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Fieberbrunns Gemeindepolitiker standen beim Jugendparlaineni Rede und Aiitii,ort Foto: Kuen Ungewöhnliche Premiere0 : Erstes Jugendparlament in Fieberbrunn SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 26. JÄNNER 1992 Unterschriftenflut gegen Müllmonopol KITZBÜHEL, AURACH, ST. JOHANN. Die Unterschriftenak- tion gegen Widmosers Müllmo- nopol zeitigt großen Erfolg. Diese vom SPÖ-Bezirksgeschäftsfüh- rer Heinz Leitner und vom Aura- cher Jakob Pletzer im Zeichen der Überparteilichkeit inszenier- te Kampagne, animierte bisher 30 Prozent der Auracher und Jochberger zum Mittun. Auch in Kitzbühel wurden hunderte Stim- men gesammelt. Viele der Unterzeichner wol- len es mit ihrer Unterschrift nicht auf sich bewenden lassen. Dazu Leitner: "Ich war überrascht, daß die meisten, die unsere Aussen- dung gegen das Müllmonopol unterschrieben haben, auch die Bereitschaft signalisierten, an Demonstrationen teilzunehmen.' Und so sei der Beweis erbracht, daß viele Einwohner der Ver- bundgemeinden die Schließung ihrer Deponie nicht einfach hin- nehmen werden. Inzwischen wird die Aktion auch von der Volkspartei unter- stützt, wie es sich zum Beispiel in Aurach zeigte. Und Leitner freut sich schon darauf, "Anfang Februar dem Landesrat Lugger ein gewichtiges Unterschriften- paket überreichen zu können. (wiku). Der Bezirk Kitzbühel feiert Winterszeit a la carte: Die Trag- seilstränge der Seilbahnen deh- nen sich ob der tonnenschweren Menschenlast und hieven täglich tausende, mehr oder weniger Sporthungrige mit ihren Brettern, die anscheinend die Welt bedeu- ten, über plattgewalzte Pisten den Berggipfeln zu. Hoteliers und andere Gastgewerbler inclusive Fastfoodkeeper (zu deutsch Schnellfutterausschütter)jubilie- ren - endlich wieder einmal Schnee zu passender Gelegen- heit und damit der ersehnte Umsatz! Aber nicht alle unsere Gäste tragen ihr Schärflein zum Wohl- ergehen Tirols bei. Ganz un- scheinbar, still und leise trippeln allmorgendlich Hundertschaften aus doppelstöckigen Bussen und überfluten speziell an Wochen- FIEBERBRUNN. Einigen Schülerinnen und Schülern der Hauptschule bot sich am Don- nerstag Nachmittag ein unge- wohnter Anblick: Maßgebende Männer der Gemeindeführung - Bürgermeister Herbert Grander, Vize-Bürgermeister Walter Hin- terholzer und die Gemeinderäte Johann Foidl und Manfred Neu- mayer - drückten die Schulbank. enden Skipisten, aber besonders die gebührenfreien Loipen. Na- türlich leben auch jene Ankömm- linge nicht von der Luft und Liebe. Sie haben - ein Ergebnis der nun sogar im Umfeld des Egger-Werks klar werdenden Luft - konstant Hunger und Durst. Da geht es dann ans Selbstge- machte, sprich Mitgebrachte. Im Nu entpuppen sich die Busse als Restaurants und "Trinkstuben". Und dann, nach einem herrli- chen Tag, mit dem wohltuenden Bewußtsein, den umsatzbedach- ten Tirolern ein Schnippchen geschlagen zu haben, strömen jene Gäste in ihre Busse zurück und verschwinden in einer Die- selwolke - mit einem "bis bald" auf den Lippen - aus unserem Land. Zurück bleibt ihr bereits fertig Verdautes und Berge von Müll. Wiliheim Kuen Aber sie waren nicht gekommen um zu lernen, sondern hielten das erste Fieberbrunner Jugend- parlament ab. Initiatorin dieser Veranstaltung war Brigitte Tschurtschenthaler. "Es ist ein Versuch, die Kinder zur aktiven Beteiligung am Gemeindegeschehen zu ermu- tern." Daß nur wenige Schüler und Lehrer der Aufforderung zur Teilnahme gefolgt waren, führte Bm Grander auf den, wie er meinte, etwas unglücklich ge- wählten Termin zurück. "Trotz unserer paritätischen Zusammen- setzung (zwei Vertreter der ÖVP und zwei der SPÖ) könnte der Eindruck entstanden sein, daß es sich beim Jugendparlament um eine getarnte Wahlveranstaltung handelt." BRIXEN. Noch immer steht die Bebauung der "Pöltfeld- Scheidlinger-Wiesl" zur Debat- te. Aber inzwischen erfolgte eine Annäherung der Standpunkte von ÖVP und SPÖ. Plädierte der Bürgermeister Johann Nagele vor kurzem noch für eine Parzellierung des Grund- stückes, kann er sich nun die Erstellung einer Mischsiedlung vorstellen. "Damit", so Michael Thaler, "wäre ein Teil meiner Forderungen erfüllt." "Es müssen alle Standpunkte und Details gut überlegt wer- Dem war nicht so. Und die Schüler überwanden erstaunlich schnell die Hemmschwelle und hatten eine Menge Fragen parat. Da ging es in erster Linie um Sport und entsprechende Anla- gen, wobei es an Kritik nicht fehlte. "Bei den Sportplätzen ist alles zu teuer, aber bei der Dorferneuerung ist nicht gespart worden", wie sich ein Schüler ar- tikulierte. Weiters wurde der Mangel an öffentlichen Ver- kehrsmitteln behandelt, das dürftige Unterhaltungsangebot für Jugendliche in den Zwi- schensaisonen und schließlich über soziale Gemeindeeinrich- tungen debattiert. Dazu ein Schü- ler: "Anstatt in Fußball sollte das Geld lieber in soziale Einrich- tungen gesteckt werden." (wiku) den", sagte BM Nagele, schließ- lich dürfe man bei der Bebauung der für die Gemeinde so wichti- gen Pölt-Gründe keine Fehler machen. Zu diesem Zweck wird ein Wettbewerb für einheimische Architekten ausgeschrieben. Zuvor müsse aber noch, so Na- gele, "die Unterstützung durch die Wohnbauförderung gesichert werden." Dann können endgül- tige Entscheidungen getroffen werden. Und es gibt Brixener genug, die auf eine Wohnung warten. (wiku). ZUM ALLTAG GEDANKEN Die touristischen Selbstversorger Architektenwettbewerb für Pölt-Gründe in Brixen
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