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1 0 Na 21 4 ge 12 SAMSTAG, 17. APRIL 1993 KULTUR-ANZEIGER SEITE 7 Anita Pichler liest aus ihren Werken Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. 40 Tage Fastenzeit - Ostern 1993 ST. JOHANN. Die in Meran geborene, in Südtirol und Triest aufgewachsene Autorin Anita Pichler ("Die Zaunreiterin", "Wie die Monate das Jahr", Suhrkamp) machte zuletzt durch das im Haymon-Verlag erschienene Werk "Die Frauen aus Fanis" auf sich aufmerksam. Sie setzte dar- in altes, ladinisches Sagengut aus ihrer Sicht und in ihrer Sprache um. Ihre Texte werden begleitet von Zeichnungen ihres Lands- mannes Markus Vallazza, eines gebürtigen Ladiners. Alle Interessierten sind einge- laden, am Montag, den 19. April um 19.30 Uhr in Cafe Rainer, St. Johann zu dieser literarischen Veranstaltung, die zugleich als kultureller Beitrag zum Tag der offenen Tür am BG/BORG St. KÖSSEN. Das Trio "Jazz in Team", eine relativ junge Tiroler Musikgruppe, interpretiert am Samstag, den 17. April 1993 im Dorfcafe Kös sen um 20 Uhr Jazz- standards auf seine eigene Art. Die Wortspielerei mit - intim - (nomen est omen) verspricht, daß sich die Musiker Gerhard Hak- ker (sax), Helli Maier (git) und Wolfgang Wein (bass) beim Auswählen von Gustostückerin aus dem Vorratsraum des Mu- sikfundus von der Muse der Sanftmut haben inspirieren las- sen. Die Selbstdefinition "Bar- WAIDRING. Am 17. April gastiert die Theatergruppe "Kul- turexpress m2" aus Neukirchen mit ihrem "Chef' Charly Raban- ser im Waidringer Freizeitzen- trum um 20 Uhr. Die Gruppe spielt das Stück "Hamlet für Jedermann, geschrieben von Uli Bree. Zum Inhalt: In einem Dorf bereitet man sich auf ein großes Fest zum 2.000-Jahr-Jubiläum vor. Der Pfarrer stellt dafür eine Laienspielgruppe zusammen, die "großes" Theater machen soll. Durch die Zusammensetzung der Gruppe kommt es jedoch zu Johann verstanden werden soll, zu kommen. Foto. Hayrnon- Verlag musik" zeugt von Bescheiden- heit, ist aber sicher um einige Regale zu tief eingeordnet. "Jazz im Dorf" - Reizworte mit Ge- wicht, muß nicht als Gegenpol zur bestehenden Blechmusiksze- ne verstanden werden, sondern als Bereicherung der Dorfkultur. Jeder Besucher des Konzertes erhält einen Gratis-Broaderkra- pfen. Der Veranstalter KJK hofft, daß die Redewendung: "Wos der Bauer aicht kennt, frißt er fit", seine Aktualität längst eingebüßt hat, im kulinarischen und musi- kalischen Sinn. großen Problemen - jeder will Star sein, seine Ideen einbringen, als "großer" Schauspielererfolg- reich s--in. Aber es bleibt auch nicht aus, daß sich daneben Freundschaften fürs Leben bil- den. Witz, Komik, Slapstik, Tanz und Gesang kennzeichnen die- ses moierne Stück. Die Gruppe "m2" gastierte bereits vor ca. drei Jahren in Waidring - mit dem als Film Oscar-preisgekrönten Stück "Einer flog über das Kuckucks- nest". Veranstalter ist der Kultu- raussclzuß der Gemeinde Wai- dring. Der Übergang war brutal - vom "Unsinnigen Donnerstag" auf Aschermittwoch. Maskenball am Rosenmontag, Kehraus am Dienstag - "Mensch denk daran, daß du Staub bist...!" am Ascher- mittwoch. Oder hast du dir einen sanften Übergang geschaffen durch Heringsschmaus, durch "blau machen"? Inzwischen haben wir die Fa- stenzeit überstanden und Ostern gefeiert. Das Leben ging