrt sind, weil auch viel ausgebaut wurde, begeistert. Um 11 Uhr fährt der "Giggling-Expreß" von Hechenmoos direkt zur Talsta- tion der Fleckalmbahn, der Zeit- verlust ist so minimal und die Fleckalmbahn bringt auch beim größten Betrieb viel weiter. Verkehrs- betrachtungen In einigen Wintersportgebie- ten in Tirol ist man ganz stolz auf den Umweltschutz, weil man Rekordzahlen von bis zum 300.000 Beförderungen im Win- ter durch Skibusse erreicht. Die Postbusse im Skiraum Kitzbühel fahren seit bald zwei Jahrzehn- ten und befördern in einem Nor- malwinter rund zwei Millionen Passagiere. Wenn man bedenkt, daß der Skibus keine zusätzli- chen Gäste bringt, sondern nur die im bestehenden Skiraum von einem Gebiet zum anderen lie- fert, dann muß man sich einmal vergegenwärtigen, was an Ein- sparung bei den Privatautos durch die Skibusse erreicht wird. Das verringert den Stau, die Abgase und die Unfallgefahr. Eine vielleicht zuerst keck klin- gende Behauptung; Etwa 50 Prozent der Einheimischen könn- ten zum Skifahren kommen, ohne das eigene Auto zu benützen. Daran ist einfach viel wahr und die Behauptung ist ein Angriff auf die Bequemlichkeit auch von Leuten, die vorgeben, besonders umweltbewußt zu handeln. Das Geschrei über den großen Autoverkehr in Skigebieten ist in den schneearmen Wintern mit dem Massenzustrom zu den Gletscherskigebieten "Mode' geworden. Bei uns verteilen sich die Leute auf mehrere Talanla- gen. Nicht zu vergessen, sind die große Tiefgarage bei der Flek- kalmbahn und die Ringbusse. In der Garage haben 700 Fahrzeuge Platz, die schreckliche Verpar- kerei der gesamten Zufahrt hat ein Ende. Die Ringbusse spielen sich ein, es gab bereits Tagesfre- quenzen von 1.500 Personen. Allen, die über die Verkehrs- probleme jammern, sollte man die Tatsachen entgegenhalten. Schon vom Park-Leit-System gehört? Schon mit dem Ringbus gefahren? Schon einmal auf das eigene Auto freiwillig verzich- tet? Wenn da ein Ja folgt, vielen Dank, sonst aber die Bitte: Pro- bieren Sie es mit dem dichten Skibus- und Ringbusverkehr! SPÖ Kitzbühel Am Mittwoch, 15. Jänner 1992, findet die Stadtausschuß- sitzung im Alfons-Petzold-Heim statt. Beginn 19.30 Uhr. Alle Mitglieder sind eingeladen mit den Ausschußmitgliedern zu diskutieren. Gerhard Rosa, Vizebürgermeister und Stadtobmann Bergschule Kröll bietet Gratistour Zum Auftakt ins neue Berg- jahr lädt die Bergschule Sepp Kröll in Kitzbühel zu einem "Tag der offenen Tür" ein. Das ist bei einer Bergschule eine kurze Ski- tour im Bereich der Bichlalm. Endgültig kann die Tour erst kurzfristig und den Verhältnis- sen entsprechend ausgewählt werden. Vorgesehen ist ein Auf- stieg mit Fellen (ca. 1 Stunde). Voraussetzung: Etwas Erfahrung im Tiefschnee (Grundschwung). Die Teilnahme an der Tour ist für alle Freunde der Bergschule gra- tis, aber eine Anmeldung ist unbedingt notwendig. Frühzei- tige Meldung wird empfohlen. Die Auftakttour ist am Sonntag, 19. Jänner. Anmeldungen unter Tel. 3340. Stadtmusik Kitz im Fernsehen Bei der beliebten Volksmu- siksendung "Die Heimatmelo- die" mit Marianne & Michael am Samstag, den 11. Jänner 1992, um 20.15 Uhr im RTL plus wirkt auch die Stadtmusik Kitzbühel mit. Weitere Gäste bei dieser ersten Sendung im neuen Jahr sind das "Alpentrio Tirol", Nella Martinettti, Vico Torriani und Familie Kiesewetter. (' edaktions- und 1 Anzeigenschluß Dienstag, 17.30 Uhr Am 14. Jänner 1992 vollendet Diplomrestaurator Hermann Mayr, Kitzbühel, sein 65. Lebensjahr. Wir gratulieren! Schon in der Volksschule wurde sein außergewöhnliches Zeichen- und Maltalent entdeckt. Von 1941 bis 1944 besuchte er die Mal - und Zeichenschule beim bedeutenden Tiroler Kirchenma- ler Toni Kirchmeyr in Innsbruck. Im Sommer 1944 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogenen und dann zur Wehrmacht, bei der er den Krieg in Italien mitmachte. Am 8. Oktober 1945 kam er in die Heimat zurück. 