Kitzbüheler Anzeiger

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SEITE 22 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG. 1. FEBRUAR 1992 Sparkasse der Stadt Kitzbühel Vorstand legt Bilanz 1991: Zweistelliges Wachstum unterstreicht das Vertrauen der Bevölkerung in die heimische Sparkasse Trotz der Bankendichte und des starken Wettbewerbes im Einzugs- bereich (vor allem am Platz Kitz- bühel - 14 Bankstellen bei 8.200 Einwohnern = ca. 570 Personen je Bankstelle) ist es der heimischen Sparkasse auch 1991 wieder ge- lungen, ein zweistelliges Wachs- tum zu erwirtschaften. Dies be- weist einmal mehr, daß die heimi- sche Kundschaft die wahren Vor- teile einer ebenso heimischen Hausbank sehr wohl erkannt hat. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 13.1 % auf S3,l Mrd. und über- schritt damit erstmals die 3-Mil- liarden-Grenze. Die der Sparkasse zur Verwal- tung anvertrauten Kundengelder erhöhten sich auf annähernd 5 3,5 Mrd. Die Primäreinlagen erhöhten sich um 13,6%, die darin enthalte- nen Spareinlagen um 7,5%, die übrige Steigerung erfolgte im Be- reich der sonstigen Einlagen und der eigenen Emissionen. Bemerkenswert für die heimi- sche Sparkasse ist der hohe Anteil der Ausländer an den Kunden- einlagen sowohl in Schilling als auch in fremder Währung mit 31%. Allein die Fremdwährungseinlagen stiegen um 34,8%, ein Zeichen dafür, daß die Sparkasse auch bei den ausländischen Gästen großes Vertrauen und Anerkennung ge- nießt. Im Betriebsjahr wurde, wie bereits im Vorjahr, eine Gemein- schaftsanleihe der Tiroler Sparkas- sen emittiert, der Anteil der Spar- kasse der Stadt Kitzbühel betrug 5 17 Mio. und wurde zur Gänze im heimischen Publikum abgesetzt. Zusätzlich konnten TS 16.000 Nominale Anleihen der Finanzie- rungs-AG- deren Aktionär auch die Sparkasse ist - sowie TS 5.000 Nominale "Kitzbüheler Sparkas- sen-Anleihe 199V plaziert wer- den. Im Sommer 1992 emittiert die Sparkasse wiederum 5 5 Mio. an "Kitzbüheler Sparkassen-Anleihe 1992". Reservierungen werden ab sofort entgegengenommen. Die bilanziellen Ausleihungen erhöhten sich 1991 um 10,2%, einschließlich der Wechsel verwal- tet die Sparkasse Gesamtausleihun- gen in der Höhe von 5 1,927 Mrd. Wie auch in den Vorjahren wurden Bund und Länder kaum finanziert, sodaß das gesamte Wachstum pri- vate, kommerzielle und institutio- nelle Kunden im Einzugsbereich der Sparkasse betrifft. 1991 wurden vom Vorstand Neukredite mit einer Gesamtsum- me von 5 426 Mio. genehmigt. Für ca. 5 25 Mio. erreichte die Sparkasse für ihre Kunden Zu- schüsse aus den verschiedensten Förderaktionen wie BÜRGES, Landesförderungen und dgl.. Zu- dem wurden aber auch ERP-Kre- dite vermittelt und durch Haftungs- übernahmen von der Sparkasse ermöglicht. Erfreulich ist, daß der Anteil der Kredite an die Landwirtschaft kontinuierlich steigt. Diese Zah- len zeigen, daß die Kreditsachbe- arbeiter alle wirtschaftlich vertret- baren Ausleihungswünsche in kun- denfreundlicher Weise erfüllt haben. Besonderer Beratungs- schwerpunkt war der Kommerz- kredit, wie in den vergangenen Jahren nach dem Motto "maßge- schneiderte Finanzierungen". Im privaten Bereich wurde im Rahmen des "Sparkassen-Bau- und Wohnprogrammes" sowie durch den Jederzeitkredit auch 1991 ein weiterer Beratungsschwerpunkt verwirklicht. Im Jahr 1992 wird dieser Schwerpunkt weiter ver- stärkt. Auch den privaten Kredit- kunden konnte die Inanspruchnah- me von Förderungsdarlehen, Zu- schüssen und Beihilfen der Wohn- bauförderung, des Landeswohn- baufonds und dgl. ermöglicht werden. Für eine schnelle und im- bürokratische Kreditvergabe ist bestens vorgesogt. Der Fremdenverkehr verzeich- nete im Einzugsgebiet der heimi- schen Sparkasse ein Nächtigungs- plus von 2%, am Platz Kitzbühel einen Rückgang von 2%. Diese Stagnation ist auf den schneear- men Winter 90/91 zurückzufüh- ren, die durch die gute Sommer- saison kaum verhindert werden konnte. Das für die Sparkasse so we- sentliche Geldwechselgeschäft erfuhr dadurch lediglich eine schwache Steigerung von 1,6%. Festzustellen ist, daß viele Gäste vermehrt andere Zahlungsmittel wie z.B. Kreditkarten verwenden, und zudem seit Mitte 1990 die Geldausgabeautomaten auch von Ausländern benützt werden kön- nen. Die Sparkasse ist auf all ihren Standorten an den Geldausgabe- automaten Miteigentümer, zusätz- lich hat sie in der Hauptgeschäfts- stelle Kitzbühel Vorderstadt und in der Geschäftstelle St. Johann in Tirol eigene Foyerautomaten in Betrieb. Am Platz Kitzbühel ist ein Geldwechselautomat in der