weiter wie sonst. Klar! Saison, Geschäf- te, Beruf, Werbung, Sport, Poli- tik, Unfälle, Überfälle,... Die "Welt" kümmert sich nicht um kirchliche Zeiten und Andach- ten. Ist die Kirche tatsächlich dem "Leben" so fern? Ist nicht der Kreuzweg aktuell - nur haben sich die Straßenschilder geän- dert! Die Situationen heißen etwa: Tragik, Krebs, Eheschei- dung, ökologischer Raubbau weltweit und territorial, Massen- mord, Vertreibung, Hunger, So wenig Interesse? Vor vielen Jahren sagte ich dem damaligen Fremdenverkehrsdi- rektor, die Filme welche ich in ihrem Auftrag für Kitzbühel produziere, habe ich nicht für die Schublade angefertigt. Danach wurden die Filme auch vorge- führt, leider stümperhaft. Selbst- verständlich sollten die Filme dem Gast und Anderen als Orien- tierungswegweiser gezeigt wer- den. Wieso die Gäste gegenwär- tig kaum davon Gebrauch mach- ten, ist rätselhaft. Lag es an der Werbung hiefür, oder sind es die Gäste, welche die Gratisvorfüh- rungen nicht schätzten? Erfreulich war, daß im vergan- genen Winter diese Filme, unter anderen die besonders gern gese- henen nostalgischen, jeden Montag um 17 Uhr im Kolping- saal gratis vorgeführt wurden. Ein Lob den Touristikseksetärinnen, welche die Filme wie Profis vorführten, völlig unverzagt, wenn auch nur zwei - drei Gäste anwesend waren. Das Intersse von privaten Einheimischen war viel größer, deren Anwesenheit verbesserte oft die Optik. Jan Boon Kitzbühel Einsamkeit, Angst,... Die Straße ist länger geworden! Alle gehen sie ein Stück: Arbeiter, Ange- stellte, Chefs, Alte, Junge, Ver- liebte, Kranke, jeder. Du. Sie. Gott - er wurde unser Bruder. Ist es noch. Darum endet der Weg nicht bei Station vierzehn! Die Letzte heißt: Auferstehung, Le- ben, Ostern. Auch diese Strecke soll unser sein. Gott will nicht den "Tod des Sünders" sondern will, daß er sich bekehre und 'lebe'. In diesem Sinne Mut und Kraft zum Auf-erstehen gegen die Sünden der heutigen Zeit, die da heißen: Mutlosigkeit, Resigna- tion, Gleichgültigkeit; damit wir die Straße des Leides und Lebens zu gehen vermögen. Elfriede Seebacher Kitzbühel Freundlichkeit als beste Werbung Es freut mich, Ihnen ein sehr erfreuliches Erlebnis berichten zu können, das mir während meines heurigen Skiurlaubes in Ihrem gastfreundlichen Ort widerfah- ren ist. Wir waren zu Mittag am Hah- nenkamm in der Gaststätte "Berg- haus Tyrol" eingekehrt und hat- ten ausgiebig gespeist. Als es ans Zahlen ging, stellten wir er- schrocken fest, daß weder meine Freundin noch ich Geld einge- steckt hatten. Der freundliche Gastwirt, Herr Kurt Bertl, lehnte mein Angebot, ins Tal hinabzu- fahren und Geld zu holen, wäh- rend meine Freundin oben war- ten sollte, jedoch ab. Stattdessen meinte er, wir sollen doch den schönen Skitag genießen, oder sogar noch etwas essen und halt am nächsten Tag zahlen, was wir natürlich getan haben. Wir meinen, daß solch großzü- giges Verhalten einem Fremden gegenüber, noch dazu in einem vielbesuchten Tourismusgebiet, nicht selbstverständlich ist, und möchten uns auf diesem Wege bei Herrn Bertl für den geretteten Skinachmittag bedanken. Ursula Schörgendorfer, Michael Kirchsteiger, 1050 Wien "Jazz in Team" spielt in Kössen Hamlet für Jedermann (KulturAnzeiger Tel.: 0535612576D
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