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'* Laut Ing StafJher hr ein Großteil der Bauernhöfe im Brixenral über 300 Qiiadratmter Wohnfläche. SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 17, APRIL 1993 Kammerfunktionäre pochen auf Freiheit des Einzelnen und die Selbstbestimmung über bäuerlichen Grundbesitz KITZBÜHEL. Der Entwurf für ein neues Tiroler Raumord- nungsgesetz löste bei den Ver- tretern der Bezirkslandwirte Bedenken aus. Befürchtet werden empfindliche Eingrif- fe in die Freiheit des Einzelnen und der Selbstbestimmung über Grundbesitz. Weiters wollen sich die Bauern nicht damit abfinden, daß die Wohn- nutzfläche auf 300 Quadrat- meter begrenzt wird. "Wir stimmen den Zielen für eine neue Raumordnung grund- sätzlich zu", so der der Bezirks- leiter der Landwirtschaftskam- mer Kitzbühel, Ing. Johann Staff- ner. Es sei von größter Wichtig- keit, daß mit Grund und Boden sparsam umgegangen und daß Bauland und die Produktions- grundlage für die Landwirtschaft gesichert werde. Nicht damit abfinden könne man sich, daß das Raumordnungsgesetz aus- schließlich aus Verordnungen Ing. Johann Staffner und Vorschriften bestehe, "die" so Staffner, "der Bürokratie Tür und Tor öffnen." Und so wurde seitens der KITZBÜHEL. In der Bezirks- SPÖ herrscht Jubelstimmung: Laut dem Geschäftsführenden Heinz Leitner haben außer 1000 Parteimitgliedern weitere 3000 Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit der Mitbestimmung ergriffen und nehmen an der Vorwahl zur Nominierung des Spitzenkandidaten für die Land- tagswahl 94 teil. Leitner führt diesen Erfolg auf die Offnung der Partei nach außen Kammer f-jnktionäre in einer Klausurtagung ir St Johann eine Stellungnahme erarbeitet, die konkrete Forderungen und Än- derungswünsche der Bezirks- landwirtschaft henliElltet. Veris- ser diees Schreibens sind der Kössener BM und Bezirksob- mann Josef Hechenbichler, Matthias Fuchs BM Johann Nagele, E M Johann Erharter, der Jungbauernobmann Rupert Wörgetter, Josef Pircier und die BäuerirLvertreterin 3urgit Wie- ser. Vehetrent wehren sich die Bauernvcrtreter gegen einen Bet- tenstopr für Privatvermie:er. Dazu Staffner: 'Die Zimmerer- mietung in Urlaubsgiste ist ein zweites Standbein fr Landwir- te." Es sei nicht einzusehen, warum der Bauer als Erhalter cer Landschaft nicht auch am Um- satz vorn Tourismu; teilhaben solle. "Wir fordern eine Vermie- tung von II) Betten um! 3 Ferien- zurück: "Wenn viele auch von einer Öffnung der ?artei spre- chen, wir machen sie." Und bei den Gebietskonferez- zen mit den Kan±laten habe sich bereits gezeigt, daß die diesbe- züglicheri Bemühungen der Bezirks-Demokraten sensat:o- ne.11e Ergelrnisse zeit gen. "Viele hunderte Anregnnger. Wünsche und Forderungen wurden an unsere Kandidaten herangetr- gen", so Leitner. Vandalismus aus Zerstörungsfreude Manchen Menschen scheint es Genugtuung zu bereiten. ande- ren Schaden zuzufügen. So an- scheinend auch jenen Rowdys, die in der Nacht vom Freitag auf Samstag randalierend die Josef Pirchl Straße in Kitzbühel ab- wärtszogen. Sie hinterließen eine unüber- sehbare Spur: Kratzer, mit einem spitzen Gegenstand geritzt, "zier- ten' Autotüren, Antennen waren geknickt, und auch die Außen- spiegel einiger Fahrzeuge stachen jenen unliebsamen Zeitgenossen ins Auge. Die Rowdys packten kraftvoll zu und rissen die Spie- gel aus ihrer Halterung. Abgesehen davon, daß solche Taten bar jeder Vernunf: sind, liegt hier eine Straftat vor, die unter Umständen mit Haft ge- ahndet wird. Vielleicht hilft eine "Detschn", jene bislang unbe- kannten Randalierer darauf auf- merksam zu machen und sie doch noch zur Vernunft zu bringen. wohnungenje Hofstelle im Frei- land", setzte Staffner hinzu. Weiters fordern die Bezirks- Kammerfunktionäre grünes Licht für die Errichtung von land- und forstwirtschaftlichen Gebäu- den im Freiland und die Zurück- nahme der Beschränkung der Wohnnutzfläche für Bauernhäu- ser und Ausgedingewohnungen. Sichergestellt wollen sie ha- ben, daß die Regelung für Vor- behaltsflächen und Infrastruktur- kostenabgaben praxisnah gere- gelt werden. Und nicht zuletzt machen die Bauernvertreter ihre Zustimmung zum Entwurf der Raumordnungsnovelle von der Einschränkung der bürokrati- schen Abläufe auf ein Mindest- maß abhängig. (wiku) Menschlichkeit statt Bürokratismus Es gibt Beamte, die ihre "Pflicht erfüllen" und solche, die ihre Aufgabe als Dienst an ihren Mitmenschen auffassen. Der Unterschied liegt auf der Hand: "Pflichterfüller" berufen sich allein auf Vorschriften und wir- ken (oder sind?) dadurch unnah- bar und bürokratisch. Jene aber, die der Pflichterfül- lung jenes berühmte Quentchen Menschlichkeit beifügen und bei Beurteilungen auch Umstände ins Kalkül ziehen, die zu einer Hand- lung geführt haben, heben sich wohltuend von den Bürokraten ab. Ein solcher Beamter ist auch Revierinspektor Sebastian Bau- mann vom Gendarmerieposten in Erpfendorf. Und da ihn viele seiner Mitbürger als korrekten und trotzdem menschlichen Gendarmeriebeamten schätzen, hat er sich in seiner Vorbildfunk- tion die "Anzeiger"-Bisch be- stimmt verdient. 3000 Wähler und 1000 Parteimitglieder werden Spitzenkandidaten bestimmen
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