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SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 9. JÄNNER 1993 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Schaffen wir eine sachbee:zogene Lustige Flugrettung wird abgeschoben L ösung im Hangarstreit? Eine unverständliche Reaktion von Gerhard Rosa auf meine Bemühungen in der heißen Han- garfrage muß ich beantworten. Ich erlaube mir, diese Zeilen selber zu schreiben und sie von keiner anderen Fraktion vorher absegnen zu lassen. Gerade auf Grund meiner Unabhängigkeit schien es mir möglich, nach der Kampfabstim- mung im Gemeinderat vom 17.12.92, statt politisches Hick- Hack zu betreiben, wieder in die Diskussion und den Informa- tionsaustausch einzutreten. Bei der genannten Sitzung war schon mein Vertreter Mag. Ali Huter. In Zusammenhang mit dem vom OAMTC und Bürgermei- ster sowie dem Krankenhausre- ferenten der Stadt Kitzbühel for- cierten Bau eines Hubschrauber- unterstandes mitten im Ortsge- biet des Touristenmekkas Kitz- bühel wurden eine ganze Reihe von Halb- und Unwahrheiten im Zuge der Diskussion als wahr und unanzweifelbar hingestellt. Zwei mir wesentlich erscheinen- de Punkte seien hier herausge- griffen: * Von seiten des OAMTC als Hubschrauberbetreiber wurde allen Ernstes immer wieder vor- gebracht, die Hehi-Flugbewegun- gen in Kitzbühel würden bei Verwirklichung des geplanten Projektes eher weniger als bis- her, jedenfalls aber niemals wesentlich mehr werden. Trotz eindringlichen Ersuchens, diese auf den ersten Anschein unsinni- ge Behauptung auf Grund der Flugbewegungen des Christo- phorus 4 an Hand des Logbuches zu untermauern, ist der OAMTC zu einer allenfalls möglichen (?) Klärung dieser sicher nicht un- wesentlichen Frage nach Aussa- ge des für den Bezirk Kitzbühel zuständigen OAMTC-Koordina- tors Ing. Profanter auf keinen (!) Fall bereit. * Die Hubschrauberbetreiber haben im Laufe einer Anrainer- informationsveranstaltung zuge- geben, daß es nach Verwirkli- chung des Kitzbüheler Projektes Seine Nominierung hing von seiner Position in unserer Frak- tion ab, sicher nicht von der Tagesordnung. Der Hauptwunsch der Anrai- ner anläßlich des Treffens im Altersheim am 3.12.92 war die Vermeidung unnötiger Flugbe- wegungen bzw. die Verteilung der Lasten auf Kitzbühel und St. Johann. Für die Rettungsflüge selber hatten alle Verständnis. Daher habe ich den Vorschlag gemacht, unser Bürgermeister möge mit dem Krankenhausver- band St. Johann bis zum Ablauf der ministeriellen Frist am 15. Dezember Verhandlungen füh- für die Errichtung eines Heli- Unterstandes in St. Johann kaum mehr Handlungsbedarf gäbe. In der Folge wurde jedoch gegen- über Politikern und Presse das Kitzbüheler Projekt wieder als reine Ubergangslösung bezeich- net. Die Entscheidung, ob in Kitz- bühel gebaut wird, ist zweifellos eine rein politische. Ich erlaube mir daher, der Mehrheit der mit der Angelegenheit bei der letzten Gemeinderatssitzung befaßten Gemeinderäte zu ihrem Abstim- mungsverhalten, welches von der Dimension Hausverstand geprägt war, zu gratulieren. Mit diesem Abstimmungsergebnis ist die Uberrumpelungstaktik des OAMTC aufs erste nicht aufge- gangen. Sehr wohl aufgegangen ist jedoch die Taktik von Ing. Pro- fanter, dem Gemeinderat über die Presse eins auszuwischen. Und zwar deswegen, weil die Journa- listen die bei einer Pressekonfe- renz von Ing. Profanter gebote- nen Informationen anscheinend blind gefressen haben und von der Presse mit unter die Gürtelli- nie zielenden Leserbriefen zu- sätzlich Stimmung gemacht wurde. Es bleibt die Hoffnung auf eine sachliche Diskussion und eine sachliche Lösung im Sinne aller Kitzbüheler