Hinterstadt und im Foyer der Hauptgeschäftsstelle Vorderstadt installiert. Bei allen Geschäftsstel- len am Platz Kitzbühel sowie bei den Geschäftsstellen St. Johann und Kirchberg stehen in den Schal- terräumen Kontoauszugsdrucker zur Verfügung. Das verwaltete Wertpapier- Volumen erhöhte sich um 8,8% und erreicht annähernd 5 1 Mrd. Die Sparkasse hat sich als "Wert- papier-Bank" damit etabliert. Betriebswirtschaftlich gesehen, haben sich die guten Zuwächse in den Bilanzpositionen nur zum Teil im Ertragsbereich des Unterneh- mens niedergeschlagen. Verur- sacht durch die inverse Zinsstruk- tur und den Konditionendruck seitens der starken Konkurrenz geriet die Zinsspanne unter Druck, dennoch ist es gelungen, die Do- tierung des Haftkapitals im erfor- derlichen Ausmaß sicherzustellen, sodaß die vom Kreditwesengesetz vorgesehene Haftkapitalausstat- tung längst erfüllt ist. Für Kunden und Partner der Sparkasse ist ne- ben Fachkompetenz gerade die Ei- genkapitalausstattung eine wesent- liche Grundlage - als Sicherheits- faktor und für eine entsprechende Spendentätigkeit. Auch im abge- laufenen Jahr ist die Sparkasse erneut ihren gemeinnützigen Auf- gaben mit namhaften Widmungen und Spenden an die Allgemeinheit nachgekommen. Unter anderem hat sie im Berichtsjahr spontan dem Krankenhaus Kitzbühel ein Laporoskopie-Gerät im Wert von 5 235.000,- als Spende übergeben und im Rahmen der jährlichen Weihnachtsspende der Lebenshil- fe Tirol (Therapiezentrum Obern- dorf) S 50.000,- für einen wohltä- tigen Zweck zur Verfügung ge- stellt. Durch die Anstrengungen der Sparkasse im Dienstleistungsge- schäft wie S-Bausparkasse, 5- Versicherungen, S-Real-Service (Immobilienvermittlung - eigenes Büro in der Hauptgeschäftsstelle Kitzbühel Vorderstadt), 5-Leasing und dgl. sowie der schon bestens eingeführte Außendienst bringen gute Erfolge. Zum 3 1.12.1991 beschäftigte die Sparkasse 97 Angestellte (davon 3 Vorstandsmitglieder, 7 Teilzeitbe- schäftigte, 6 Lehrlinge) und 13 Raumpflegerinnen. Weiters sorgt die Sparkasse für 7 Pensionisten, 2 Witwen und 6 Waisen. Somit er- gibt sich ein Gesamtstand von 125 Personen. Am 9.12.1991 verstarb unerwartet der an Dienstjahren älteste Mitarbeiter der Sparkasse, Herr Prok. Dir.Stv. Gottfried Hart- mann. Freunde und Kollegen werden ihm ein ehrendes Geden- ken bewahren. Am 21.12.1991 wurde nach einer Bauzeit von gut 3 Monaten in Brixen im Thale I/22b eine weitere Geschäftsstelle offiziell er- öffnet, somit ist die Sparkasse in folgenden Orten mit Geschäfts- stellen präsent: 3x in Kitzbühel, St. Johann i.T., Kirchberg i.T., Fieberbrunn, We- stendorf, Hopfgarten i.Bt., Kössen und Brixen i.Th. Alle Geschäfts- stellen sind untereinander on-line verbunden und mit modernster Technologie ausgestattet. Erwähnenswert ist, daß sich die Sparkasse schon seit Jahren be- müht, das Ihre für eine saubere Umwelt beizutragen. Dies wird auch in Hinkunft weiter fortge- setzt, indem vermehrt umwelt- freundliche Drucksorten, Wer- beartikel und Weltspartagsge- schenke eingekauft und ausgege- ben werden. Immer mehr werden die Räumlichkeiten der Zentrale in der Bahnhofstraße (großer Spar- kassensaal, Schalterhalle) für Aus- stellungen und Tagungen von Kun- den, Künstlern und Vereinen in Anspruch genommen. Organe der Sparkasse: Sparkassenrat: Vorsitzender: Friedhelm Capellari, Bürgermei- ster der Stadt Kitzbühel; Stellvertreter: Dr. Christian Poley, öffentlicher Notar; Mitglieder: Peter Brandstätter, Gemeinderat, Nikolaus Fuchs sen., Anton Hechenberger, Komm.-Rat Jakob Lackner, Stadtrat, Gerhard Rosa, Vizebürgermeister, Wido Sieberer; vom Betriebsrat entsandt; Peter Aschaber, Nikolaus Heuber- ger, Hertha Obergmeiner BO-Stv., Josef Söllner BO. Staatskommissär: Dr. Hans- Heinz Höfle, wirkl. Hofrat, Be- zirkshauptmann des Bezirkes. Vorstand: Dr. Dietmar Bissert, Vorsitzender, Manfred Krimba- cher, Matthias Wieshofer. Den Mitgliedern der Verwal- tungsorgane sowie dem Herrn Staatskommissär sei an dieser Stel- le für die wertvolle und selbstlose Mitarbeit besonderer Dank ausge- sprochen. Der Dank gilt vor allem den Kunden, die durch die Treue den gemeinsamen Erfolg ermöglich- ten. Dies ist für die Sparkasse weiterhin Verpflichtung, ihre Kun- den bestens zu beraten und Wün- sche soweit als möglich zu erfül- len. Weiters werden sich der Vor- stand sowie die Belegschaft wie bisher um die Aufrechterhaltung des Vertrauens und den Ausbau der guten Kontakte bemühen. Sparkasse der Stadt Kitzbühel Der Vorstand
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