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SEITE 30 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 8. MAI 1993 Mariensingen Am Sonntag (Muttertag), dem 9. Mai, findet um 20 Uhr das Waidringer Mariensingen in der Pfarrkirche statt. Die Mitwirken- den sind: Männerchor Fieber- brunn, Münichauer Sängerinnen, Sängerinnen des Kirchenchores Waidring, Kirchenchor Waidring und Bläsergruppe der Musikka- pelle Waidring. Der Kulturaus- schuß der Gemeinde Waidring veranstaltet dieses Benefizkon- zert und bedankt sich bei den Mitwirkenden für den unentgelt- lichen Auftritt zugunsten der Renovierung der Pfarrkirche Waidring. Frühjahrskonzert Am Donnerstag, den 20. Mai (Christi Himmelfahrt) findet das traditionelle Frühjahrskonzert "Jubiläumskonzert 40 Jahre Kapellmeister Hermann Schre- der der Bundesmusikkapelle Waidring statt. Genaues Pro- gramm folgt in der nächsten Ausgabe. Muttertagskonzert im Alpenrosensaal Am Freitag, den 7. Mai, findet um 20,30 Uhr im Alpenrosen- saal in Westendorf ein Mutter- tagskonzert der Musikkapelle Westendorf unter der Leitung von Kapellmeister Josef Sieberer statt. Weitere Mitwirkende sind die Westendorfer Tanzimusig, Anni und Kathi, Martin Antretter, Weisenbläser, Hausmusik An- tretter und Kinder. Ein Übergabevertrag aus dem Jahre 1546 Im Jahre 1546 übergaben Wolfgang Krimpacher und seine Frau Barbara ihr Hab und Gut, liegend und fahrend, Vieh und Hausrat, Leib- und Bettgewand, Barschaft, Schulden und Gegen- schulden (ausgeliehenes Geld) und das der Barbara gehörige Herrengwand und Baurecht des Gutes Staudach in Kirchberg samt seinen Ehren, Rechten, Ein- und Zugehörung im Haus, Hof, Feld, Wiesen, Berg und Thal, Holz, Wasser, Wun und Weiden ihrem Sohn Matheis. Dafür mußte dieser Vater und Mutter auf ihrem übergebenen Hab und Gut lebenlang versor- gen. Sollten sie aber die Speise bei ihm nicht mehr vertragen oder wollten, so haben bei der Obrig- keit vier Biedermänner die zu gebende Mässerei (Naturalau- strag) zu bestimmen. Auszugsweise und in die heu- tige Schrift übersetzt von Anton Flecksberger. Aus einer Hofchronik Ein Verzichtsvertrag aus dem Jahre 1546 Im Jahre 1546 verzichteten Mich! und Gilg, 'die Krimpa- cher", Katharina, Ehefrau des Peter von Stockach, Luzia, Ehe- frau des Paul zu Eibental, Anna, Ehefrau des Michl von Erb und Barbara mit ihrem Anweiser Mich! von Erb, gegen ihren Bru- der Matheis, dem Vater und Mutter das Gut Staudach in Kirchberg übergeben haben, auf ihre Ansprüche, nachdem dieser den väterlichen und mütterlichen Erbteil - 35 Gulden für jeden Bruder und 25 Gulden für jede Schwester bar bezahlt hat und dazu jeder "Dirn" (Schwester) Leib- und Bettgewand, wie sich zu Ehren gebührt und im Gericht Itter gebräuchig ist. Auszugsweise und in die heu- tige Schrift übersetzt von Anton Flecksberger. Am 14.115. April veranstaltete der Rinderzuchtverband Maisho- fen seine 606. Versteigerung. Das Angebot war mit 148 Kühen und Kalbinnen der Pinzgauer Rasse sowie 165 Kälbern und Einstel- lern knapp. Die Qualität der auf- getriebenen Tiere war in der Gesamtheit überdurchschnittlich gut. Wie die Von-bis Preise er- kennen lassen, gab es jedoch bei den Einzeltieren starke Qualitäts- differenzen. Sehr positiv hervorzuheben ist das hohe durchschnittliche Gewicht der trächtigen Kühe mit 728 kg und jenes der Kalbinnen mit 649 kg bei einem Durch- schnittsalter von 32,4 Monaten. Fast zwei Drittel der Kühe und Kalbinnen standen in Milch und erbrachten sehr überzeugende Tagesmelke von 24,5 kg bzw. 17,1 kg. Fachausschußobmann OR. Rathgeb konnte viele bäuerliche Bis zur Einführung der Not!