Kitzbüheler Anzeiger

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.. 1 Nord- Ost- und Südtiroler protestieren gegen die Alena8na Das hr«i AspIia1r!a;u rü:kt Toblach näher Fotos: Heim CSPortRedakti0nsschlu: Dienstag, 12 SAMSTAG, 29. MAI 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Trotz aller Beschwichtigungen: Die Alemagna bleibt nach wie vor eine Gefahr für den Bezirk KITZBÜHEL. Allen Be- schwichtigungsformeln einiger Landespolitiker zum Trotz, ha- ben auch Bevölkerungsteile des Bezirkes Kitzbühel vor der Ale- magna-Autobahn Angst. Im- merhin ist die Beton- und As- phaltpiste schon bedenklich nahe an Toblach herangerückt. Und wenn der Beschluß der italienischen Staats-Autobahn- Baufirma ANAS, ihr Werk bis Toblach weiterzuführen, rea- lisiert wird, dann wird der Ver- kehr beispielsweise auf der Paß Thurnstraße erheblich zuneh- men. "Tote Hunde sollen nicht geweckt werden", meinte der designierte Landeshauptmann Dr. WendelLin Weingartner an- läßlich einer Pressekonferenz in Kitzbühel. Sein Parteikolle- ge Dr. Leo Goming sieht dies anders. Er erkennt in der Ale- magna eine aktuelle Bedrohung für Tirol: "Ein Ausbau dieses Projektes auf italienischem Gebiet würde für Tirol ein erhöhtes Verkehrsaufkommen bedeuten", so LA Goming. Für den Landesobmann des Wirtschaftsbundes, Dr. Jürgen Bodenseer, war die Alemagna bei einer Diskussion in Obern- dorf "kein Thema mehr." Aber so sicher scheint er sich doch nicht zu sein, denn, so Boden- seer wörtlich, "sollte es doch wieder dazu kommen, daß die Frage einer neuen Alpen-Tran- sit-Route aktuell wird, dann werde ich mich persönlich zum Protest auf die Straße setzen." Solche widersprechende Aus- sagen von Landespolitikern tra- gen in der Bevölkerung nicht dazu bei, das Thema Alemagna als erledigt zu betrachten. Ab- schnittserneuerungen und Ver- breiterungen auf der Paß Thurn- Geld wird in den Mülleimer geworfen KITZBUHEL. In vielen Müll- eimern findet man wiederver- wertbare Pfandflaschen, die letzt- lich dort landen, wo sie nicht hingehören: in der Mülldepo- nie. Daraus läßt sich die Schluß- folgerung ziehen, daß im Be- zirk Kitzbühel kein Wert auf Geld - zumindest nicht auf Klein- geld - gelegt wird. Straße, Felbertauern- und Sal- zachalstraße bewirken ein übri- ges: Sie schüren das Mißtrauen jener Gemeindebürger, die, vom Toutsmus lebend, eine weitere Zunarime von Transitverkehr als Exisenzgeftihrdung befürchten müssen. "Wozu", so fragt sich der Grüne Oswald Heim, "wurde die Paß Thurn Straße derart erweitert?" Die Antwort hat er auch gleich ?ara "Die Verbindung von der Slaarsgrenze bei Toblach bis Lenz ist bestens ausgebaut." Wemm die Alemagna erst bis Toblach führe, dann stellt die Strecke über den Paß Thurn die kürzeste Verbindung nach München dar. "Es war ein gro- ßer Fehler der Anrainergemein- den", so Heim, "den Ausbau der Solche Fälle gab es in der Ver- gangenheit genug. Land oder Eund meldeten für Bauvorha- ben Jas öffentliche Interesse an einem Grundstück an und ver- kaufsunwillige Eigentümer wur- den per Gerichtsverfügung zum Verkauf gezwungen. Eine Maß- nahme, die bei problematischen Fällen Monate, ja Jahre gedau- ert hat. Und setzten sich die zwangsverpflichteten Verkäufer mit einem Rechtsbeistand zur Wehr, ratten sie auch noch die oft encrmen Anwaltsksten zu tragen. Ir manchen Fallen ging dabei ein großer Teil Jes Ent- schädiguigsbetrages verloren. Speziell jene Bauern, die die enteigneten Flächen zuvor Land- Paß Thurn-Straße zuerst kritik- los hinzunehmen und jetzt plötz- lich eine Beschränkung auf 7,5 Tonnen zu verlangen." Nun müs- se man sich zumindest gegen die Geradestellung der "Schwar- zen Brücke" in Kitzbühel zur Wehr setzen. Die Angst vor zunehmenden Transitverkehr treibt beispiels- weise auch den Jochberger GR Heinz Leitner zu Bemühungen, die Gemeinden Kitzbühel, Au- rach und Jochberg zu einer Koordination in Verkehrsfragen zu bewegen. "Dies muß natür- lich eine parteiübergreifende In- teressensgemeinschaft werden, wie es der Müllverband der drei Gemeinden vorbildlich darstellt." (wiku) und forstwirtschaftlich genutzt hatten, empfanden solche Ver- fahrensweisen als Unrecht. Und der Verwaltungsgerichts- hof schloß sich letztlich dieser Empfindung an. "Wer wegen eines Straßen-, Eisenbahn-, Kraftwerks- oder Leitungsbau- es und dergleichen enteignet werden soll, kann nunmehr die Vertretung eines Rechtsanwal- tes in Anspruch nehmen, ohne die Kosten hierfür tragen zu müssen." So können alle Besitzer aufat- men, die jetzt oder in Zukunft von einem Enteignungsverfah- ren bedroht werden. (wiku) KITZBÜHEL. Grundeigentümer wurden in der Vergangen- heit oft doppelt bestraft: Enteignungsverfahren brachien zum Beispiel Landwirte um Felder und Acker. Obendrein wurden die Enteigneten von ihrem Rechtsbeistand kräftig zur Kasse ge- beten. Damit soll nun Schluß sein: Laut Verwaltunggerlchtshof hat der Enteignungs-Antragsteller alle Verfahrenskosien, ein- schließlich des gegnerischen Anwaltes, zu tragen. Verwaltungsgerichtshof hilft Grundeigentümern: Enteignungsverfahren werden jetzt erschwert
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