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SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 15. AUGUST 1992 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Proben zeigen: Golfplatz keine Giftbombe! Zum Vorfall im "Weißen Rössl" Die Ausführungen in der Pres- se zum Vorfall im Hotel "Weißes Rössl"in Kitzbühel sollen nicht ohne Kommentar im Raum ste- henbleiben. Wenn ein besonnener, lang- jähriger Mitarbeiter eines Betrie- bes zu einer solchen Tat getrie- ben wird, so sollte man sich doch die Mühe machen und das Sy- stem im Gastgewerbe hinterfra- gen. Von Jugend an überlastet, massiven Überstundenleistungen und Streß ausgesetzt, gibt es im- mer weniger Mitarbeiter im Gast- gewerbe, die in der Lage sind, bis zur Pensionierung in ihrem Be- ruf zu arbeiten. Was jungen Menschen an Stun- denleistung noch möglich ist, läßt ältere Mitarbeiter verzweifeln. Für viele kommt ein Berufs- oder Firmenwechsel erst in Frage, wenn sie keinen anderen Aus- weg mehr sehen. Bis dahin kann es passieren, daß - wie bereits bei anderen langjährigen Mitarbei- tern mit Erfolg praktiziert - der Arbeitnehmer, nachdem er an- scheinend "ausgedient" hat, hin- ausgeekelt werden soll. Daß dazu vieles recht ist, läßt sich mit eini- gem Nachdenken ausmalen. Mit Adolf Lauria verliert aber nicht nur die Arbeiterschaft ei- nen engagierten Mann, welcher sich als Leiter der BFI-Bezirks- stelle in der Erwachsenenbildung einen Namen gemacht hat, son- dern auch die Wirtschaft einen qualifizierten Mitarbeiter. Sein besonderes Wirken galt den Mitarbeitern im Gastgewer- be, wo er vielen Arbeitern, wel- che ohne Berufsausbildung in minderqualifizierten Bereichen arbeiten mußten, durch Kurse im BFI zur Qualifikation als Koch/ innen und Kellner/innen und damit zu einer besseren Ausbil- dung und mehr Freude im Beruf verhalf. So gäbe es vieles klarzustel- len. Wir wollen die Leser ledig- lich anhalten, über Hintergründe nachzudenken und sich ein eige- nes Bild über Vorfälle zu ma- chen, bevor sie ein ungerechtes Urteil fällen. Josef Brandstätter, ZBRV Bergbahn Kitzbühel Kurt Mayerhofer, 0GB-Bez. Sekretär Die vorgeschriebenen Unter- suchungen der Umweltschutzab- teilung des Amtes der Tiroler Landesregierung, betreffend Wasser und Düngung, beschei- nigen dem Golfplatz Kitzbühel- Schwarzsee-Reith hervorragen- de Werte. Die in der öffentlichen Mei- nung vorherrschende Annahme, daß Golfplätze Dünger- und Pe- stizidbomben sind, um einen schönen, gleichmäßigen und dichten Rasen zu erzeugen, kann auf Grund dieser fachlichen Stel- lungnahmen eindeutig widerlegt werden. So stellt Dipl.Ing. Kaspar Hollaus von der Landeslehran- stalt für Pflanzenzucht und Sa- menprüfung fest, daß die aufge- brachten Düngemittelmengen im Minimalbereich angesiedelt sind und durchaus erhöht werden können - ohne jegliche Belastung des Grundwassers. Nach neue- sten Erkenntnissen können Wur- zelmassen ungeahnte Mengen an Stickstoff binden und diese nach Mit dem Artikel über unseren Vater im Kitzbüheler Anzeiger vom 11.7.92 hat der Kitzbüheler Anzeiger offenbar die Ara zum Boulevardjournalismus eingelei- tet. Sie haben sich damit auf ein journalistisches Niveau begeben, welches möglicherweise dem des Artikelverfassers Stefan Auf- schnaiter entspricht, sicher aber den Ansprüchen der Mehrheit der Leserschaft nicht mehr gerecht wird. Unser Vorwurf richtet sich nicht nur gegen den unter Außer- achtlassung der gebotenen jour- nalistischen Sorgfalt zustandege- kommenen Inhalt des Artikels, in welchem der Verfasser durch schlicht und einfach vollkommen falsche Behauptungen das Bild eines Mannes zeichnet, der vor- sätzlich