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Jörg Demufeiert heuer sein 50 jcihr1ges Jubiläum als Konzertpia- nist Foto: Langreiter F.inz Lettners Stadt im Abendlicht SEITE 10 KULTUR-ANZEIGER SAMSTAG, 19, JUNI 1993 Jörg Demus verzauberte Publikum mit pianistischer Höchstleistung Mit insgesamt drei Zugaben bedankte sich Jörg Demus bei seiiem treuen Kitzbüheler Pu- bikum für den rauschenden Bei- fall. Er hinterließ die feierliche Stimmung eines großen Konzert- alends mit einem großartigen Pianisten. (i.l.) FIEBERBRUNN. Wieder ei:imal steht die Galerie im Ger- berhaus der Familie Ritsch im Mittelpunkt einer Kunstaktion: Prof. Franz Lettner stellt ab Sonntag, den 20. Juni, um 17 Uhr, seine Gemälde aus. Die Vorstellung des Künstlers übernimmt der Kulturbeauftrag- te der Gemeinde Fieberbrunn, Wolfgang Schwaiger. Über die ausgestellten Werke spricht der Künstler selbst. Die musikalische Unrahmung besorgt das Kitzbü- KITZBUHEL. Ein besonderes kulturelles Ereignis stellte am vergangenen Mittwoch im Saal der Handelskammer in Kitzbü- hel der Klavierabend mit dem bekannten Wiener Pianisten, Jörg Demus, dar. Für Demus ist das Jahr 1993 ein Jubeljahr. Seit 1943 ist er als Konzertpianist, Liedbe- gleiter und Kammermusiker engagiert. Er feiert somit in die- sem Jahr sein 50 jähriges Jubi- läum im Dienste der Musik. Für das Programm hatte sich Jörg Demus an diesem Abend für das Kitzbüheler Publikum die Komponisten Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms ausgewählt. Sozusagen zum 'Aufwärmen" gab er die "Fantasie-Sonate" von Schubert zum Besten. Es konnte der Eindruck nicht verwehrt werden, eine Maschine bediene die Tasten des Konzert- flügels, so perfekt und gekonnt war die Ausführung. Gleichsam hätte die routinierte Vortragswei- se einige klangschwelgerische Abstufungen vertragen können. Die Sonate in g-Dur mit dem passenden Beinamen "Fantasie" bot zahlreiche Möglichkeiten dazu. Bei der nachfolgenden Sonate in fis-Moll von Schumann kam der wahre "Maestro" zutage. Eine Liebeserklärung nicht nur vom Komponisten Robert Schumann an seine spätere Ehefrau Ciara Wieck, sondern auch von Jörg Demus an sein Publikum. Hier sprechen stürmisches Werben und glühende Gefühle die Spra- che der Tasten und drücken sich in mächtigen Akkordschlägen aus. Doch bleibt die Stimmung der Musik dunkel und düster, ähnlich der drückenden ST. JOHANN. Streichquartett einmal anders erlebt man am Samstag, den 19. Juni, um 20 Uhr im Pfarrsaal St. Johann. Das Motus Quartett aus Wien hat sich angesagt. Dieses hat sich schon seit langem zum Ziel gesetzt, Mu- sik aus dem Jazz- und Rockbe- reich in adäquater Weise auf die klassische Streichquartettbeset- zung zu übertragen. Aber das "Wiener Motus Quartett" bemüht sich auch jene Bereiche der Neu- en Musik zu pflegen, die mit der Schwüle, die ar diesem fri- hen Sommerabend im Handels- kammersaal herrschte. Nach der Pause offerierte Demus nocamals sein ganzes Können, seine Routine uni: seine Gabe, mit dem Instrument zu verschmelzen. Mit der bekmnte- sten von Brahms Sonaten in f- Moll op. 5, mit 0er wuchtigen, sich ständig über die ganze Kla- viatur verschlingenden Gebar- de, läßt der Pianist die Zuhörer mit der Musik durchdringen. Ein stetiger Wechsel zwischen Iri- schem Balladengesang beim Mondscheingedicit und ein AJ- brausen des musikalischen Ge- schehens wirkt faszinierend. Es versteht sich von selbst, .iaß Jörg Demus ohne ein einziges Notenblatt für seine Musikwer- ke auskommt. Seine Konzennra- tion geht soweit, daß seine Bik- ke ins Publikum schweifen und kleine, unruhige Konzertbcsu- cher mit einem Verweis zur Räson bringen vermag. Klassik im weitesten Sinne we- sensverwandt sind. Hemmungen hat das famose Quartett hierbei nncht, stilistische Berührungsängste hat es Längst überwunder. Mit raffinierten Arrangements und viel Instinkt fürs Kulinari- sche spielert die Vier sich ihrer die Demarkationslinien on E- und U-Musik, von Klassik, Jazz und Por hinweg. Veranstalter: Musik-Kultur St. Johann. Antonio Frig kommt nach Kitz KITZBÜHEL. Am Sonntag, den 20. Juni, konzertiert Antonio Frig um 20.15 Uhr in der Stadt- pfarrkirche Kitzbühel im Rah- men der Orgelkonzertreihe 1993 des Kulturreferat der Stadt Kitz- bühel. Antonio Frig, geboren 1958 in Mailand, wurde bereits bei ver- schiedenen Wettbewerben aus- gezeichnet und besitzt das Di- plom für Orgel und Ciavicamba- lo. Im Augenblick ist Frig Do- zent für Musiktheorie an der Staatlichen Musikschule in Mai- land. Und das folgende Programm wird dann am Konzertsonntag zu hören sein: J. G. Walther: Concerto del Signor Taglietti (Adagio, Alle- gro, Grave, Allegro); Variatio- nen über "Meinen Jesum lass ich nicht". J. S. Bach: Triosonata in G (Vivace, Lento, Allegro); Con- certo in a nach A. Vivaldi (Alle- gro, Largo, Allegro); Variatio- nen über "Allein Gott..."; Con- certo in G nach A. Vivaldi (Alle- gro assai, Largo, Presto). heler Streichquartett. Prof. Lettner wurde 1909 in Salzburg geboren. Sein ganzes Interesse galt von Jugend auf der Kunst, insbesondere der Bildhau- erei. Seine Vorliebe zur Plastik weitete sich durch lange Reisen und durch Freunde immer mehr zur Grafik und Malerei aus. 1980 erfolgte eine Dissertation der Universität Innsbruck über das Leben Lettners. Eine Biogra- phie und drei Filme entstanden in den letzten Jahren über ihn. Das Wiener Motus Quartett spielt im St. Johanner Pfarrsaal Franz Lettner stellt Gemälde im Fieberbrunner Gerberhaus aus
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