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SEITE 16 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 29. FEBRUAR 1992 Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner 65 GEMEINSAME I-ulI -r ERPFENDORF Listenführer Edi Steinbacher Unsere Pläne: Wir wollen sicherstellen, daß unsere Umwelt lebenswert erhalten bleibt, auch für unsere Kinder und Enkel. Ein Kindergarten und eine Turnhalle müssen schleunigst her! Wir wollen den Kanal bis Innerwald und Mühltal weiterziehen und das leidige Kompostierproblem der Gemeinde mit einer Anlage beim Klärwerk lösen. Wir wollen danach trachten, daß sich unsere Familien im Ort und in der Gemeinde durch hochwertige und freundliche Arbeitsplätze ihre Existenz sichern können. Erpfendorf darf kein Auspendlerort werden! Dafür wollen wir arbeiten! Am 2. März 1992 vollendet unser vieljähriger Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel und erfolgreicher Funktionär der Wirtschaft sein 65. Lebensjahr. Wir gratulieren! In Kirchberg geboren, trat er nach der Schulzeit als Kochlehr- ling im Hotel "Maria Theresia" in Innsbruck ein. Er krönte seine Lehrlingszeit 1943 beim gesamt- deutschen Jungkochwettbewerb mit dem Titel des Reichssiegers. Nach Kriegseinsatz und Ge- fangenschaft kehrte er zu seinen Eltern nach Kitzbühel zurück und war anschließend als Hotelkoch in renomierten Betrieben in London, Paris und Genf tätig. Auf Grund seines hervorragen- den Rufes wurde er wiederholt anläßlich der Besuche des dama- ligen Schahs von Persien in ver- schiedenen Hotels als Koch für die Kaiserfamilie engagiert. Als 26jähriger eröffnete er 1953 einen Gastwirtpachtbetrieb in Rattenberg, den er bis 1959 führte. Durch fünf Jahre war er auch Obmann des Verkehrs- vereins Rattenberg. Seine Eltern übergaben ihm 1959 den Gasthof "Tiroler Hof' in Kitzbühel. In den Folgejahren hat er diesen mehrmals um- und zu einem Hotel mit 110 Betten ausgebaut. 1961 übernahm er zu- sätzlich den Gasthof "Further- wirt" in Kirchdorf, den er eben- falls erweiterte und modernisier- te. Zum "Furtherwirt" gehört auch eine Landwirtschaft, in dem unser Jubilar Zuchtvieh der Pinz- gauer Rasse hält, für das er zahl- reiche staatliche Auszeichnungen erhielt. Trotz seiner intensiven akti- ven Tätigkeit als Hotelunterneh- mer und Landwirt nahm er sich Zeit und Liebe für Tätigkeiten in der Öffentlichkeit. Schon 1960 wurde er in den Ausschuß des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel gewählt, wurde 1968 Obmannstellvertreter und war von 1972 bis 1988 Obmann. Seinen Mann stellte Wolfgang Hagsteiner auch in der Berufs- vertretung der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft seit 1955 und hat sich als Bezirksob- mann der Sektion Fremdenver- kehr und stellvertretender Ob- mann der Bezirkshandelskam- mer Kitzbühel für die Stadt und den Bezirk stets vehement einge- setzt, sowie als Fachgruppenvor- steher der Gastronomie des Lan- des Tirol und steilvertretender Landes-Sektionsobmann. In der Berufsvertretung, ob in Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner Innsbruck oder in Wier, kämpfte der Kitzbüheler Wirt oft alleir am die Interessen seiner Berufs- kolleginnen und Kollegen. Trotz- cem ermüdete sein Elan nie. Wolfgang Hagsteiner erhiell ehrenvolle Auszeichnungen als Anerkennung seines Wirkens für die Öffentlichkeit. Die Julius- Raab-Ehreiimedaille, das Ver- dienstkreuz des Landes Tirol, den Goldenen Ehrenring der Stadt Kitzbühel, den Goldenen Ehren- ring des Dachverbandes "Kitz- büheler Alpen", die Große Sil- herne Verdienstmedaille der Tiroler Handelskammer, den Ehrenring des österreichischen Gastgewerbes und mit Dekret des Herrn Bundespräsidenten den Berufstitel Kommerzi.Jrat. Bürgermeister Hans Bettauer bei der Verleihung des goldenen Ehrenringes unserer Stadi bei der Ehrenfeier im großen Rathaus- saal: "Die Jahre der Obmannschaft von Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner im Fremdenverkehrs- verband waren für die Fremd- nenverkehrswirtschaft eine Zeit der großartigen Entwicklung. Und nicht zuletzt seiner ?atkraft und seinem persönlichen Enga- gement ist es zu verdanken, daß der Fremcenverkehrsverband heute in finanzieller und organi- satorischer Hinsicht, aber auch auf dem Gebiet der umas senden Werbung hervorragendes inter- nationales Ansehen genießt. Es ist ein harter Verhandlungs- partner, hat es aber doch immer verstanden, einen guten Kontakt mit der Gemeindevertretung und der Bergbahn AG herzustellen. Mit welchem Idealismus Hag- steiner die Führung des Frem- denverkehrsverbandes über- nahm, beweist ein folgender Umstand: Die Kassel waren praktisch leer, obwohl der Ver- band beim Land aus der Aufent- haltsabgabe und dem Promille- Satz Guthaben in Millionenhöhe hatte. Es war so weit, daß die Löhne nicht mehr ausbezahlt werden konnten. Mit einem Kollegen übernahm er die per- sönliche Haftung für ein Bank- darlehen, um den finanziellen Engpaß zu überwinden und er- reichte dann schließlich, doch in harten Verhandlungen, den Rückfluß der dem Fremdenver- kehrsverband gehörigen Gelder aus Innsbruck. Nicht zuletzt durch kluge und gezielte Werbung erreichte er die Erhöhung der Nächtigungszah- len (1982 erstmals über eine Million), er verbesserte konse- quent die infrastrukturellen Ein- richtungen im Fremdenverkehrs- büro. Kommerzialrat Hagsteiner hat sich in den vergangen Jahr- zehnten um die Entwicklung des Fremdenverkehrsverbandes und um die Stadt Kitzbühel hervorra- gende Verdienste erworben. Die Gemeinde dankt ihm heute dafür mit der Veleihung des Goldenen Ehrenringes." Der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel verlieh ihm die "Gol- dene Gams mit Diamant". Die Gemeinde Kirchdorf unter Bürgermeister Ökonomie- rat Michael Nothegger verlieh ihm 1987 das Ehrenzeichen der Gemeinde. Kommerzialrat Hag- steiner wirkte von 1962 bis 1980 im Fremdenverkehrsverband Kirchdorf, davon ab 1967 als Obmann. In seine Ara fallen der Bau des Freizeitzentrums mit Frei- unf Hallenbad, Sauna, Minigolf und Tennisplätzen. Von 1967 bis 1985 war er Obmann des Wirtschaftsbundes. Bei der Raiffeisenkasse Kirchdorf ist er Obmannstellvertreter und als Fremdenverkehrsfachmann ist er auch Gründungs- und Vorstand- mitglied der Kirchdorfer Skilift- gesellschaft. Mit großem Intersse ist er auch als selbständiger Landwirt tätig und bekleidet auch in dieser Sparte verantwortungsvolle Funktionen als Gebietsobmann des Pinzgauer Rinderzuchtver- bandes und als Obmann der Grundzusammenlegungsge- meinschaft. Redaktionschluß: Dienstag, 17.30 Uhr
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