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Dr. Peter Haimayer (stehend) und Sigi Walch (links davmz) stellten das Tourismusleitbild vor. Rechts Obmann Ing. Karl Mrter/iauser und links Direktor Hermann Fercher. Foto: Opperer Genaue Bestimmungen sollen Errichtung r euer Golfplätze regeln SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 10. APRIL 1993 Der Tourismusverband Kirchberg hielt zum ersten Mal öffentliche Vollversammlung ab KIRCHBERG. Erstmals hielt der Tourismusverband Kirch- berg am 1. April 1993 im großen Saal des Mehrzweckhauses eine öffentliche Vollversammlung ab, zu der die gesamte Bevölkerung Zutritt hatte. Grund dafür waren die Vorstellung des touristi- schen Leitbildes und die Abstimmung über die Abtretung von zwei Dritteln der Anteile des Tourismusverbandes an der Kirch- berger Golfplatzgesellschaft. Von Enge/bert Opperer Die Präsentation des Touris- musleitbildes erfolgte durch Dr. Peter Haimayer und Sigi Walch vom Arbeitskreis für Freizeit und Tourismus der Universität In- nsbruck sowie durch TVB-Di- rektor Hermann Fercher. Das Tourismusleitbild, dessen Ausarbeitung und laufende Wei- terentwicklung vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird, soll im engen Zusammenwirken von Tourismusverband und Gemein- de entstehen und die örtlichen Verhältnisse sowie die Bedürf- nisse des Marktes in gleicher Weise berücksichtigen. Im Leit- bild für ein lebenswertes Kirch- berg (Ortsleitbild) sind die Ziele für die künftige Entwicklung der Gemeinde festgehalten, die auch für die Tätigkeit des Tourismus- verbandes einen Orientierungs- rahmen darstellen. Der Touris- musverband knüpfte daher bei seinen Überlegungen am Orts- leitbild an, ging aber in jenen Bereichen, die den Tourismus betreffen, weiter in die Tiefe. Die Ziele des Tourismusverbandes decken sich in hohem Maße mit den im Ortsbild enthaltenen Vorstellungen. Das Tourismusleitbild ist somit als wesentlicher Beitrag zur konsequenten Fortführung und Umsetzung der Ideen für ein lebenswertes Kirchberg anzuse- hen und es bietet eine Basis für die gemeinsame Arbeit von Bür- gern, Gemeinde und Tourismus- verband. In der den Versammlungsteil- nehmern anschließend überreich- ten Broschüre sind die Innen- und Außensicht, die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Gefahren genauestens erläu- tert. Es wurden die Hauptziel- gruppen herausgearbeitet und die Positionierung von Kirchberg im Sommer und im Winter mit den jeweiligen Schwerpunkten auf- gezeigt. Mit den Zielen, die Kirchberg in seiner künftigen Arbeit anstreben will, den Stra- tegien für die Umsetzung und den hiefür erforderlichen Maß- nahmen endet die übersichtliche und leicht verständliche Zusam- menfassung. Abtretung von Golfplatzanteilen Der Tourismusverband Kirch- berg hatte sich im Jahre 1989 an der damals gegründeten Kirch- berger Golfplatzgesellschaft mit 30 % beteiligt. Die weiteren Antreile von je 10 % teilen sich auf die Gemeinde Kirchberg und privaten Interessenten auf. Wie TVB-Obmann Ing.Karl Mitterhauser, der auch Ge- schäftsführer der Golfplatzge- sellschaft ist, bekanntgab, haben inzwischen die Grundbesitzer ihre Zusicherung abgegeben und wenn das Land Tirol der Umwidmung zustimmt, könnte der geplante Golfplatz in Kirch- Die Tiroler Landesregierung hat im Herbst des vergangenen Jahres die Erstellung eines allge- meinen Golfplatzkonzeptes in Auftrag gegeben. Das detaillier- te Ergebnis des Expertenentwur- fes liegt nunmehr vor und wurde bereits zur Begutachtung ausge- sandt. Nach Einlangen und Ein- arbeitung der Stellungnahmen soll das Golfplatzkonzept noch berg realisiert werden. Eine Forderung der Grundbesitzer ist jedoch, daß sie in dieser Golf- platzgesellschaft verankert sind. Dafür hat sich der Tourismus- verband bereit erklärt, zwei Drit- tel seiner Anteile, also 20 Pro- zent, abzugeben. Da außerdem fünf Gesellschafter ausscheiden, vor dem Sommer in der Landes- regierung beschlossen werden. Das neue Tiroler Golfplatz- gesetz wird sicher dazu führen, daß in Tirol in Zukunft weniger Golfplätze errichtet werden als bisher. Bei der Prüfung von An- trägen für die Errichtung von Golfplätzen soll künftig von der Landesregierung nach folgen- den Grundsätzen vorgangen könnten sich Betriebe aus Kirch- berg beteiligen und für ihre Gä- ste Begünstigungen erhalten. Die mit Stimmzettel durchgeführte Abstimmung ergab mit 475 Ja- und 162 Nein-Stimmen ein ein- deutiges Votum für die Abtre- tung zweier Dritteln der Anteile an derGolfplatzgeseElchaft. werden: Golfplätze müssen landwirt- schaftsverträglich sein. Es hat eine Beurteilung der Nutzungskonkurrenz mit Bau- land für Wohnen und Wirtschaf- ten der einheimischen Bevölke- rung zu erfolgen. Es ist die Verträglichkeit aus der Sicht des Naturschutzes zu prüfen. Anforderungen aus wasser- wirtschaftlicher Sicht müssen erfüllt werden. Es muß sich ein regionaler Nut- zen aus dem Projekt ergeben. Zur Verhinderung eines Aus- bzw. Abverkaufes der Golpiatz- grundstücke sollen privatrechtli- che Verträge zwischerL den Grun- deigentümern und den Gemein- den abgeschlossen werden. Bei Golfplätzen ist künftig auch die SozialvertrgIichket zu prüfen. Nur bei Vorliegen aller dieser Voraussetzungen sollen in Zu- kunft weitere Golfplä:ze bewil- ligt und errichtet werden kön- nen. Tiroler Golfplatzkonzept liegt nun vor
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