Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aufnahme VOfl Jochberg um das Jahr 1900 SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 1. FEBRUAR 1992 Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (13) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte in Wort und Bild. Vor etwa 150 Jahren hatte Jochberg 914 Einwohner und 131 Häuser. Jochberg ist die südlichste und höchste Gemein- de (Seehöhe 922 m) und liegt, 2 1/2 Stunden von Kitzbühel ent- fernt, heiter und frisch inmitten seiner Berge, hat eine hübsche, der Pfarre St. Johann unterge- ordnete Vikariatskirche zum Hl. Wolfgang, ein Armen-Versor- gungshaus, eine Schule und zwei gute Wirtshäuser. Beson- ders angenehm fällt hier das schöne Vikariatsgebäude auf. Unter der Kirche entspringt die Wolfgangs-Quelle, welche einst zum Bade benützt wurde, jetzt aber wegen ihrer Unwirk- samkeit verlassen ist. Nördlich von der Kirche an der neuen Straße (1836-1842) steht die ärarische Kupfer-Schmelzhüt- te mit den Poch- und Waschwer- ken, welche die Ausbeute der nahen Gruben verarbeiten und jährlich 1060 Zentner Erze nach Brixlegg und Achenrain sen- den. Der Paß Thurn ist die Grenze zwischen Tirol und Salzburg. Einst verwehrte ein festes Schloß den feindlichen Eintritt ins das Land. Das Schluß wurde 1526 bei der Bauern- Empörung zerstört. Ehe die neue Straße erbaut wurde, ging der Weg über steile Felsen in die saftige Talnige, in welcher die Jochbergwaldkapelle stand, ein alter ehrwürdiger Wallfahrts- punkt. Bei ihr befand sich eine niedliche Einsiedelei. Jetzt ist die Einsiedelei abgebrochen und die Kapelle an die neue Straße über- setzt worden. Seit undenklichen Zeiten be- fanden auf dem freien Rasen- platz an der alten Wildkapelle am Maria-Heimsuchungs-Tag gymnastische Spiele statt. Vor der Kapelle wurde ein Hochamt mit Predigt gehalten. Dann schloß der männliche Teil enen Kreis und die Zweikämpfe im Rang- geln begannen. Das Ranggeln eröffneten halbgewachsene Jungen, dann traten immer stär- kere und zu letzt die Hagmeier auf. Man stellte gewöhnlich einen Tiroler einem Pinzgauer gegeneinander. (Aus: Johann Jakob Stafler, 1783-1868, "Landgericht Kitzbühel"). Jochberg und der Bergbau Bei der Volkszählung 1991 hatte Jochberg 1473 Einwoh- ner, um 62 weniger als 1981. Am 15. Juni 1965 erhielt die Gemeinde folgendes Wappen: 'Auf dreifach gewelltem grü- nen rechten Schrägfuß ein schwarzer, nach rechts schrei- tender Ochse in Gold. Der schräg aufwärtsschreitende Ochse erscheint im 14. Jahrhun- dert im Wappen der Familie Och- senberger zu Kitzbühel und im Brixental uid findet sich auch im Siegelbild des Viertels Jochberg. Jochberg, das ursprünglich zur Urpfarre St. Johann gehörte, erhielt 1514 eine Kaplanei, wur- de 1598 Vikariat und ist seit 1891 selbständige Pfarre. (Dr. E. Widmoser, "Tirol von A bis Z"). Im ganzen Jochbeger Raum sind zahlreiche Abraumhalden zu sehen. Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni konnte auf der Kelchalm, die früher zum Gemeindegebiet von Jochberg gehrrte (heute A urach), einen urgeschichtlichen Bergbau nachweisen. All das ermutigte Jochberger Idealisten unter Museumsobmann Georg Jöchl das seit 1978 bestehende sehenswerde Bergba- und Hei- matmuseum aufzubauen. Zu den ersten Skifahrern zählt der 1956 im Alter von 75 Jahren verstobene Jochberger Wirt Jo- sef Hochfilzer, der auf seinem Grund und Boden, dem sogen. Mesnerbühel, den ersten Skilift Tirols erbaute (1921122). Jochberg hat zwei weltberühm- te Skifahrer hervorgebracht. Exweltmeister im Skifliegen Willi Gantschnigg, vulgo Po- stingerwilli, der 1950 in Oberst- dorf 128 Meter sprang und Hias Noichl, vulgo Gänsbühelhias, der 1948 in St.Moritz und 1952 in Oslo der österreichischen Olympiamannschaft im 10 km- Langlauf angehörte. In Oslo war Hias fünftbester Mitteleuro- päer. 1950 errang er den österr. Meistertitel im 18-km Langlauf. Weitere erfolgreiche Skirenn- läufer: Josef, Hans und Franz Wörgötter, Ferdl Friedensba- cher und Balthasar Eber!; von den Jungen: Georg Hochfilzer und Christoph Reiter. Gen Krimbacher ist Silbermedail- lengewinner bei der WM der Gewehrschützen.
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen