Kitzbüheler Anzeiger

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Alfons Walde: Parallelsch4'ug. Gepreßte Skiführung, Knie ge- schlossen und vorgerückt, Körper aufrecht und talwärts geneigt, sind Merkmale des Parallelschwunges. Die Zeichnung von Alfons Walde aus dem Jahre 1925 zeigt die Geburtsstunde des Parallelschwunges. Alfons Walde: Der Aufstieg, 1932. SEITE 14 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 10. APRIL 1993 Die Geburtsstunde des ParalleIschwunges Alfons Waldes Lebenswerk galt auch dem Skisport C EineSerie von n Wörgötter Dr. Gert Ammann in "Alfons Walde", Tyrolia 1981. Fast gleichzeitig mit Waldes Geburts- stunde (189 1) fand in Kitzbühel die erste Skiabfahrt statt. Im März 1893 legte Franz Reisch die erste Skispur vom Kitzbüheler Horn. Schnee- und Wintersportmotive erhob Walde zu einer kaum von anderen Künstlern erreichten Intensität und Aktualität. Plakat- gestaltungen und Architekturar- beiten ergänzen seine vielfältige künstlerische Arbeit. Alfons Walde fand bereits 1912 zu einer erstaunlich lebhaften und einer photographischen Momentauf- nahme gleichenden Schilderung, die keine Vorbilder kannte und erst in den zwanziger Jahren von ihm selbst in koloristischen Skiz- zen wieder aufgegriffen wurde. In kleinen 01-Karton-Bildern skizzierte er den Skikurs am Übungshang, den Zieleinlauf, den Sprunglauf oder die vielen Variationen von Skifahrern - al- les realistische Bilder, die in ih- rer Ursprünglichkeit später kaum übertroffen wurden. Im Kristia- nia, im Parallelschwinger und im Skischwinger wird die Einzel- person in Aktion gezeigt, einge- bunden in eine nuancierte Far- bigkeit des aufstiebenden Schnees. Wie einfühlsam hier Walde "seinen" Schnee mode- liert hatte, wird nur im Vergleich mit den Winterbildern anderer Tiroler Künstler deutlich. Im Ver- gleich dazu erweist sich Walde als ein Gestalter, der immer die ganze atmoshärische Situation aufgegriffen hatte und die sport- lichen Menschen nie isoliert, sondern immer in ihrem Aktions- raum eingewoben hat. Mitte der zwanziger Jahre verdichtete Walde den ganzen Zauber der Skiwelt in Kitzbühel. Skifahrer auf der Piste, mondäne, in weite Pelzmäntel verhüllte Damen am Rande der Piste, in Konversation und geziertem Getue das Milieu des Apnis-Ski. Mit einer sensi- blen Raffinesse hatte hier Walde dieses Milieu eingefangen, das auch für seine Kunst ein frucht- barer Boden werden sollte. Als Dr. Camillo v. Buschman Ende der Zwanziger Jahre zum Obmann gewählt wurde, bedien- te er sich bei der Bedeckung des Bedarfes an Bildern und Prospek- ten ausschließlich seines Freun- des Alfons Walde. - Und als über Osterreich die "Tausendmark- sperre" verhängt wurde, war es die Bundesfremdenverkehrswer- bung, die sich gleicherweise unseres Alfons Walde bediente. Dadurch war er maßgeblich am Aufschwung des Fremdenver- kehrs beteiligt und bestimmte, insbesondere in den angelsächsi- schen Ländern, die Vorstellung von Tirol in der Welt. Dr. v. Buschman am Grabe von Walde: "Solange der glit- zernde Schnee von unseren Ber- gen strahlt, solange ein leuch- tend blauer Himmel sich über die Kirchtürme unserer Stadt wölbt, solange wird Dein Name weiter- leben und eng mit dem Namen Deiner Heimatstadt Kitzbühel verbunden bleiben Dr. Gottfried Hohenauer bei der Eröffnung der Alfons-Wal- de-Ausstellung 1969 im Heimat- museum: "Es wartete ein neuer Gegenstand auf Waldes Kunst, der für ihn wie prädestiniert war: Tirol, sein Kitzbühel. Seine Bil- der sind er selbst, aber gleichzei- tig seine Heimat. Urweltlich sind seine Berge und ebenso Mensch und Tier, die er in seine Bilder hineinstellte. Nie degeneriert, nie weichlich! Sein Schicksal war, daß er den Neid anderer mehr als verträglich erweckte. Der rüh- rende Wunsch des Dichters Al- fons Petzold, in einem seiner frühen Gedichte ausgesprochen: Nur eines sollte mir gelingen, Daß, wenn schon lange die Seele schied, die kleinen Arbeitermädel sin- gen in der Fabrik von mir ein Lied! ging dem Maler Walde in Er- füllung. Er wurde zum Liebling des Volkes." Peter Brandstätter im Gedenk- blatt zum 100. Geburtstag von Alfons Walde: "...Er war für viele der Gestalter eines heilen Natur- und Lebensraumes und des darin eingebundenen Menschenschla- ges. Seine Landschaftsmalerei führte Walde aber auch direkt zu Plakatentwürfen für den Touris- mus. Alfons Walde war Mitbe- gründer der Hahnenkammbahn. Sein Frühwerk ist ein bedeuten- der Beitrag zum Aufbruch der Malerei in Tirol." Redaktionsschluß, Dienstag, 12 Uhr das Wintersporttreiben ur i vo allem der Skisport. Alfons Wal- de gebührt der Verdienst, den Skisport in die Malerei eirige- führt und als erster künstlerisch bewältigt zu haben. Und welcher Ort wäre besser geeinget als Kitzbühel, um endlich diese künstlerische Tat eines Tirolers, eines Kitzbühelers ans Licht zu stellen und gebührend zu feiern. So ist die Stadt Kitzbühel zu beglückwünschen. Prof. Franz Xaver Weidnger: "Alfons Walde ist die Persorifi- zierung seiner Heimat, die er ne lange verließ. Walde ist de- Wil- de Kaiser mit seinen Schrunier und Klüften, seinen Felswänier und seinen zu Füßen liegenden Matten, auf denen verstre Jt die Bauernhäuser liegen. Er Leb-Je
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