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Diese Aufnahme zeigt die Frachtstation "Söll-Leukental" aus dem Jahre 1909 Foto: Elisabeth Ebl GR Windbrechtinger, SR Thurnher-Stolz und LA Dr. Wendling bei der Präsentation des Erholungsparkes Voglfeld. Foto: Hofer SAMSTAG, 15. MAI 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Station Söll-Leukental wird zu Bruckhäusl KITZBÜHEL. Daß Beharr- lichkeit zum Erfolg führt, bewies der Kitzbüheler OSR Peter Brandstätter. Sein jah- relanger Kampf um die Rich- tigstellung der Lage des Leu- kentals ist endlich von Erfolg gekrönt. So wird am 23. Mai in seinem Beisein die irreführen- de Bezeichnung der Bahn-Hal- testelle "Söll-Leukental" in "Bruckhäusl" umbenannt. Über ein Jahrhundert existiert die Station der Kaiserin Elisa- beth-Bahn "Söll-Leukental", die 1889 auf Betreiben der Gemein- den Söll, Scheffau, Ellmau und besonders der Firma Egger & Lüthi, für den Gesamtverkehr mit Frachtenstation eröffnet wurde. "Wie es damals zu der irrigen Bezeichnung Söll-Leukental kam, läßt sich heute nicht mehr feststellen", so OSR Peter Brand- stätter. Am 7. Dezember 1910 stellte die Gemeinde Wörgl einen Än- derungsantrag an die damalige K&K-Eisenbahnverwaltung. Die Station sollte in "Wörgler Bo- den" umbenannt werden. Der OSR Peter Brandstätter Gemeinde Going contra Bundesforste GOING. Empörung löste ein Schreiben der Bundesforste in der Goinger Gemeindestube aus. In dem von Dipl. Ing. Rudolf Engl unterzeichneten Brief, wird ein bereits zugesagter und ausge- handelter Vorschlag, für die Nut- zung von Trinkwasserquellen rund 200.000 Schilling zu zah- len, plötzlich abgelehnt. Stattdes- sen wird ein Pachtvertrag mit ei- nem jährlichen "Wasserzins" von 5.000 Sje Sekundenliter vorge- schrieben. Für die Goinger unak- zeptabel: "Wir wollen mit unse- rem Steuergeld nicht Verluste der Bundesforste ausgleichen." Antrag wurde ablehnend beschie- den. So mußten weitere 79 Jahre vergehen, bis 1989 auf Betreiben von Brandstätter ein weiterer Umbenennungsantrag, diesmal an die OBB-Bundesdirektion, eingereicht wurde. Antragstel- ler waren die Leukentaler-Ge- meinden Kitzbühel, Oberndorf, St. Johann und Kirchdorf. Und diesen Bemühungen war KITZBUHEL. Als Grünland soll das Kitzbüheler Voglfeld für die Bevölkerung erhalten wer- den. LA Dr. Horst Wendling, Stadträtin Eva Thurnher-Stolz und Verkehrsreferent GR Her- mann Windbrechtinger treten dafür ein, daß das von Besitzer Dr. Max Söllner zum Verkauf stehende Feld erworben und als grüne Insel zum Erholungspark werden soll. "Kitzbühel hat bereits genü- gend bestehende Geschäftszo- nen. Wenn die Möglichkeit einer Voglfelderhaltung besteht, soll diese genützt werden und Kitz- bühel zu einer Gartenstadt wer- den lassen", so LA Dr. Wend- ling. In einer Modellerstellung ist ersichtlich, daß das Voglfeld im wahrsten Sinne des Wortes als "grüne Insel" fungiert. Das Vogl- feld als zugepflasterte Zone mit Geschäften und Straßen kann sich auch Stadträtin Thurner-Stolz Erfolg beschieden. Der Antrag wurde genehmigt und bereits am 17. Mai, mit Beginn des Som- merfahrplans, wird um 9 Uhr die Haltestelle "Söll-Leukental" in "Bruckhäusl umbenannt. Kein Wunder, daß sich Brandstätter, dessen Initiativen zu der Umbe- nennung geführt haben, auf die- sen Tag freut. Besondere Genugtuung ver- schafft Brandstätter der Umstand, daß "damit endlich der irrigen Meinung entgegengetreten wer- den kann, daß das bei Bruck- häusl ansetzende und bis Elirnau reichende Tal das Leukental sei." Dies ist das Sölland. Das Leu- kental, dem Jakob Staffner 1842 in seiner Topographie den Na- men Großachental aufgepfropft hatte, beginnt in Streichen an der Bayrischen Grenze und endet in Jochberg. (wiku) nicht vorstellen. "Ärztefehler werden manchmal unter die Erde gegraben, Baufehler bleiben Jahrzehnte bestehen", so ihre Meinung. Als nächster Schritt sollen Ge- spräche im Gemeinderat und mit den einzelnen Fraktionen geführt werden. Dabei wird als Ziel ein einstimmiger Beschluß für die Erhaltung des Vogifeldes ange- strebt. (Sy) Kitzbühels Voglfeld soll Erholungspark werden
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