Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 8. MAI 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 7 Wirtschaftsbund wirft sich in die Vorwahl-Schlacht KITZBÜHIEL. Nun schlägt auch der Wirtschaftsbund Kitz- bühel seine Vorwahlen zur Land- tagswahl. So werden beim Be- zirkstag, am 17. Mai, in Obern- dorf drei Kandidaten das Rennen um die Gunst der 350 Delegier- ten aufnehmen. Als Kandidat Nr. 1 könnte Helga Semenka, Hans Ager oder Michael Brunschmid hervorgehen. Laut dem Bezirksobmann des Tiroler Wirtschaftsbundes Kitz- bühel, Mag. Michael Horn, wird dem Bezirkstag in Oberndorf mit Helga Semenka Foto: Antonia Hans h'agr Spannung entgegenesenen. "Und wer immer aus dr Wahl als Vorzugskandidat hervor- geht". so Mag. Horn, "iruß sich in einer weiteren Vorwahl be- währen." Dabei heißt e. Partei- granden der ÖVP, wie LR Fritz Astl, LA Dr. Simon Briiggl, den eventuell rochmals kandidtieren- den LA Paul Landmann sowie Kandidaten aus anderen Bünden paroli zu bieten. Die eirzige weibliche Kandi- datin des Kitzbüheler Wirt- schaftsbundes, die 1938 gebore- ne Helga Semenka, ist als Ge- schäftsfrau in Kirchberg tätig und hat den Vorsitz der Bezirksorga- nisation "Frau in der Wirtschaft" inne, vertritt außerdem den Wirt- schaftsbundobmann und ist in verschiedenen Funktionen in der Tiroler Handelskammer tätig. Als männlicher Mitwerber ist der 1949 geborene Ittererwirt, Hans Hager, ebenfalls als Ob- mannstellvertreter im Wirt- schaftsbund tätig, ist in der Tiro- ler Handelskammer in der Sek- tion Fremdenverkehr aktiv und setzt sich als Landesobmann für die "Initiative zur Erhaltung der Tiroler Wirtshauskultur" ein. Als dritter Kandidat stellt sich der 1957 geborene Michael Brun- schmid zur Wahl. Er furgiert als Ortsparteiobmann der OVP und führt der Raika Wai±ing die Geschäfte. (wiku) tvlic/iae/ Brunschin d 1 Iii Ii •••~ Pflaurnensägewespe bedroht Obstbäume In vergangenen Jahren hatten wir bei der Obstblüte immer naßkaltes Wetter, sodaß die Pflaumensägewespe bei den Zwetschken und Pflaumen keine Ernteausfälle verursacht hat. Im Vorjahr war das ganz an- ders. Schönes warmes Wetter, gute Bedingungen für die Bie- nen, und auch unser Schädling hat ganze Arbeit geleistet. Als man dann im Juni Nach- schau hielt, fand man meistens außer ein paar gut erbsengroßen Früchten mit einem Bohrloch einen leeren Baum - die Ernte war fürjenes Jahr fast zur Gänze vernichtet. Die Bundesanstalt für Pflan- zenschutz beschreibt den Schäd- ling wie folgt: Der Schaden wird durch die Larven der 5 mm langen Pflau- mensägewespe verursacht. Die Wespen fliegen von April bis Mai zur Zeit der Blüte und legen ihre Eier zwischen die Kelchzipfel ab. Zu diesem Zweck schneiden die Weibchen mit einer am Hinter- leib befindlichen "Säge" einen feinen Schlitz in die Oberhaut des Kelchzipfels und schieben in die so gebildete Tasche ein Ei (bis zu 70 Eier pro Weibchen). Die daraus schlüpfende Larve bohrt sich in die junge Frucht ein und fr3t Fruchtfleisch und Kern aus. Ist die Frucht herasgefres- sen, wandert sie in eire andere ein. Im Laufe des Wachstums der Larve werden bis zu fünf Früch:e auf diese Art vernichtet. Die geschädigten Früchte fallen vorzeitig ab. Erwachsen verläßt die Larve die Frucht und überwin:ert bis 10 cm tief irr Boden in einem brau- nen Kokon. Erst im Frühjahr erfolgt de Verpuppung, zwei Wochen später schlüpft die Wespe. Und der Kreislauf be- ginnt wieder! Bekdmpfung: Die Zeit hiefür ist sehr kurz und muß zu Beginn des Larvenschlüpfens erfolgen, das st sofort nach Abfall der Blüterblillter. Wir verwenden dazu natürlich ein mir-der bie- nenefänriches Spri:zmittel. Gleichzeitig können damit auch die Blattiuse in Schach gehalten werden. Da wir ja nur wenige Bäume haben, spritzen wir nur nach Einstellung des Bienenflu- ges. Da min nur das erntet, was unsere Schädlinge übriglassen, wünsche ich guten Erfolg und eine reiche Ernte. Der Bez.Obmann d. Obst- und Gartenbauvereine Tori Laucher Statt Eigenlob eine "Eigendetschn" Es ist wahrlich eine seltene, aber auch mutige Ausnahme, wenn eine "Anzeiger"-Leserin für sich selbst um eine "Detschn" bittet. Es handelt sich dabei um die Kitzbühelerin Maria Freudentha- ler, die in der "Anzeiger"-Aus- gabe vom 1. Mai unter "Detschn" von einem "Riesenhaufen neben Besen gesetzt" berichtete. Und da sie sich in Versform die "Detschn" gibt, wollen wir den Text wortgetreu wiedergeben: "Nur aufzuzeigen, nicht zu richten sind wohl diese "Detschn G'schichtn. Wer frei von Fehlern, werfe den ersten Stein! Das muß auf ewig gültig sein!" Denn, Namen wollt ich gar nicht nennen, das Frauchen würd' sich selbst erkennen. Das es dann auf Falsche trifft, ist das Dumme an der G' schicht. Schon vorher sollte man be- denken, man könnte damit je- mand kränken. Leider ist es schon passiert, d'rum die Detschn mir gebührt!" Freundlichkeit am Bahnhof Kitzbü hei Nicht überall wird das Kun- denservice so ernst genommen, wie dies am Kitzbüheler 3ahn- hof der Fall ist. Ob es im eine Ausiwnft oder eine Dienstlei- stung geht, das Personal tritt den Bahniunden mit Freundichkeit gegenüber. In diesem Beisp:el geht es be- sonders um den Diensi whrend den Nachtstunden. Wer beruf- lich gezwungen ist, miniestens einmal wöchentlich nach Mitter- nacht ein "Kuriei- aket" aufzu- geben, weiß die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Bahn- hofpersonals in Kiizbühel Fescn- ders zu schätzen. Da gibt es weder lange Wartezeiten bei der Abga- bestelle, an der man den Beam- ten des Paketdienstes heranklin- geln muß, noch eine Gesre der Ungeduld, wenn man als nächtli- cher Störefried auch noch dat- zende Fragen stellt. Und da Höflichkeit bei fent- licheri Dienststellen leider nicht alltäglich ist, haben sich die Bediensteten des Bahnhofes Kitzbühel viele "Eisch' vercient.
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