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SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 18. JÄNNER 1992 SP forciert Frauen und Unabhängige Brücke weg, Chaos hält sich in Grenzen KITZBÜHEL. Die SPÖ Tirols soll auch im Bezirk Kitzbühel reformiert - also offen, basisde- mokratisch und in administrati- ver und technischer Hinsicht modernisisert werden. Dies ver- sprach am vergangenen Freitag der Landesgeschäftsführer Her- bert Prock anläßlich einer Pres- sekonferenz in der Parteige- schäftsstelle Kitzbühel. Weiters war der Bezirksvorsitzende Alois Leiter, der Bezirksgeschäftsfüh- rer Heinz Leitner und 13 Bürger- meisterkanditaten anwesend. "Bei uns ist nicht mehr das Parteibuch das Wesentliche, betonte Prock, es seien auch alle Parteiunabhängigen herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Besonders Frauen seien erwünscht und es werde alles darangesetzt, diese an einen wählbaren Listenplatz zu postieren. "Und die Parteire- form findet nicht nur am Papier statt", setzte Leitner hinzu. In Gemeinden wie Kitzbühel, Au- rach usw. habe man Listen Par- teiunabhänigen erstellt. Weiters sollen in Zukunft bei Postenver- gaben Vorwahlen stattfinden. Damit soll die Basis unmittelbar an den Entscheidungen mitwir- ken können, denn "Transparenz schafft Vertrauen". (wiku) ST. JOHANN. Die alte Stahl- brücke bei der Wieshofermühle hat endgültig ausgedient. Inner- halb kürzester Zeit, es vergingen kaum drei Tage, war sie abgeris- sen und in Bruchstücken wegge- karrt. Und dank des niedrigen Wasserstandes der Kleinaache kann sofort mit der Betonierung des Fundamentes der neuen, etwas breiter geplantcn Brücke, begonnen werder. Was die prognc.stizierten Ver- kehrsprobleme dLrch die Umlei- tung auf die Kaiserstraße be- trifft, ist die Situation derzeit noch einigermaßen erträglich. Das wird sich ab kommendem Wochenende ändern: Eine neue Gästeflut macht den befürchte- ten Stau unvermeidlich. Weiterhin Provisorium beim Bus- Verkehr in die Siedlung Frieden Wer glaubt, daß unsere Erde aus Menschen, Tieren, Pflanzen, Gestein und Fossilien besteht, hat weit gefehlt. Da gibt es noch ganz andere Daseinsformen. Geister zum Beispiel - speziell die nebel- geplagten Engländer wissen seit jeher ein Lied davon zu singen - oderjene jeder Ästhetik spotten- den Gebilde, die zu tausenden über die Verkaufspulte der - unseren Zeitgeist mitprägenden - Spielwarengeschäfte kullern und poltern: Die Monster des 20. Jahrhunderts. Natürlich findet man diese Ausgeburten der Häßlichkeit auch in unserem Bezirk. Speziell zu geschenksschwangeren Zeit- en, Weihnachten hält dabei die Spitze, haben diese in Plastik- hüllen verschweißten Brumsks, Murksks oder wie sie sonst noch heißen mögen, Hochkonjunktur. Die televisionssuggerierten Gier- objekte unserer Kinder landen auf wie immer gearteten Gaben- tischen. Der sich an seinen seidenen Fäden abstrampelnde Hampel- mann oder die hölzerne, mit Menschenkraft zu betreibende Eisenbahn hat seine, beziehungs- weise ihre - technisch gesehen neandertalhafte - Schuldigkeit getan. Ganz zu schweigen von den Büchern ‚ die sich aufgrund ihres Anspruchs, nämlich gele- sen zu werden, von selbst dis- qualifizieren. Breitmäulige Warzengestalten mit Schwertgebissen und fiebe- räugige Laserlüstlinge auf untier- köpfigen Kampffahrzeugen ha- ben die primitiven Relikte un- zeitgemäßen Zeitvertreibs end- lich aus den Kinderzimmern ver- trieben. (wiku) KITZBÜHEL Als Bürger zweiter Klasse fühlen sich eini- ge der Bewohner der Siedlung Frieden und Stcgerwiese. Seit der Einstellung des Sialtbusses der Fa. Mariacher haben alle Per- sonen, die kein eigenes Fahrzeug besitzen, große Probleme, in das Stadtzentrum Kitzbühes zu ge- langen. Unverständlich erscheint den Bewohnern der Siedlung Frie- den der Umstand. daß die Stadt- gemeinde eine silindlLche Bus- verbindung nach Kitzbüiel - Süd finanziert und dabei Kitzbühel- Nord anscheinend vergißt. "Ein untragbarer Zustand", wie der Kitzbüheler Vize-Bgm Gerhard Rosa gegenüber dem "Anzeiger" bescIeinig:e, "der besonders Kinder und ältere, gebrechliche Menschen benach- teiligt". Er werde sich weiterhin mit Vehemenz für eine stündli- che Busverbinduing einsetzen. Der Bürgermeister von Kitz- bühel, Friedhelm Capellari, hat derzeit auch noch seine befriedi- gende Lösung parat. "Ich bin mir des Problems bewußt, aber trotz aller Bemühungen ist die Konzession für den Stadtverkehr Richtung Siedlung Frieden noch nicht vergeben worden." So müs- se zunächst mit einem verbesser- ten Provisorium vorlieb genom- men werden, bis die Verhand- lungen mit der Post abgeschlos- sen sind. "Und das ist nicht so einfach", wie Capellari hinzu- setzte, "die Post ist ein schwer- fälliger Apparat". (wiku). Zwei Pletzer sorgten für Verwirrung Für Verwirrung im Computer sorgten Aurachs zahlreiche Na- mensträger "Pletzer". Um einer nochmaligen Verwechslung vor- zugreifen, sei hiermit festgehal- ten und betont, daß nicht der Gemeinderat Jakob Pletzer, son- dern DR. MATTHÄUS PLET- ZER der Vize-Bgm. von Aurach ist. ZUM ALLTAG GEDANKEN Die Monster des 20. Jahrhunderts
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