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Derzeit arbeitet die Gemeinde St. Johann vor der Molkerei am Ausbau des Kanalnetzes Foto: Kue.i SAMSTAG, 3. APRIL 1993 LOKAL-ANZEIGER - SEITE 3 Erneut Kritik an St. JohannerMolkereh Nachtbetrieb zu laut - Abwasser zu agressiv ST. JOHANN. Über der Mol- kerei der Marktgemeinde braut sich neuer Unbilzusam- men: Einerseits wird die Klä- rung des ins Kanalnetz einge- speisten Abwassers als äußerst mangelhaft kritisiert, anderer- seits liegt eine Strafanzeige wegen nächtlicher Ruhestö- rung vor. Von Wilhelm Kuen Der Obmann der Molkerei von St. Johann, Josef Heim, rauft sich die Haare. Trotz der nun kom- plett installierten Vorkläranlage sind die Abwasser noch immer nicht gänzlich neutralisiert. "Aber", so Heim, "dies liegt nicht an der Anlage selbst, sondern an der bislang unübersichtlichen Ka- nalisation." Es gäbe verschiede- ne Stränge, durch die ungeklärte Abwasser bis ins öffentliche Netz vordringen könnten. Bei der In- betriebnahme der Vorkläranlage habe man aber geglaubt, mit einem Hauptstrang sei alles er- faßt. Nun werde auch an der Behebung dieses letzten Mankos intensiv gearbeitet. Aufgrund der mangelhaften Klärung der Molkereiabwasser regt sich aber bei manchen Ge- meinderäten inzwischen wieder Unmut über die ermäßigten Ka- nalgebühren der Molkerei. GR Dipl. Ing. Armin Rainer bei- spielsweise will nicht einsehen, daß "alle Haushalte zugunsten der größten Verschmutzer ver- stärkt zur Kasse gebeten wer- den." Nicht genug mit dieser Kritik: Zum Wochenende gesellte sich norh eine Strafanzeige seitens der Nachbarscnaft hinzu. "Der Lärm während der Nacht ist nicht mehr auszuhallen", beklagt sich die Pension ;besitzerin Marianne Rass, die dem Geräusch der Mol- keeindampfung laut eigener Aussage nur mehr mit Schlafta- bletten entfliehen kann. "Das ganze Haus fibriert und meine Pensionsgäste ziehen aus" setzt sie klagend hinzu. Sie wolle nicht zusehen, "wie der Betrieb, der mit Liebe und Fleiß aufgebaut wurde, nun zugrunde gerichtet wird." Obmann Heim bedauert die Vorfälle rund um die Molkerei, gibt aber zu bedenken, daß "ert am 10. Oktober letzten Jahres die Entscheidung gefallen ist, den Standort St. Johann beizubehal- ten." Und so hoffe er seiteas der Gemeinde und der Bevölkerung auf genügend Toleranz, ihm noch zwei bis drei Monate einzuräu- men, "um sämtliche Mng.el beheben zu können." Altenheime sollen ein "Zuhause" werden Verkehrszählung läßt aufhorchen KIRCHBERG. Ginge es nach dem Willen des Bezirksobersten der SPÖ, Lois Leiter, dann wür- den Altenheime im Bezirk Kitz- bühel zu einem tatsächlichen "Zuhause" für betagte Menschen werden. "Derzeit", so Leiter, "liegt die Betonung eher auf Heim." So hat Leiter laut eigenem Be- kunden auch in seiner Heimatge- meinde Kirchberg vor Jahren schon angeregt, "ein Angebot an Gebrauchtwerden zu installieren, ihnen eine Aufgabe zu übertra- gen." Damit könne den älteren Mitbürgern uneingeschränkt Lebensfreude erhalten werden. Auch sei es laut Leiter an der Zeit, in Altenheimen Kleintiere zuzulassen. Die Kirchberger GR Helene Öttl möchte gemeinsam mit GR Dir. Lcis Leiter Altenheime lebenswerter machen Foto; Kuen ST. JOHANN. Mit einer pri- vaten Verkehrszählung wollte die Bürgerinitiative gegen die Ge- genverkehrs-Einführung auf der Meranerstraße nochmals auf sich aufmerksam machen. So übernahmen Felix und HJ- de Madl, Adi Auer und Hansjörg Hofer die Aufgabe, im Bereich der Gemeindeamtskreuzung vcn 6 bis 21 Uhr per Video das Ver- kehrsaufkommen festzuhalten. Es wurden 14.108 Pkw und 796 Lkw und Busse gezählt. Gegen 14 und 17 Uhr zogen 421 Pkw und 30 Lkw per Stunde ah den Zählenden vorbei. Laut Auer er- härtet dies die Befürchtung, daß "bei Gegenverkehr die Meraner- straße das dopDelte Verkehrsauf- kommen verkraften müßte."
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