- oder Verfachbücher im Jahre 1539 erfolgte die Übergabe eines Gutes an die Anerben unter Vorbehalt der Rechte der Brüder und Schwestern. So konnte Chunrad Steidl das Gut Staudach in Kirchberg noch an den Anerben Wolffiard über- geben, dieser aber nur unter Vorbehalt der Rechte der Brüder und Schwestern an seinen Sohn Leonhart, dem nachmaligen Gewerken der Silberhütte im Klausenberg. Auch Georg von Wetzing - mit dem die jüngere Linie der Steidl begann - konnte Staudach an den Alleinerben Andre übergeben. Dieser aber wieder nur unter Vorbehalt der Rechte der Brüder und Schwestern an seine Tochter Barbara, in erster Ehe mit Leon- hard Krimpacher (zwei Kinder) und in zweiter Ehe mit Wolfgang Krimpacher (fünf Kinder) ver- heiratet. Als Barbar Steidlin 1546 das Gut Staudach an den Sohn Ma- theus Krimpacher aus der zwei- ten Ehe übergab, haben die wei- chenden Brüder und Schwestern, nachdem die das väterliche und mütterliche Erbteil erhalten ha- ben, auf ihre Rechte auf das ih- Käufer als auch Handelsfirmen begrüßen. Auch die benachbar- ten Züchter aus Bayern und Südtirol belebten mit ihrem Kaufinteresse den Verlauf der Versteigerung. In der Endabrechnung verbes- serten sich gegenüber der letzten Versteigerung die Preise bei den Kühen und Kalbinnen sehr deut- lich. Kühe: Auftrieb: 123, bewer- tet: 121, verkauft: 110. Preise von 5 14.600,- bis S 32.200,-. Kalbinnen: Auftrieb, bewertet und verkauft: 25 Stück. Preise von S 14.000,- bis S 29.200,-. Kälber und Einsteller: Die gute Nachfrage nach Zuchtkälbern sorgte für zufrie- denstellende Preise, vorausge- setzt die Qualität und Leistungs- abstammung waren in Ordnung. Auch die Nutzkälber verbesser- ten ihre Notierung um 0,54/kg. Ing. M. Schnitzhofer rem Bruder übergebene Gut verzichtet.Als Erbentrichtungs- gelder der "Weichenden" Brüder und Schwestern vom Gut Stau- dach scheinen in den Notl- oser Verfachbüchern auf (in Klam- mer der jeweilige Anerbe): 1546 2 Brüder je 35 Gulden (Mathheus Krimpacher), 1559 5 Schwestern je 25 Gulden (Gilg Krimpacher), 1576 2 Geschwi- ster (Simon Krimpacher), 16115 Geschwister je 41 Gulden (Veit Krimpacher), 1655 6 Geschwi- sterje 150 Gulden (Simon Krim- pacher), 1681 2 Geschwister je 150 Gulden (Martin Krimpa- cher), 17325 Geschwisterje 100 Gulden (Christian Krimpacher), 1765 6 Geschwister je 200 Gul- den (Christian Krimpacher), 1780 5 Geschwister (Mitbesitz der Geschwister), 1790 Allein- besitz des Anerben Sebastian Krimpacher, 1798 Verkauf an den Bruder Martin Krimpacher, 1801 Verkauf an die Schwägerin Maria Aufschnaiter, 1808 Ver- kauf an den Schwager Michael Krimpacher, 1821 3 Geschwi- sterje 200 Gulden (Stefan Krim- pacherl.), 18573 Geschwisterje 300 Gulden (Stefan Krimpacher II.), 1904 4 Geschwister je 550 Gulden (Stefan Krimpacher II.), 1907 Verkauf an Peter Hetze- flauer, 1907 Verkauf an Anton Flecksberger (Vater), 1958 Über- gabe an Anton Flecksberger (Sohn), 1977 Verpachtung an Martin Flecksberger (Neffe), siehe auch "Kitzbüheler Anzei- ger" vom 2. Mai 1992: "Zwölf Generationen Familiengeschich- te der Krimbacher). Staudach sollte entsiedelt werden Nicht genehmigt wurde 1906 der Verkauf des Gutes Staudach an Matthäus Hetzenauer und Peter Fuchs, die den Wald abhol- zen, die Gebäude abbrechen und die Gründe an eine Weideinte- ressentschaft verkaufen wollten. Von 1832 bis 1907 reichte das Gut Staudach - bedingt durch den Mitbesitz der Klausenbergweide (6/51 Anteile), der Fleckalm (17/ 80 Anteile) und der Brandseit- bergweide (2/22 Anteile) - von der Talstation bis zur Bergsta- tion der Fleckalmbahn und zum Straifalmlift II. Realrechtlich gehörte zum Gut Staudach bis 1900 ein Drittel und bis 1907 die Aus Hofbuch Staudach, Kirchberg: Unter Vorbehalt der Rechte der Brüder und Schwestern Rinderzuchtverband Maishofen Preisverbesserung für Pinzgauer Rinder anhaltend
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