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.tllc' I(.fl.%.. .•i e..n.:r Vessjji,s Arbeiten des Denkmalamtes im Jahr 1991 Der Jahresbericht der Tiroler Denkmalpflege hat seine Licht- und Schattenseiten. Zu den durchaus erfreulichen Meldun- gen gehören die gelungenen Restaurierungsarbeiten im gan- zen Land, deren Zahl abermals leicht angestiegen ist. Die vielen Kirchenrestaurierungen in der Diözese Innsbruck und im Tiro- ler Anteil der Erzdiözese Salz- burg zeugen nicht nur vom gro- ßen kulturellen Verantwortungs- bewußtsein der zuständigen kirchlichen Stellen, sondern auch von der hohen Qualität der Re- stauratoren und einer außerge- wöhnlichen Opferbereitschaft unserer Bevölkerung. Das Hauptaugenmerk des Denkmalpflegers war auf den Innsbrucker Dom (früher St. Ja- kobs-Pfarrkirche) gerichtet, von den anderen Innenrestaurierun- gen sind vor allem die Pfarrkir- che von Schwaz und die ehema- lige Klosterkirche von Ratten- berg sowie die Pfarrkirche von Häselgehr, die am reichsten dekorierte Nazarenerkirche Ti- rols, zu erwähnen. Stellvertre- tend für die vielen Arbeiten am künstlerischen Kircheninventar sei die spätgotische Olberggrup- pe in der Annenkirche von Mils bei Hall, nahezu lebensgroße Schnitzfiguren um 1505/10 aus dem Umkreis von Veit Stoß, an- geführt. Viele Kapellen wurden saniert Die Vielzahl von Kapellensa- nierungsarbeiten ist für Tirol fast schon selbstverständlich. Man kann dem Land Tirol für die seit Jahren laufende Aktion nur dank- Kapelle in Pfaffenschwendt bar sein und hoffen. daß sie noch möglichst lange an -iält. Auch auf dem profanen Denk- malsektor war 1991 eine verstärk- te Aktivität festz.stellen. die durchaus den Schlu3 zuläßt, daß die Besitzer der unter Schutz ste- henden Objekte den kulturelen Wert ihres Eigentums mehr zu schätzen und die Eirflußnahme des Denkmalamtes zu respektie- ren wissen. Der Bericht würdigt die Be- mühungen um die Stadtkerne von Hall und Innsbruck und die Ar- beiten am Oswald-Milser-Haus in Mils und am Pfar± aus in Fuip- mes sowie an der Innenhöfen von Schloß Ambras und Schloß Bruck. Es wird auch darauf ve-wie- sen, daß das Denkmalamt hoff- nungslos unterbese'-zt ist, sodaß von einer umfassenden Denkmal- pflege, wie sie die Charta von Venedig definiert, keine Rede sein könne. Die vielschichtige Bedeutung der Denkmalpflege wird offensichtlich immer eben- so unterschätzt wie die Tatsache, daß unsere Denkmäler außeror- dentliches Kapital darstellen. Es sind nicht nur eine Reihe von Re- stauratoren und Handwerkern in die Arbeit eingebunden, die Denkmäler selbst sind vielbe- suchte Anziehung spunkte des Fremdenverkehrs. Ein aus der Sicnit der Denk- malpflege negatives Resümee $ steht leider unter dem Kapitel Bauernhäuser, von cenen es zwar noch zahlreiche erhaltenswerte gibt, deren Erhaltur.g aber nur in Ausnahmefällen gelingt. Für die Identität unseres Landes bedeu- :et das Verschwinden der typi- schen Haus- und Hofformen -edenfalls einen großen Verlust. Die Transferierung eines Bau- ernhauses jr. das Tiroler Bauern- nöfemuseurni in K.rarnisach stellt für den Denkmalpfleger - bei allem Respekt vor diesem groß- artigen und zweifellos notwen- digen Museum - keine Ideallö- sung dar, weil die I-loftvpen an Destimmte Landsehaten gebun- den und ein prägender Teil unse- rer Kulturlands:haf: sind. Es soll--e doch möglich sein, wenig- stens ein paar charateristische Bauernhäuser im ganzen Land an Ort und Stelle zu erhalten. N1atlrlich mü3ter dafür öffentli- che Subventionen berei:gestellt werden. Denkmalamt fordert Umgebungsschutz Das Denkmalamt fordert, daß der Umgebungsschu:z für unse- reDenkmäler gese:zlich veran- kert wird. Besonderen Dank sagt das Derikmalant dein Kulturabteilun- gen des Landes, den Bauämtern der Diizeser, den Kultur- und Bauämtern der Geueinden, un- terstützender. Einzelpersönlich- keiten und hier v:'r allem der Meserschniit-Stnftung unter Dr. Hans Heinrich vr,n Srbik. Hofrat Dr. Franz Caramelle, Leiter des E•jndeirdenkmalamtes uni Lande sken;e-vatorats für Tirol, hat min eiren Mitarbei- tern eine unfaeriden Bericht für cie "KulLLrerichte aus Ti- rol" Nr. 369i37I', herausgegeben vom Amt der Tiroler Landesre- gierung, verfaßt. Mit freundli- cher GenehrrL:2un 2 von Frau Dr. Magdalena H:rrnaiinn-Weingart- ner werden anscEnleßend die ein- zelnen Vorhaben nn Bezirk Kitz- bühel aufgezeigt. Bi'dtock in Goitig 4
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