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Neuerlich werden Tarife der Mülldeponie Riederberg kritisier: SAMSTAG, 13. MÄRZ 1993 LOKAL-ANZEIGE SEITE 5 Müll-Tarife sollen besser kontrolliert werden KITZBÜHEL. Die Einwoh- ner des Bezirkes Kitzbühel haben ein sonderbares "Privi- leg": Sie dürfen die höchsten Müll-Entsorgungskosten von ganz Tirol berappen. Aber LA Dr. Simon Brüggl will diesen Umstand nicht einfach hinneh- men. Er wirft Umweltlandes- rat Dr. Hannes Lugger Un- kenntnis und Untätigkeit bei der Preisgestaltung vor und verlangt die Offenlegung der Kalkulationsunterlagen. Die ständig steigenden Müll- Entsorgungskosten im Bezirk Kitzbühel zehren nicht nur am Budget der Haushalte, sie stellen auch für Betriebe eine enorme Belastung dar. Inzwischen sind die Tarife so hcch geklettert, daß sie t:rolweit an der Spitze stehen. "Es ist nicht einzusehen", so LA Brüggl, "daß die Bürger im Be- zirk Kiizbühel die weitaus saf- tigsten Müllrechnungen Tirols zu tragen haben." Hauptschuld darin träg: laut LA Brüggl der Umweltbeauiragt des Landes, LR Lugger. Dieser habe in der Preispclitik der De- ponie Riederberg Inkompetenz an den Tag gelegt, woraus die Schlußfolgerung zu ziehen sei, daß "LR Lugger mit der Um- weltpolitik des Landes überfor- dert ist", so LA Brüggl. LR Lugger habe auch vor dem Umweltausschuß zugeben müs- sen, daß er sich zu wenig um die Tarifgestaltung der Deponie Riederberg gekümmert habe. "Lugger hat es Beamten überlas- sen, diese Tarife zu genehmi- gen", setzt LA Brüggl hinzu. Und daran soll sich einiges ändern. Fürs Erste sollen dem Umweltausschuß alle Kalkula- tionsunterlagen lückenlos zur Uberprüfung vorgelegt werden. Und dann soll die Landesregie- rung die Grenze der Gewinnspan- ne festsetzen. "Damit wären dann die ersten Schritte getan, um endlich die Müllgebühren in den Griff zu be- kommen", hofft LA Brüggl. (wiku) Kirchbergs SPÖ-ler gegen Amtsumbau Wieder einmal stand bei der Oberndorfer Gemeinderatssit- zung das Eggerwerk am Pro- gramm. Es ging darum, den Umwidmungsantrag zum Bau der neuen Spanplatten-Verede- lungsanlage zu behandeln. Kon- krete Ergebnisse gab es keine. Aber es wurden Bedingungen festgelegt, die eine Zustimmung seitens der Gemeinde ermögli- chen. So sollen beispielsweise am Achenufer Rad und Wander- wege angelegt werden. Hecken und Baumgruppen sollen auf 300 Meter Gesamtlänge die geplante Werkshalle säumen und derglei- chen mehr. Auch der Oberndorfer Frem- denverkehrsverband stellt Bedin- gungen: Er fordert die Gemein- deführung auf, vor einer Bewilli- gung für das Egger-Werk alle Punkte abzuklären und vertrag- lich zu fixieren. Letztlich schwebt die Frage nach einer neuerlichen Volksbefragung im Raum. Mit Hundekot gegen die Spaziergänger Täglich spazieren und schlen- dern hunderte Gäste und Einhei- mische über das Stöcklpflaster der Kitzbilheler Hinterstadt. Aber zum Leidwesen vieler, die sich amAnblick dieses Stadtteiles er- freuen möchten, ducken sich braune Häufchen und Haufen ins Strabenpfaster und bleiben zu- we:len als übelriechende Masse an den Schuhsohlen hängen. Nichts gegen treue Vierbeiner, die ihren Kot hinterlassen. Viel- mehr sind es deren Besit- zer'innen), die dafür verantwort- lich gemacht werden müssen. Hunde könnten nämlich ohne weiteres cazu erzogen werden, ihr Geschäft nicht gerade mitten auf Gehwegen zu verrichten. Vielbicht hilft cen verantwortli- chen "Frauchen' und "Herrchen" eine "Detschn", um sich dieses Problemes bewußt zu werden. Unerkannte Arbeit verdient auch Lob In jeder Firma sind sie ätk, huschen nach Dienstschluß durch leere Büros, wischei, fegen und saugen, gießen Blumen und gehen, so wie sie gekDmmen s--nd: unbemerkt. Und am nächsten Morgen, wenn die Räumlichkeiten wie- der mit der alltäglichen Betr:eb.- amkeit erfüllt sind, wird ihre Arbeit kaum wahrgenommen, je- der empfindet Sauberkeit am Ar- beitsplatz als Selbstverstärdiich- keit. Niemand denkt an jene., die dafür sorgen. Die Rede ist von den Putzrau- en, die Tag für Tag ihren Diens: tun und für ihre Arbeit so wenig Anerkennung ernten. So seil d:e- sen vielen, anderen Eienstnh- mern zumeist unbekannten Frau- en, auf diesem Weg gedankt werden. 'Bisch" haben sie si± redlich verdient. KIRCHBERG. Für dem Um- bau des Kirchberger Gemein- deamtes wurden in der Budget- vorbesprechung im Dezember 5 Mio. veranschlagt. Inzwischen kletterten die Baukosten laut Plan auf 10 bis 12 Mio. Schilling. Grund genug für die Ratsriege der Sozialdemokraten, den Umbau abzulehnen. "Gegen einen parteienverkehr- und mitarbeiterfreundlichen Umbau ist im Grunde genom- men nichts einzuwenden", so GR Alois Leiter. Aber es sei derzeit nicht zu verantworten, daß das Gemeindebudget derart belastet werde. Die Sozialdemokraten begrün- den ihre Ablehnung mit dem Umstand, daß Einnahmerück- gänge zu erwarten sind. Als Bei- spiel führt GR Leiter die Parkga- rage an: "Es wurden für das lau- fende Jahr 1993 5 Mio. Schilling an Parkgebühren-Einnahmen budgetiert." Inzwischen habe man aber die Sicherheit, daß die- se utopisch, also niemals zu er- reichen sind. Und so müsse der Umbau des Gemeindeamtes eben verscho- ben werden, bis die Ertragslage klarer sei und sich eine bessere finanzielle Situation ergebe. Die- ser Meinung schlossen sich auch die beiden freiheitlichen Gemein- deräte an. (wiku) LA Dr. Simon Brüggl Eggerwerk ersucht um Umwidmung
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