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ArchitektDipl. Ing. Armin Raine.-, Stadtbaumeistering. Friedi Viert!, Bürgermeister Friedh1m Cape'lari, WE-Direktor Dipl. Vw. Franz Haid und Architekt Mag. Ekkehard Hölzl Foto: Opperer ‚ SEITE 12 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 1. FEBRUAR 1992 Zweihundert neue Wohnungen für Kitzbühel Der "Anzeiger" bringt die Ergebnisse des Ideewettbewerbes für das Eigentumswohnungsprojekt "Einfang" in Kitzbühel In Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Kitzbühel und der Architektenkammer wurde von der Wohnbaugesellschaft "Woh- nungseigentum" ein Architektenwettbewerb für das Projekt "Wohnanlage Kitzbühel - Einfang" durchgeführt. Dieses Pro- jekt umfaßt rund 100 Miet- und Eigentumswohnungen. Zusam- men mit den bereits in Ausarbeitung befindlichen Anlagen für 45 Wohnungen im Gebiet "Sinwell" und 54 Wohnungen in der "Langau" werden in Kitzbühel in den nächsten Jahren insge- samt rund 200 neue Wohnungen entstehen. Von Enge/bert Opperer Der Wohnungsbau erweist sich mehr und mehr als wesentlicher Teil der Dorf- und Stadtentwick- lung. Er ist ein Wirtschaftsfak- tor, befriedigt das soziale Grund- bedürfnis des Wohnens und nimmt durch die Qualität der Bauweise auf Gesundheit, Wohl- befinden und auf die Lebenshal- tungskosten der Bewohner Ein- fluß. Und schließlich prägt ein in die Landschaft gesetzter Baukör- per über Generationen hinweg das Ortsbild. Gründe genug, um beim Bau von Wohnungen immer wieder soviel Kreativität und geistige Schaffenskraft wie nur möglich zu mobilisieren. Die Chance dafür bieten die Ideen- wettbewerbe. Ein solcher baukünstlerischer Wettbewerb wurde nun in Kitz- bühel erstmals durchgeführt und zwar für das WE-Projekt "Wohnanlage Kitzbühel-Ein- fang". Dort sollen nach den Richt- linien der Wohnbauförderung rund 100 Wohnungen im fami- liengerechten Wohnbau - teils als Miet- und teils als Eigentums- wohnungen - errichtet werden. An diesem Wettbewerb haben sich fünf Architekten aus den Bezirken Kitzbühel und Kufstein beteiligt. Eine aus vier Mitglie- dern bestehende Jury unter dem Vorsitz von Frau Architekt Mag. Margarethe Heubacher kam zu folgendem Ergebnis: Drei der fünf Vorschläge wur- den in den ersten beiden Bewer- tungsdurchgängen ausgeschlos- sen. Anstatt eines ersten Preises wurden zwei zweite Preise ver- geben, die nach Meinung der Jury nun von den Projektaiiten über- arbeitet und zur neuerlichen Bewertung vorgelegt werden sollen. Die Entscheidung darü- ber soll noch im ersten Halbjahr 1992 erfolgen, als frühester Baubeginn käme dann das Früh- jahr 1994 in Frage. Das Baupro- gramm könnte in drei bis fünf Jahren durchgezogen, je nach Wohnbedarf teilweise aber auch schon in zwei Jahren realisiert werden. Die Preisträger sind die heimischen Architekten Dipl. Ing. Armin Rainer au St. Johann i.T. (Projekt 3) und der Kitzbü- heler Architekt Mag. Ekkehard Hölzl (Projekt 4). Die Meinung der Jury zu den einzelnen Projekten: Projekt 3: Die städtebauliche Lösung ist klar und übersicht- lich. Die besondere Qualität die- ses Projektes liegt in' der Schaf- fung eines großen gemeinsamen Innenhofes. Die langgestreckte dreigeschoßige Bebauung paral- lel zur Ache wirkt jedoch etwas mauer-artig. Das Erscheinungs- bild ist zurückhaltend. Die Maß- stäblichkeit für die Situation ist gegeben. Die dabei verwendete Architektsprache erscheint leicht, angenehm und ist der Wohnat- mosphäre angemessen. Die äußere Erschließung funk- tioniert, die Stellplatzverordnung ist jedoch nicht eingehalten (51 Parkplätze fehlen). Die teilweise Wohnungser- schließung über Laubengänge wird als ungüngstig beurteilt, auch erscheint das Angebot der Grundrißvielfalt überzogen. Die Reihenhäuser geben Probleme bei der Objektförderung. Projekt 4: Die Bebauung er- scheint durch das vielfältige Angebot an Haustypen sehr un- ruhig, die Ausformurg der Au- ßenräume zur Ache wird als positiv bewertet. Das Projek: stellt den Versuch dar, durch eine Angleichung an die Einfamilien- hausbebauung im südlichen Bereich den umliegenden Sied- lungsbestand aufzunehmen. Die äußere Erschließung ist durch die vielen Höfe unüber- sichtlich, es fehlen 49 Stellplät- ze. Die Orientierung der Baukör- per und die grundrißliche Durch- mischung sind gut, die Ecklö- sungen sind allerdings proble- matisch. Eine Objektförderung für die Eigentumswohnungen ist in dieser Form nicht möglich. Die Fassaden für diese Gebäude sind gestalterisch einfallslos. Eine mittlere Wirtschaftlich- keit ist gegeben. Das Projekt von Architekt Dipl.Ing. Armin Rainer Foto Kitzbüheler Fotohaus Das Projekt von Architekt Mag. Ekkehard Hölzl. Foto: Kitzbühel Fotohaus
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