Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Ein Schandfleck in Kitzbühel ist das Nebergebiude des .mheraIigr! Gasthofes "Silberne Garns" in der JosefPirrhiStraße Foto:: Kuem Ein Paradebeispieiflir Restaurtionen. das "Abendstein-Haus" C sport-Redaktionsschluß: Dienstag, 12 Uhr SAMSTAG, 5. JUNI 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Mieter verhindert Sanierung einer Bauruine KITZBÜIIEL. Ohne Zwei- fel: Kitzbühel ist als Stadt ein Juwel am Fuße des Hahnen- kamms. So empfinden es nicht nur die Einheimischen. Auch die Feriengäste wissen das Ambiente Kitzbühels zu schät- zen. Um so prägnanter stechen bauliche Schandflecken ins Auge. Ein Beispiel davon ist das Nebengebäude des ehema- ligen Gasthofes "Silberne Garns", das als Bauruine die nördliche Einfahrt zum Stadt- kern verschandelt. Von Wilhelm Kuen Ein Paradebeispiel an sorgfäl- tiger Renovierungsarbeit stellt das "Abendstein-Haus" in der Josef Pirchl-Straße dar. Was zu- vor von der Stadtgemeinde als Bauruine verkauft worden war, verwandelt der nunmehrige Be- sitzer, Ing. Werner Aschaber, zur Zeit in ein Prunkstück. Um so auffälliger sticht ein paar Häuser weiter das verwahr- loste Nebengebäude des ehema- ligen Gasthofes "Silberne Garns" ins Auge. Ein Schandfleck in Kitzbühel, den der Besitzer Toni Obermoser - er hat das Gebäude ebenfalls von der Gemeinde erworben - gerne in eine Augen- weide verwandeln würde. Aber daran ist derzeit nicht zu denken. "Unser Problem ist ein Vereine kämpfen für steuerfreies Zeltfest KITZBÜHEL. Der Verfas- sungsgerichtshof brachte mit sei- ner Entscheidung, Feste von frei- willigen Feuerwehren, Rot Kreuz und anderen Organisationen steu- erlich voll zu belasten, Vereins- gemüter zum Glühen. So wird wohl der Antrag der Regierungs- koalition, Zeltfeste weiterhin steuerfrei zu halten, wie eine wohltuend kühle Brise auf die Mitglieder der, Organisationen wirken. Daß der Protest gegen die vol- le Besteuerung von Zeltfesten gerechtfertigt scheint, zeigte sich beim Bezirks feuerwehrtag in Oberndorf. Mit dem Erlös aus solchen Festen wird die Kame- radschaftskasse aufgefüllt, "und ein Teil dieses Geldes fließt wiederum in d:Le Anschaffungen von Ausrüstungsgegenständen", wie Landesfeuerwehrkomman- dant Hermann Partl betonte und hinzufügte, daß dabei ja aber- mals Steuern zu bezahlen seien. Mieter, der das Dachgeschoß des Hauses bewoint", so Tor .i Ober- moser jun., "und der nicht hin- auszubringen ist." So habe man die längst schon ausgearbeiteten Pläne zurückstehen müssen, da auch das mehrmalige Ersuchen an die Gemeinde, dem "schwie- rigen" Mieter zu einer Sozial- wohnung zu verhelfen, erfolglos blieb. Ing. Friedl Viertl. Leiter des Bauamtes der Stadtgemeinde Kitzbühel, is: mit diesem Fall bestens vertraut. Er betonte ge- genüber dem "Anzeiger': "Die Bauverhandlung wurde durchge- führt und seitens seines Amtes stünde einem Abbruch des deso- laten Gebäudes und einem Neu- bau nichts mehr im Wege.' D2s im Jahre /925 von .4Iins Walde in KiEzbü hel gemalte Bild mit dem Titel "Mondime Wir..u'r- gäste ", diente Joop als Vor.'age zu seiner "Modezeichnung ". KITZ3ÜHEI. Alfons W a de- Liebhabern aus dm Bezirk Kitz- bühel stehen die Haare zu Berge Zwar sind sie gewohnt, d:-:ß die Bilder des 1891 iObemdrfge- borenen Künstlers Hcbbymaeriz zur Vorlage für - zu.-r Teil ab- scheuliche - Kopien diener. Aber daß der deutsche Modear WoF- gang Jxp eine Waldekojie als seine Schöpfung ausgab, geht ihnerL eindeutig zu wei:. Teile der deulscherm l:resse lobten den künnen Entwurf Joops, s:iner "Molezeichnung", zwei Fnuen in lässig eleanter Winterbekleidung darstellend. Das Dumme dabei: D:e salop gekleideten Damen auf dein Bild gehören längst der Vergangen- heit a. Walde hat die 3idn vor etwa 60 Jahren in Kitzjühel gemalt und mit "Mondäne Win- Was aber mit dem Mieter tun? Der Wohnungsreferent Sepp Brandstätter hat derzeit auch keine Lösung. "Es ist schwierig, gewisse Mieter unterzubringen", erörterte Brandstätter das Pro- blem. Im Sozialhaus sei kein Platz und frei werdende Sozialwoh- nungen müßten den bereits lange vorgemerkten Familien überlas- sen werden. Aber die Flinte ins Korn wer- fen will Brandstätter nicht: "Ich werde mich bemühen, eine ent- sprechende Wohnmöglichkeit für den Mieter zu finden, der bis jetzt die Sanierung der Bauruine an der Josef Pirchl-Straße ver- hinderte." Im Sinne der Verschö- nerung seiner Heimatstadt fühle er sich dazu verpflichtet. tergäste" betitelt. Das Joop-Plagiat weist wenige Unterschiede gegenüber dem Original auf. Ein paar Retusche- striche am Gewand und knallige Farben - fertig war das Werk. Im Hintergrund ist sogar noch die rot-weiß-rote Flagge Osterreichs zu erkennen. Desto sorgfältiger wurde ein Detail ausgeführt: Anstatt der Walde-Signatur am rechten unteren Bildrand pran- gen die aufgemalten vier Buch- staben "JOOP". Dies könnte Folgen haben. Laut Gesetz kann ein Plagiator, der unter Anmaßung der Urhe- berschaft die Öffentlichkeit irre- führt, "wegen verbotenen Nach- druckes und auch wegen uner- laubten Wettbewerbes verurteilt werden". Sofern sich ein Kläger findet. (wiku) Deutscher Modezar kupferte von Walde ab
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >