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M A Herbert Prock, Alois Leiter und Heinz Leitnerbei ihrerPressekonfe- renz im Kitzbilheler Restaurant "Chizzo" Foto Kuen Einige Schwarzbauten sollen auch im Bezirk Kitzbühel legalisiert werden SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 5. JUNI 1993 SPÖ-Konservative verlieren, Reformer gewinnen Einfluß KITZBÜHEL. Die Reform- kräfte gewinnen an Einfluß und die "Stahlhelmfraktion" der SPÖ schrumpft. Zu diesem Ergebnis kam der Landesge- schäftsführer Herbert Prock, der gemeinsam mit dem SPÖ- Bezirkshäuptling Dir. Lois Lei- ter und dem Bezirksgeschäfts- führer Heinz Leitner im "Chiz- zo" eine Pressekoferenz ab- hielt. Die Reform der Partei von der Basis aus macht sich bezahlt. Die Bestätigung dafür sieht Prock in der regen Anteilnahme an der Vorwahl zur Landtagswahl 94 im Bezirk Kitzbühel, aus wel- cher der NHT-Direktor Leiter als Spitzenkandidat hervorging. "Die Menschen belohnen unse- Schwarzbauten, die bis 1972 - also bis Inkrafttreten des ersten Tiroler Raumordnungsgesetzes - errichtet wurden, sollen geneh- migungsfähig werden, wenn sie die Kriterien für eine Baubewil- ligung erfüllen. Dies ist der In- halt eines Initiativantrages zur Novellierung der Tiroler Bauord- nung, die noch im Juli-Landtag behandelt werden soll. Anlaß für diesen Vorstoß sind drohende Abbruchsbescheide gegen Schwarzbauten im Bezirk. Bis 1972 gab es in Tirol be- kanntlich kein Raumordnungs- gesetz. Flächenwidmungspläne und sogenannte Bebauungsplä- ne waren also nicht zwingend vorgeschrieben. ren Mut und die Konsequenz, mit welcher wir die Reformbe- wegungen angehen", freute sich Prock. Aber die Zukunft wird einiges abverlangen, soll das Wählerpo- tential der SPÖ, aber auch der ÖVP, im Bezirk gehalten wer- den. Dies ging aus einer Umfra- ge des unabhängigen Instituts OGM hervor, dergemäß die La- gerbindung ständig abnimmt. "Die Wähler sind auf Wander- schaft", zitierte Prock das Um- frageergebnis. Und speziell im Bezirk Kitzbühel seien die Frei- heitlichen und die Grünen im Vormarsch - laut Prock ein Um- stand, der der SPÖ noch zu schaf- fen machen wird und der ÖVP die absolute Mehrheit kosten könnte. (wiku) Für eine Baubewilligung ge- nügten die Sicherheit des Bau- platzes, die verkehrsmäßige Er- schließung, die Trinkwasserver- sorgung und die Abwasserent- sorgung. Damit nun Objekte, die mit diesen Voraussetzungen vor 1972 ohne baurechtliche Bewil- ligung errichtet wurden, im Nachhinein genehmigt werden können, soll diese Novelle so schnell wie möglich beschlossen werden.•• Laut ÖVP-Obmann, LA Rudi Warzilek, kann es gerade in Zei- ten akuter Wohnungsnot nicht sinnvoll sein, daß man Abbruchs- bescheide, die in den letzten fünf- zig Jahren nicht vollstreckt wur- den, heute durchführt. Schmankerlfest oder Spezialitätenfete? Das "Tiroler Schmankerlfest" ist ein Veranstaltungsteil des "St. Johanner Bergfrühlings". Ein Fest, das Einheimischen und Ur- laubsgästen Brauchtum und Gu- stostückerin aus dem Bezirk Kitzbühel, spezifisch aus dem Raum St. Johann, in Ernnerung bringen oder bekanntmachen soll. Aber leider wird auch hier schon eine Anbiederung an deut- sche Urlaubsgäste betrieben, die weder diese noch einheimische Festbesucher honorierc n. Ein Beispiel solcher Anbiede- rungsversuche hat Anna Treffer aufgegriffen. Ihr fiel auf, daß beim Schmankerlfest am St. Johanner Hauptplatz "Fichtnok- ken" zum Verkauf angeboten wurden. "Da lachten ja die Hüh- ner", so Treffer, "da keiner wuß- te, was Fruchtnocken sind, na- türlich auch nicht die Urlaubsgä- ste." Die sogenannten Fruchtnok- ken entpuppten sich übrigens als "Moosbeernocken". Der Anmerkung von Anna Treffer, daß man bei einem "Tiroler Schmankerlfest" bei bodenständigen Bezeichnungen bleiben soll, muß zugestimmt werden. Wir haben keinen Grund, uns jener Ausdrücke, die seit Jahrhunderten gebräuchlich sind, plötzlich zu schämen. So soll eine "Detschn" jene zur Besinnung bringen, die aus dem "Schman- kerlfest" eine "Tyrolensis-Spe- zialitätenfete" machen wollen. ST. JOHANN. Der Bräuweg steht im Visier der Grin-Kritik. Geplant ist der Ausbau dieses Weges zu einer Straße mit Ge- genverkehr. Dabei ist es für St. Johanns Grüne wie Siegfried Pürst! und Oswald Heim unver- tretbar, daß "in der Planung kein Gehsteig vorgesehen ist." Und diese Kritik lassen die Ak- tiven der "Just" nicht gelten. Sie Freundlichkeit wirkt Alltagswunder Im Bereich zwischenmensch- licher Beziehungen kann ein Antlitz, das von einem offenen, ungekünstelten Lächeln und ei- nem herzlichen Grußwort auf den Lippen verschönt wird, Wunder wirken. Es trägt Freundlichkeit und Wärme in den Alltag. So empfinden es Gertraud Hornga- cher, Maria Turk und Johann Eberl, wenn sie ihrem Nachbarn Toni Sinnesberger, vulgo "Bie- sing Toni", begegnen. Und die Nachbarinnen und Nachbarn des "Biesing Toni", wohnhaft im Weiler Weng der Gemeinde Kirchdorf, wissen die Liebenswürdigkeit des freundli- chen Mannes zu schätzen. "Schließlich", so ihre Aussage, "ist Freundlichkeit in unserer teils sorgenvollen, ernsten und schnel- lebigen Zeit leider keine Selbst- verständlichkeit." Es blicke so mancher mürrische Zeitgenosse schon am Morgen böse in die aufgehende Sonne und passe auf, daß seinem Mund ja kein nettes Wort entschlüpft und sich dem Gesicht keine Lachtfältchen den übrigen Falten zugesellen. Um so mehr ist den Nachbarn bewußt, welches Glück sie ha- ben, Sinnesberger zu ihren Be- kannten zählen zu dürfen. Und so wollen sie den Mann auch ein- mal öffentlich belohnt wissen. Der "Anzeiger macht da gerne mit und überreicht dem Toni viele "Bisch". weisen darauf hin, daß der Ei- gentümer nicht genügend Grund zur Verfügung gestellt hat, um den nötigen Gegenverkehrsbe- reich mit einem Gehweg auszu- statten. Dafür habe man im Stra- ßenausschuß beschlossen, den Bahnhofweg - das Bindergassl - zu einem Fuß- und Radweg aus- zubauen. "Ein Umstand, der den Grünen bekannt sein müßte." Junge St. Johanner contra Grüne
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