Kitzbüheler Anzeiger

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SEITE 4 LCKL-ANZEIGER SAMSTAG, 29. FEBRUAR 192 Der Bezirk in alten und neuen Ansichten (15) Der "Anzeiger" bringt in einer Serie von Martin Wörgötter einen Vergleich aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Kitzbühel und der Bezirksorte iii. Wort und Bild. Kitzbühel um 1890. Im Hin- tergrund der "Pfleghof' (siehe Bild). In diesem Gebäude, der Burg von Kitzbühel, ließ Her- zog Ludwig II., genannt der Strenge, im Jahre 1271 die Urkunde über die Erhebung Kitzbühels zur Stadt ausferti- gen und mit seinem Siegel (Reitersiegel) versehen. Dieser Teil zählt zum ältesten Baube- stand von Kitzbühel. Beherrscht wird dieser Stadtteil vom Turm der St. Katharinenkirche, auch Stadt- oder Bürgerkirche ge- nannt. Dazu Dr. Johannes Neu- hardt im vierten Band des Stadt- buches: "Das bedeutendste Er- eignis in der Kirchengeschich- te der Stadt im 15. Jahrhundert war unstreitig die Diözesansy- node, die Bischof Engelmar Chrel für das Fest des hl. Pan- kratius (12. Mai 1419) in die Katharinenkirche einberief. Es war die erste Synode dieses Bis- tums und die einzige, die je in Kitzbühel abgehalten wurde Warum die Wahl des Ortes auf Kitzbühel fiel, ist unbe- kannt. Es muß deshalb bloße Vermutung bleiben, daß Kitz- bühel als einzige Stadt des Kir- chensprengels von Chiemsee den Vorzug in Anspruch neh- men durfte, Schauplaiz ir e:- sten Dizesanversamm1ung zu sein. 'Synodalzeuger" waren rech:sliaffene, angesehene Männer aus dem Voll:, die. ohne unmittelbar ein kirchliches Amt zu bekleiden, die Dizc seLnpa- teiisch und objektiv durch±o:- schen un alles, war zu Verbes- serung bedurfte, der Synode vorleger sollten. Dr. Eduard Widmoser im Heft "700 Jahre Stadt Kitzbühel" meint u.a.: "Es kann auch eine machtpolitische Demonstration des bayerischen Herzog Ludwig dahinter stecken, die Synoce in Kitzbühel zu veranstalten. Ge- gen wen sie sich eigentlich rich- tete, ist schwer zu sagen. Viel- leicht gegen das mächtige salz- burgische Geschlecht der Vel- ber, die gerade um ciese Zeit im Raum von St. Johann, wo sie eine Burg, die Veftenburg, be- saßen, eine den bayerischen Herzögen gefährlich werdende Rolle spielten". Kitzbühel und seine Kirchengeschichte Das Stadtbild von Kitzbühel kann auch in der Gegenwart die "heimliche Gotik" nicht ver- leugnen. Das beweisen die breiten Vordächer der mit Erkern ge- schmückten Häuser. In der Ka- tharinenkirche, die im Jahr 1365 das erste Mal urkundlich vor- kommt (Dr. M. Mayer), wurde zuhöchst m Turme eine Stube für den Stadi- und Feuerwächter eingerichlet. Hier wurde einst die "Sturmglocke, wenn das Feier inner oder außer der Stadt an- ging" geIutet. In dieser Turm- stube der fast verlassenen Katha- rinenkirche wurde 1950 ein Giok- kenspiel zum Gedenken an die Gefallenen und Vermißten der beiden Weltkriege aufgestellt und von Bischof DDr. Johann Filzer, einem geborenen Kitzbüheler und Ehrenbürger der Stadt, ein- geweiht. Die Neuzeit in Kitzbühei be- gann mit der Einführung des Skisports 1892/93 durch den Bürgermeister Franz Rei sch, nachdem die "Sommerfrische" bereits Einzug gehalten hatte. Den Höhepunkt im Fremden ver- kehr erreichte unsere Stad: im Jahr 1980 als "Fremdenverkehrs- millionär". Wie sehr Kitzbühel als Som- merfrische von internationaler Bedeutung und als Wintersport- platz von Weltruf auf die Be- zirksorte eingewirkt hat, geht aus einer Aufstellung im Tiroler Verkehrs- und Hotelbuch von 1914 hervor. Von den in die- sem Buch verzeichneten 15 FV- Gemeinden im Bezirk zählte Kitzbühel 2000 gewerbIihe Betten und 1400 Privatbetten. Alle übrigen 14 Gemeinden ans- gesamt 1085 gewerbliche und 1695 Privatbetten. Iössen 100 gewerblich /170 privat; Hoch- filzen 31/42; Fieberbrunn 200! 450; St. Ulrich 30,40; St. Jo- hann 194/274; Kirchdorf 34,/0; Waidring 60/300; Going 30/40; Reith 35/50; Kirchberg 77/160; Brixen im Thale 70/59; We- stendorf 40/10; Hopgarten 140,' 80 und Jochberg 44/20. Den 2780 registrierten G- stebetten in den Bezirksorter- standen damals schon 3.400 Betten in der Bezirksstadt ge- genüber.
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