1946 schloß er die Lehre bei Toni Kirchmeyr mit der Gesel- lenprüfung ab und von 1946 bis 1949 war er bei Hans Widmann als Kirchenmaler beschäf:igt und arbeitete an der Restaurierung der Dekanatspfarrkirche Hopfgarten, dann an der Domkirche in In- nsbruck, als Dekorationsmaler bei Meister Karl Monitzer, Kitz- bühel, und bei Michael Lackner, Kirchberg, als Vergolder und bei Altararbeiten. Im Jahre 1959 eröffnete Her- mann Mayr sein eigenes Atelier in Kitzbühel und betätigte sich bei Restaurierungsarbeiten in Kapellen und Kirchen. Erst im Jahre 1961, also mit 34 Jahren, war es ihm unter großen Opfern möglich, in die Akademie der Bildenden Künste in Wien ein- zutreten, wo er an der Abteilung Restaurierung und Technologie studierte. 1964 beendete er das Studium mit der Diplomarbeit. Es waren dies die zwei Mulscher- Figuren aus der St. Katharinen- kirche Kitzbühel, die Heiligen Andreas und Jakobus. Man wußte nun überall um sein großes Können als Restau- rator und die Aufträge blieben daher auch nicht aus. Er restau- rierte die Totenkapelle in Bran- denberg, eine Kapelle in Ellmau, die Kirche Westendorf, die Kir- changerkapelle in Kirchberg, die Johanneskapelle in Kitzbühel, die Liebfrauenkirche in Ki:zbühel, die Antoniuskapelle in Häring, die Griesenauer Kapelle, die so- genannte Teufels (Jöchl)-Kapel- le in Gasteig und die Schweden- kapelle in Kirchberg. Er führte auch zahlreiche Re- staurierungen für das Kitzbühe- 1er Heimatmuseum durch. Hermann Mayr schuf unzähli- ge Schützenscheiben für Gilden und Schützenkompanien, liefer- te solche auch ins Ausland - bis Dipl. Rest. Hermann Mayr in die Vereinigten Staaten von Amerika. Er gestaltete künstle- risch eiaz große Anzahl von Eh- renurkunden und renovierte un- zählige Krippenfiguren. Alle Kitzbüheler und viele Gäste bestaunen und freuen sich über das wunderbare "Jubiläums- gartl" in der Unteren Gänsbach- gasse. Seit 20 Jahren lieferte er die Entwürfe, die dann von unse- ren Staltgärtnem in liebevoller Weise in Pflanzen umgesetzt werden. Eine besonders gelungene Arbeit war der Hintergrund der Olbergkapelle auf der Sonnseite, nach einem Entwurf von Archi- tekt Profssor Clemens Holzmei- ster. Er st als Künstler unserer Heimatstadt ein Bewahrer alten Tiroler Brauchtums. Seit 45 Jah- ren ist er Mitglied der Schützen- gilden ':n Kitzbühel und Joch- berg urd seit 1959 Mitglied des Trachtenvereins Kitzbühel - LandstLrmgruppe 1809, seit 1967 dessen Obmann und nun Ehren obmann, sowie Mitglied des Kai- serjägebundes und des Kame- radschaftsbundes. In allen Ver- einen arbeitete er um "Gottes Lohn" hei der Erstellung von Diplomen und Wahrzeichen. Auch dem Kulturausschuß der Stadtgemeinde Kitzbühel gehör- te er durcn sechs Jahre ehrenamt- lich an. Wenn man heute durch unsere Stadt gelt, so findet man überall die künstlerischen Spuren Her- mann Mayrs. Der Gemeinderat hört gene auf seinen künstleri- schen Ra. Dieser dankte ihm für seine gnoßen Verdienste mit der Verleihung des Goldenen Ehren- zeichens. Dieses übergab ihm am 30. Mai 1984 im großen Rat- haussaal im Rahmen einer Feier Bürgerm•ister Hans Brettauer.
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