Bürger. Peter Brandstätter jun., Aschbachweg 22, Kitzbühel ren, sodaß von einer befriedigen- den Basis ausgegangen werden könnte. Dieses Ziel wurde offen- bar nicht erreicht. Wie mir von mehreren Anwesenden der Gemeinderatssitzung am 17. Dezember bestätigt wurde, gab es zu Anfang der Debatte über den Hangar von einigen Gemein- deräten persönliche Einwendun- gen gegen das Projekt. In der Folge war die Argumentation des Ausschußvorsitzenden nicht sehr glücklich. Daß z.B. der Weiter- bestand des Kitzbühele Kran- kenhauses vom Hangar abhinge, geriet vermutlich so manchem Gemeinderat in die falsche Keh- le. Diese mangelhafte Vorberei- tung und Argumentation hatte Gerd Rosa bei der Pressekonfe- renz am 21. Dezember zugestan- den. Genau das hatte Herr Stefan Aufschnaiter in seinem Bericht in der TT vom 23.12.92 darge- legt. 01 ins Feuer gegossen hatte dann die schriftlich überreichte, unwahre Presseinformation, gezeichnet mit Friedhelm Capel- lan e.h., die aus der Sache ein Politikum machte. Im Gefolge mußte nun offenbar auch der SPÖ-Fraktionsvorsitzende seine Meinung revidieren. Die Bürger- liste ließ es sich dennoch nicht verdrießen und arbeitete weiter an einer tragfähigen Lösung. Wenn man vom Prestige absieht, liegen die Standpunkte nicht so weit auseinander. Den Vorteil des luftgestützten Notarztsystems mitten im Bezirk wollen Kitzbü- hel und St. Johann nicht missen. Es fehlt im Prinzip an der Sicher- heit, daß auch die Lasten verteilt werden. Vorerst gibt es eine Absichtserklärung und mündli- che Zusicherungen aus St. Jo- hann. Bis zu einem möglichen Baubeginn im Frühjahr müßten haltbare Vereinbarungen zu schaffen sein. Die Informationsveranstaltung am Montag, 4. Jänner 93 im Chizzo sollte dazu dienen, Miß- verständnisse aufzuklären und eine konstruktive Lösung zu erarbeiten. Politisch motivieren- tes Justament finden wir auf die Dauer nicht zielführend. Dipl.Ing. Dr. Bruno Bauer Kitzbüheler Bürgerliste Die Stellungnahme der Ge- meinderäte Reiter und Wind- brechtinger unter dem Titel "Schuldzuweisungen lösen Hub- schrauberproblem nicht" darf, so wie sie erfolgte, nicht unwieder- sprochen bleiben. Wie Sie selbst zu dieser löbli- chen Forderung stehen, erweist sich gegen Ende Ihrer Ausfüh- rungen, wenn Sie Herrn Bürger- meister Capellari die Verbreitung unrichtiger bzw. unwahrer Dar- stellungen vorwerfen. Im Zusammenhang mit der Standortfrage auf die bereits jetzt enormen Lasten des Flugver- kehrs und einer möglichen Stei- gerung desselben hinzuweisen, ist unseriös, wenn man behaup- tet "für den ausgezeichnet funk- tionierenden Rettungshubschrau- ber des OAMTC" zu sein, da allgemein bekannt ist, daß alle Flüge nur im Zusammenhang mit Rettungsaktionen erfolgen, de- ren Anzahl ausschließlich von der Anzahl der Unfälle abhängt. Ihr erklärtes Bestreben, die Lasten des Flugverkehrs, so wie bisher, auf beide Krankenhaus- gemeinden aufzuteilen, "da der Rettungshubschrauber Christo- phorus IV nicht für Kitzbühel ist, sondern für die ganze Region unverzichtbar sein sollte", liegt ganz auf der Linie des Herrn Ing. Gröbner und der 26 Mitunter- zeichner. Diese haben auch nichts gegen den Rettungshubschrau- ber, wenn die Interessen beider Krankenhäuser am Flugplatz St. Johann konzentriert würden. Damit hätte man dann die lä- stigen und befürchteten Nachtei- le der Flugrettung nach St. Jo- hann abgeschoben und könnte weiter uneigennützig für die so gute und notwendige Einrichtung für unseren Bezirk eintreten. Gerhard Demmer Siedlung Frieden 1 Kitzbühel Anzeiger-Telefon: 05356/ 2576 Anzeiger-Fax: 05356/ 2510 ÖAMTC-Halb- und Unwahrheiten
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