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Zur Taufe mit Zwang oder aus freiwilliger Entscheidung Bayern sind beruhigt: Jochberger Deponie ist kein "Müllieferant" Die Deponie Jochberg trägt an Chiemseeverschmutzung keine Schuld SAMSTAG, 12. JUNI 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Freikirchen und Sekten: Zulauf und Mißtrauen sorgt für Diskussionen KITZBÜI-IEL. Sekten und sogenannte Freikirchen haben verstärkt Zulauf. Ein Phäno- nem, dem die Katholische und Evangelische Kirche, aber auch die Öffentlichkeit skeptisch ge- gebübersteht. Und dieses The- ma stand auch bei einer Dis- kussion im ]Kitzbüheler Kol- pinghaus im Mittelpunkt. Von Ingvild Langreiter Der Referent für Sekten und Weltanschauungsfragen des Seelsorgeamtes der Diözese Salz- burg, Mag Dr. Stephan Djundja, gab anschaulich einen Uberblick über die zur Zeit bestehenden Sekten, Freikirchen und ähnli- chen Sondergruppen. Er wies daraufhin, daß neben den "klas- sischen" Sekten, wie Mormonen, Zeugen Jehovas, Neuapostoli- sche Kirche usw. vor allem bei religiösen Subkulturen, wie Scientology, New Age, Bach- blüten-, Edelstein-, Farb-Thera- pien usw. und Gruppen mit fern- östlichen Praktiken, wie Raffe Krishma, Rosenkreuzer u.a. mit einer wachsenden Zahl von Mit- gliedern zu rechnen ist. Des weiteren führte Dr. Djund- ja aus, daß "gerade die Jugendli- chen sind durch die heute viel- fach gestörten Familienverhält- nisse und das Nichtverstanden- werden seitens der Katholischen und auch der Evangelischen Kirche, für die Anwerbung oben genannter Gruppen besonders an- sprechbar." Konsumüberange- bot, Überforderung im Beruf und in der Schule führe dazu, den Sinn des Lebens in einer Gruppe bzw. einer Sekte zu suchen. Hier würde Geborgenheit, die Zuge- hörigkeit zu einer Gemeinschaft und Heilbringung versprochen. Es bestehe aber grundsätzlich die Möglichkeit, jederzeit wieder aus einer Sekte auszutreten. Eine weitere Trassenstudie wurde erstel][t. Dergemäß wer- den 34 Kilometer der Loferer Bundesstraße neu trassiert, wo- bei ca. 20 Straßenkilometer un- terirdisch verlaufen sollen. Vor- läufiger Kostenpunkt: 2,77 Mil- liarden. Der Bundes-Budgetsi- tuation entsprechend, müßten somit die Anrainer weitere 15 Jahre auf eine Verkehrsentla- stung warten - vorausgesetzt, daß Im Anschluß an das Referat kamen persönliche Fragen aus dem Publikum und es entspann sich eine emotionsgeladene Dis- kussion über die Freiheit der Religionsausübung. Einige mu- tig ihre Meinung vertretende Damen riefen wahre Entzetzens- rufe bei streng konservativ den- kenden Teilnehmern hervor. Es gab aber auch objetive Meinungs- äußerungen, zum Beispiel von Daniel Lieberherr, Seelsorger der Evangelikalen Freikirche Kitz- bühel: "Es sollte jedem christli- chen Menschen das Recht zuge- standen werden, entscheiden zu können, was er denkt." Mag. Willi Thaler, Evangelischer Pfar- rer in Kitzbühel, gab zu beden- ken: "Es gibt keinen Zwang im christlichen Glauben, sondern die Einladung, sich im christlichen Glauben unter die Instition Kir- che zu stellen." In diesem Sinne beendete Mag. Djundja die Gesprächsrunde mit der Bitte, Toleranz als Christ gegenüber Andersdenkenden zu beweisen. Der Familie steht an erster Stelle die Aufgabe zu, die Kinder zu einer sozialen und unserer Kultur entsprechenden diese durch die Neutrassierung tatsächlich gegeben wäre. Durch Verkehrszuwachs könnte es auch auf der neuen B 312 zu Engpäs- sen kommen - dies stellte Dr. Tiefenthaler in seiner Studie fest. Die Folgerung: Die alte B 312 käme zu neuen Ehren und letzt- lich würde eine "doppelte" B 312 die Anrainer von Wörgi bis Wai- dring auf unbegrenzte Zeiten nerven. (wiku) Weltanschauung und zur Eigen- ständigkeit im Denken zu erzie- hen. "Auch die christlichen Kir- chen werden dazu ihren Beitrag leisten müssen", so Jr. Djundia, "wenn sie die Abwanderung ih- rer Schäfchen zu anderer Grup- pen verhindern wollen.' KITZBCHEL. Der Verdacht der Gemeindeoberhäupter eini- ger Chiemseegemeinden, daß die Restmülldeponie Jochberg an der ständigen Schrnutzfracht der Großache Schulc trage, hat sich nichtbestätigt. Eine Abordnung aus dem Ba- juwarenlarde, bestehend aus Max Brunner, Lorenz Kc'll- mannsberger - beide Bürgermei- ster von Chiemseegemeinde - und dem Obmann des Chiem- seers Abwasserzwecl'c','erbandes, Hanns Blas, überzeugten sich an Feuerwehreinsätze im Bezirk Kitzbühel HOPFGARTEN. Am 26. Mai mußte die Feuerwehr Hopfgar- ten zum Brand einer Elektro-Lok am Bahnhof Hopfgarten ausrük- ken. Der durch ein brennendes Kabel hervorgerufene Brand konnte rasch gelöscht werden. KIRCHDORF. Am 26. Mai mußten Feuerwehrmänner von Kirchdorf den Männern der Ret- tung bei der Bergung eines alko- holisierten Mannes helfen, der in Gasteig in einen Bach gefallen war. ITFER. Am 1. Juni kam es beim Hinter-Edtbauer in Itter durch Brandstiftung zum Brand einer Scheune. Durch das Ein- greifen von 85 Mann der Feuer- wehren von Itter, Hopfgarten, Kelchsau, Bruckhäusl und Söll konnte der Brand rasch gelöscht und der Schaden sehr gering gehalten werden. REITH. Ebenfalls am 1. Juni geriet in einem Wohnhaus in Reith bei Kitzbühel der Dunstab- zug in der Küche in Brand, der von der Feuerwehr Reith rasch gelöscht werden konnte. Ort und Stelle: Die Deponie Jochberg ist derat gut isoliert, daß keine Schmutzfracht in die Ache gelangen kann. Der Kitzbüheler BM Fried- helm Capellari freut sich: "Damit dürften die ständigen Querelen ihr Ende gefunden haben. Auch Burger Helmut, Chef des Kirch- dorfer Klärwerkes zeigt sich zufrieden: "Die Bayern sind be- friedigt abgereist." Eine offiziel- le Stellungsnahme der bayeri- schen Gemeindepolitiker steht derzeit noch aus. (wiku) Neue B 312-Pläne und keine Entlastung
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