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Em Kmftwerkprojekt im Windautal erregt die Gemüter in Westendorf Foto: STAU SAMSTAG, 15. AUGUST 1992 UKAL-ANZE1GER SEITE 5 Alpenverein gegen Kraftwerkin der Windau Von Stefan Aufschnaiter WESTENDORF. Der Plan des Brixener Unternehmers Markus Schermer, in der Windau ein privates Kraftwerk zu errichten (der "Anzeiger" berichtete), hat in Westendorf für einigen Wir- belesorgt. OAV-Landesnaturschutzrefe- rent Norbert Wolf, der dieser Tage mit dem Naturschutzbe- auftragten des Bezirkes Kitzbü- hel, Prof. Mag. Hans Laiminger, und Mitgliedern der Bürgerini- tiative Westendorf eine Bege- hung des Windautales durchführ- te: 'Es wäre unverantwortlich, hier die wirklich letzten unbe- rührten Naturschönheiten und Naturreserven Tirols für ein Pri- vatkraftwerk zu opfern. Die ge- plante Wasserentnahme würde nicht nur das Landschaftsbild, sondern vorallem auch die Öko- logie nachhaltig stören. Der un- wesentliche Energiegewinn steht in keinem Verhältnis zum land- schaftlichen Verlust." Kritik übten Naturschützer und Kraftwerksgegner vor allem auch daran, daß nie eine amtliche Wassermessung durchgeführt wurde. Die dem umstrittenen Projekt zugrunde liegenden Meßdaten basierten lediglich auf Hochrechnungen. Diese Aussagen bringen den Be:reiber des Projek:es, Markus Schermer, in Rege: "Die Leute sirnä völlig falsch iiiformiert. Unterschriften werc.en gesam- mcli, obwohl keiner weiß, wo- rum es geht." Mi: eineni Kraft- werk der herkiirnilicien Art habe diese Stromerzeuingsan- lage überhaupt nich:s gemein. "Es gibt seine Mauer, es sind keine Rchre sichtbar,auch die Fische werden nicht beeinträchtigt. Um- weltfreundlicher kann so ein Werk wohl nicht mehr sein", versteh: Schermer die Aufregung nicht. Die Idee mit dem Kraft- werk sei ihm gekommen, weil er in seinem Unternehmen große Men.en von 01 und Diesel ein- sparen könnte. Bürgermeister Johann Erhar- ter bedauert, daß solche Emotio- nen entstanden sind. "Ich bin froh, wenn das Werk nicht kommt, aber die Art und Weise, wie die- ses Projekt bekämpft wird, ge- fällt mir überhaupt nicht." Inzwischen wurden bereits mehr als 1000 Unterschriften gegen das Kraftwerk gesammelt, die notwendige Entscheidung der Abteilung Umweltschutz des Landes steht noch aus. Ozon - die Schattenseite des Sommers Vorwahl zur Im Monat Juli waren im Zuge der Hitzewelle die Vorsorge- werte von Ozon zum Schutz von Pflanzen und Ökosystemen an 24, die Empfehlungen zum Schutz des Menschen an 6 Ta- gen überschritten. Trotz die- ser konstanten Belastung durch Ozon in der Atemluft mangelt es an handfesten In- formationen. Grundsätzlich ist zu unter- scheiden: Abnahme der Ozon- schicht in der Stratosphäre (das sogenannte Ozon-"Loch") und die Ozonkonzentration in Boden- nähe. Ozon wird in der Strato- sphäre unter Einfluß von UV- Licht ständig aus Sauerstoffmo- lekülen gebildet. Diese Ozon- schicht schirmt den kurzwelli- gen UV-Anteil des Sonnenlichts ab, der beim Menschen Entzün- dungen oder sogar Hautkrebs her- vorrufen kann. Ozon in Bodennähe bildet sich im Lauf von mehreren Stunden aus Stickoxyden und Kohlenwas- sers-.offen unter der Einwirkung von Sonnenlicht. Deshalb liegt iie höchste Ko.zentrali3n von Bodenozon in den Mittags- und Na*mittagsstuncen vor. In St. Johann wird täglich gemessen In St. Johann steht eire der 20 Luflgütemeßstellen Ti--Cis. Von hier werden die Weile v,r Ozon und anderen Luftschadstoffen zweimal täglich mittels Daten- fencbertragung iii der Landes- fors:direktion in Innsbrjck ge- meldet. Obwohl die Vorwarn- stufe in der Regior Kitzbühel in diesem Somme: noch nicht er- reicht wurde, ist cer Vorsorge- wert zum Schutz es Menschen überschritten (d. h. die Atemluft ist Ozon belastet). Folgen davon bemerken be- reits Menschen, die vorwiegend im Freien arbeiten. 'Die Sonne ist viel aggressiver als früher (=ALswirkung des Ozonlochs, Arm. d. Red.). Außerdem sind meine Augen viel anfälliger für Bindehautentzündungen " meint Bademeister Franz Schweiberl aus St. Johann. Auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Reizungen de: Atemwege (besonders bei enipflndlichen Personen) sind auf die Belastung durch Bodenozon zurückzuführen. Bis jetzt sind sich nur wenige de:s:ändigen Belastung bewußt. "Es ist fast wie damals mit den radioäktiven Strahlen von Tschernobyl - man riecht es nicht, sieht es nicht, aber es ist ständig da." meint eine Mutter, "ich kann meine Kinder bei diesem schö- nen Wetter nicht ins Haus sper- ren:' Sollte die Vorwarnstufe erreicht we:den, ist es anzuraten, Ar.strengurgen im Freien zu ver- meiden bzw. im Haus zu bleiben. Aktuelle Infos gibt es im Tele- texi Seite 671), beim Telefon- Tribarddienst 0512/1552 und in Rundfunk und Tagespresse.(i.m.) Miss Tirol KIRCHBERG. Die Vorwahl zur Miss Tirol findet am Freitag, den 14. August in Kirchberg im Hotel Sonne mit Beginn um 21 Uhr statt. In der Prominentenju- ry, welche die Kanditatinnen be- wertet, sind unter anderem FV Dir. Hermann Fercher, LA Dr. Horst Wendling, die regierende Miss Tirol, Daniela Ahrer, Tirols einziger 3-Haubenkoch Hasi Un- terberger, dessen Freund Auto- rennfahrer Hans Joachim Stuck, Reisebüroboß "Sonnenschein", Hans Nothdurfter, und Hausherr Paul Steindl. Die Siegerin erhält eine Flu- greise nach London und ist zu- sammen mit der Zweitplazierten für die "Miss Tirol Wahl 1993" im Februar in Innsbruck qualifi- ziert. Kurzentschlossene Mäd- chen, die noch an der Misswahl teilnehmen möchten, melden sich unter Tel. 05356/4794 bei Hel- mut Gruber, Kitzbühel, an.
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