in Gaunermanier vor 40 Jahren einen Vertrag ausgehan- delt habe, der ihm jetzt die Möglichkeit gibt, sich am Ver- mögen des Landes Tirol zulasten der Allgemeinheit zu bereichern, sondern auch gegen Stil und Tonfall übelsten Boulevards, angereichert mit Zitaten eines Bedarf aufbereiten, sofern Tem- peratur und Wassermenge die richtigen Werte erreichen. Be- sonders hebt Dipl.Ing. Hollaus die unkonventionelle Methode der Aufbringung und Herstellung der Grasjauche hervor, die den natürlichen Kreislauf, des Schnit- tes und der Rückführung des Grases, schließt. Die kürzlich durchgeführten Wasseruntersuchungen. die Dr. Andreas Weithaler und Dr. Diet- rich vornahmen, bestätigen die obigen Aussagen. So heißt es im Befund: "Das Wasser aus dem Tiefbrunnen für die Gemeinde Reith wies am 16. Juni 1992 ausgezeichnete bakteriologische Befunde auf. Pestizide, gemäß Paragraph 2 der Pestizidverord- nung, konnten nicht nachgewie- sen werden." Der Brunnen ist von Abschlä- gen (Tees), Greens und Fairways umgeben. Alle anderen zusätzli- chen Parameter der Untersu- chung, wie z.B. Nitrat Aldrin, Chlordan u.v.m. wurden mit dem Maklers, dessen beruflicher Lebensinhalt offenbar in der Gewinnmaximierung aus der Verwertung von Grund und Boden unserer Heimat besteht. Jedenfalls ist es Stefan Auf- schnaiter mit diesem Artikel gelungen:' unter dem dünnen Deckmäntelchen der InfDrmation einen Mann zu verunglimpfen und auf das gröbste zu beleidigen und zu kränken, der mehr als drei Jahrzehnte als Bezirkshauptmann mit Akuratesse, Umsicht und Verständnis für das Wohl seiner Heimatstadt und deren Bevölke- rung gewirkt hat. Dank dafür war - unter anderen hohen Auszeich- nungen - der Ehrenring ier Stadt Kitzbühel. Wenn die Vorwürfe nur den Funken einer Berechtigung hät- ten, warum wurden sie nicht während der aktiven Dienstzeit unseres Vaters erhoben? Wollte man es sich mit ihm nicht ver- scherzen, als mit ihn noch brauch- te? Es stellt schon einen Akt be- sonderer Heldenhaftigkeit dar, einen verdienten Mann, der vor Vermerk "n.n," (unter Nachweis- grenze) versehen. Dr. Riedler vom Amt der Tiro- ler Landesregierung, Abt. Um- weltschutz, bescheinigt in seinen Ausführungen ebenfalls, daß die Auflagen vorbildlich erfüllt wur- den und die restlichen Bepflan- zungen zum Schutz der Klein- tier- und Vogelwelt ordnungsge- mäß durchgeführt werden. Es kann somit festgehalten werden, daß ein Golfplatz, nach ökologischen Richtlinien und nach umweltfreundlichen Pfle- gemaßnahmen errichtet und be- trieben, keinen Fremdkörper für die Natur darstellt, sondern eine Bereicherung, da eine geschlos- sene Grasnarbe dem Bodenleben und damit der Gesunderhaltung des Bodens zugute kommt. Die überaus positive und gro- ße Inanspruchnahme des drei Jahre alten Golfplatzes beweisen dies aufs kräftigste. Tourismusverband Kitzbühel Betreiber des Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee-Reith der Vollendung seines 81. Lebensjahres steht, mit Schmutz zu bewerfen. Dank dieser her- vorragenden journalistischen Arbeit darf sich unser Vater heute von feigen anonymen Anrufern unflätig beschimpfen und bedro- hen lassen. Anstand und Ehrlichkeit soll- ten das Vermögen des Journali- sten sein. Aber Armut daran ist keine Schande! Oder doch? Hauptsache, die Kasse stimmt! Anstand und Ehrlichkeit wa- ren aber zeitlebens unseres Va- ters Credo. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Birgit, Walter und Manfred Trentinaglia Winterthur, Salzburg Kitzbühel Bitte beachten: Redaktions- und Anzeigenschluß Dienstag 17.30 Uhr Anstand und Ehrlichkeit im Journalismus
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