Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 15. AUGUST 1992 "Anzeiger" lädt in den Zirkus! Müll: Gemeinden unter Druck KITZBÜHEL. Nach einjähri- ger Pause gastiert der Österrei- chische Nationalzirkus am Sams- tag, 15. und Sonntag, 16. August, wieder am Kitzbüheler Pfarrau- parkplatz. Der "Anzeiger' lädt Sie, werter Leser, zur Premieren- vorstellung: Wir vergeben am Freitag ab 10 Uhr an die schnell- sten Anrufer (Tel. 05356/ 2576) dreimal zwei Freikarten! Die "Grande Dame" der euro- päischen Zirkuswelt, Elfi Al- thoff-Jakobi, hat für die heurige Tournee die besten Artisten aus West und Ost engagiert. Einer der Stars kommt aus Moskau: Es ist die Clownesse Anatoschka. Sie macht Reprisenclown-Num- mern und das wirklich einzigar- tig. Sehenswert ist auch die See- löwendressur, die in Monte Car- lo mit dem "Silbernen Clown" ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Programmes ist eine atemberau- bende Trapeznummer aus Süda- frika. Elefanten, eine gemischte Raubtiergruppe, eine Kameldres- sur, Fußakrobatik und Ron Ro- nells Clownerie ergänzen die tollen Darbietungen. Die Vorstellungen am Pfarrau- parkplatz beginnen jeweils um 14 und 17.45 Uhr. Im Progra'nm dEs Nationaizirkus dürfen die Clowns natürlich nicht fehlen. Im Bild das hoUändische Clown-Quartett 'Ron Ronell" ST. JOHANN, FIEBER- BRUNN. Die Landesregierung zwingt Gemeinden des Bezirkes Kitzbühel zu raschen Entschei- dungen: Förderungsmittel sollen nur jene erhalten, die sich sofort zurEntrichtung der sogenannten Anschlußgebühren für die Mül- lentsorgung auf der Deponie Rie- derberg entschließen. Desglei- chen gilt bei der Neugestaltung der Abwassergebühren, die laut Land ab Jänner 93 kräftig ange- zogen werden müssen. Uber 8 Millionen Schilling sollen die Gemeinden des Bezir- kes Kitzbühel hinblättern, um damit die Müllentsorgung auf der Deponie Riederberg von Wid- moser & Schöffel zu sichern. "Ein Unding", wie Walter Hinterhol- zer als Umweltreferent der Gemeinde Fieberbrunn bemerkt. Er gibt zu bedenken, "daß eine eigene Deponie billiger ist." Auch die St. Johanner haben Bedenken, die Gemeinderat Ar- min Rainer so formuliert: "Mit der Bezahlung der Anschlußge- bühren liefern wir uns dem Müll- monopol gänzlich aus". Vizebürgermeister Kurt Mayr- hofer setzt hinzu: "Und wir müssen in Zukunft jeden Preis zahlen." (wiku) Ex-BH: "Die Wahrheit Unmut nach Unwetter: über den Hausverkauf" "Wo bleibt Verbauung?'t KITZBÜHEL. Empört und schockiert reagiert der Sohn des ehemaligen Bezirkshauptmannes Dr. Hans Trentinaglia, der Rechtsanwalt Dr. Manfred Tren- tinaglia, auf den Artikel im "Anzeiger" über den Hausver- kauf an seinen Vater. "Viele Dinge sind schlicht und einfach nicht wahr!" So könne etwa von Vererblichkeit nicht die Rede sein, weil die Kinder überhaupt nicht in der Wohnung gelebt hät- ten, was laut Mietrecht die Vor- aussetzung für ein Eintrittsrecht wäre. "Nicht richtig ist auch, daß mein Vater einen Kaufantrag gestellt hat, vielmehr hat ihn das Land eingeladen, zum Schätz- preis zu kaufen." Das Kaufmotiv der Familie sei es ausschließlich gewesen, den Eltern zu ermöglichen, den Lebensabend in der gewohnten Umgebung zu verbringen. "Of- fenbar gibt es aber Leute, welche anscheinend keine Skrupel hät- ten, alte Leute vor die Tür zu setzen, um damit ein Bombenge- schäft zu macen." Die Bewohner haben auch alle Betriebs-, Reparatur- unc In- standhaltu:igskcsten, sowie die Zinsen und T:]guig von Schul- den der Gebäudeverrichtung be- zahlen müssen. Weil der Kaufbetrag exakt den amtlichen Schä:zunen en-.- spricht, könne auch nicht davon die Rede sehr, die Bewohne-- wollten ewohner wollten den Differenzbetrag "einstreifen", meint Manfred Trentinaglia. Der kritisierte Miet- vertrag zwischen BH und Be- zirksfürsorgeverDand sei seine:- zeit übrigens nut dem Einve:- ständis aller Bürgermeister zu- stande gekomrieiu. Trentinaglia habe zudem das Gespräch mit dem Landeshaup:- mann Partl vor. sich aus gesucht und nicht umgekehrt. Der Lan- deshauptmann habe den Ex-BH aber nicht einmal empfangen. "Unter einem Vallnöfer hätte es so etwas nie gegeben", rneinl Trentinaglia nicit oh---e Bitter- keit. (STAU) KITZBÜHEL, ST. JOHANN. Fast genau am Jahrestag der verheerenden Unwetter vom 8. August 1991 ging über Kitzbü- niel und St. Johann wieder ein Gewitter nieder. Die Schäden hielten sich dies- mal gottseidank in Grenzen. Im K.itzbüheler Ortsteil Staudach riß ler gleichnamige Bach eine Eolzbrücke weg, in der Langau iberschwemmte der Winkler- Dach die Paß-Thurn-Bundesstra- 3e. Und in St. Johann erschlug ler Blitz mehrere Kühe. Dennoch gibt es große Aufre- gung bei den betroffenen Anrai- niern. Vor allem in Staudach ist man auf Gemeinde und Wild- tchverbauung sauer. "Jedes Jahr geht der Bach über und jedes Jahr verspricht man uns, daß man ihn verbauen wird. Passiert ist is heute nichts", schimpft eine Frau. Wie sie haben alle Hausbe- sitzer Angst, daß der Bach beim nächsten Mal großes Unheil an- richten könnte. Denn im oberen Bachlauf lagert tonnenweise loses Gestein. Bürgermeister Capellari, beim nächtlichen Lokalaugenschein mit lautstar- ken Vorwürfen konfrontiert, sagt, man habe die Wildbachverbau- ung bereits gebeten, ein Verbau- ungsprojekt auszuarbeiten. "Wir kennen das Problem und machen auch Druck. Aber es geht eben nicht alles auf einmal". Die Wildbachverbauung be- ginnt übrigens diese Woche am Aschbach zu arbeiten. "Auf un- serem Bauprogramm stehen auch der Walsenbach und der Stau- dachbach", informiert deren Leiter, Dipl.Ing. Schier. "Wir werdenjedes Jahrein Projekt an- gehen. Uber die Reihenfolge läßt sich reden". Von der Forderung der Anrai- ner, die Gemeinde solle doch selbst aktiv werden und den Stau- dachbach ausräumen, hält Schier wenig. "Ich kann der Gemeinde Kitzbühel nur raten, die Finger davon zu lassen. Diese Verbau- ung ist sogar für unsere Fachleu- te eine schwierige Sache". (hm)
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >