Kitzbüheler Anzeiger

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Immer gemütlich Rössl-Stube und Terrasse in der Kitzbüheler Alt- stadt. Fotos: A.L. Obernauer SEITE 16 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 19. JUNI 1993 Die Ehrenbachkatastrophe im Jahre 1929 Der Johann Nepomuk Bildstock wieder restauriert Die Renovierung des Johann Nepomuk Bildstockes in der Ehrenbachgasse läßt Erinnerung wachwerden an Hochwasserka- tastrophen des Ehrenbaches in vergangenen Zeiten. Während sich die jüngere Generation noch an die furchtbare Überschwem- mung im Juli 1967 erinnern kann, wissen nurmehr die älteren Kitz- büheler von der Ehrenbachkata- strophe im Jahre 1929. Jakob Obernauer, Bundesbahnbedien- steter i.R., zu Malern am 8. August 1914 geboren und dort aufgewachsen, hat mir dazu fol- gendes geschildert: Am 24. Juli 1929 war "Jagg' mit seinem Vater unter der Maleralm im sogenannten Maschtötzl mit dem Mähen der "Schauken" beschäftigt und der Vater sagte zu ihm, es solilte einen frühen Feierabend geben, daja morgen Jakobitag ist und er Namenstag hat. Der ältere Bru- der Hans war diesen Sommer auf der Alm. Um ca. 9 Uhr abends brach nun ein furchtbares Gewit- ter los, es blitzte und donnerte, als sei die Hölle los. Beim Ma- Der renovierte Nepomuk-Bild- stock in der Ehrenbachgasse lernhof waren alle im 1. Stock, dem sogenannten "Söller", da die jüngeren Schwestern "wetter- grausig" waren, sich also vor dem Gewitter fürchteten. Plötzlich erschallt von der Haustür zum Söller herauf der Ruf: "Hans, Hans, der Ehrenbach kommt!" Es war der Hauser Orgei, dama- las mit seiner Familie in Gansern wohnhaft, der die Leute zu Ma- lern alarmierte. Vor dem Bau- ernhaus Malern stand das Was- ser schon knietief. Jagg ist nun mit seinem Vater über die "Bäckerpoint" hinaus in Rich- tung Lindenhof. Wenn es wieder blitzte und alles taghell erleuch- tet war, sah man, woher das Unheil kam. Ober dem Linden- hoffeld beider Hausstatt war der Ehrenbach auf der ortographisch rechten Seite ausgebrochen und teilte sich hier. Der eine Arm ergoß sich über das Gansernfeld und die Wassermassen suchten ihren Weg entlang der "Gasse" neben Gansern, vorbei bei Pirch- nern und Malern, weiter zum Malernteich, der sich mit Schlamm und Schotter füllte und schließlich über den Haslanger zum Einfang in die Ache. Der andere Arm der Wassermassen flutete mit unheimlichen Geröll- massen über das Lindenhoffeld. Beim Lindenhof reichte der Schutt mit den mitgeführten Wurzeln bis zur "Labn" hinauf. Die Brücke über den Ehrenbach bei Urbal war natürlich wegge- schwemmt. Bei der Eisenbahn- brücke stauten sich Baumstäm- me und Geröllmassen. Die Was- serfluten gruben sich neue Ge- rinne und wälzten sich in Rich- tung Ehrenbachgasse. Ein ande- rer Teil der Mure suchte sich seinen Wege entlang dem Bahn- körper und stürzte wasserfallar- tig über die Bahnböschung hin- unter zum Rainhaus und zur Metzgerei Oberlindober ( heute Skiheim der Roten Teufel). Der Bahnkörper war volllkommen unterspült, sodaß die einfahren- de Lokomotive aus den Geleisen gehoben wurde und stecken blieb. Die Schäden in der Ehrenbach- gasse und den umliegenden Gassen waren immens. Daß der Ehrenbach aber auch das Maler- dörfl und den Lindenhof heimsu- chen kann, war eine neue Erfah- rung. Die Segnung des renovierten und wiederaufgestellten Johann Nepomuk - Bildstockes bei der Ehrenbachbrücke durch Stadt- pfarrer Kons.- Rat Johann Dan- ninger findet im Beisein von Bürgermeister Friedhelm Capel- lari am Mittwoch, den 23. Juni um 18 Uhr statt. OSR Peter Brandstätter Für kalorienbewußte Gourmets Das Hotel "Weißes Rössl" lädt zur Geflügelwoche ein Die Familie Hirnsberger/Kle- na mit Direktor Peter Mitterer und seiner Crew bietet vom 15. bis 20. Juni kalorienbewußten Feinschmeckern außergewöhnli- che Gerichte rund ums Geflügel zu bürgerlichen Preisen. Mittags und abends serviert Küchenchef Thomas Preidelt zum Beispiel mariniertes Hühnerbrustcarpac- cio mit frischem Feldsalat und Morcheln. Oder Maispoularde mit Lachs gefüllt auf Basilicum- creme mit jungen Karotten und gebackener Kräuterkartoffel- scheiben. Dazu werden österrei- chische Weißweine aus der Weinkarte auch glasweise ser- viert. Kenner wissen, daß Geflügel besonders fettarm, leicht verdau- lich, eiweif.reich ist. Es gehört aufgrund der Nährstoffzusam- mensetzung zu den gesündesten Fleischsorten und ist auch für Diäten besonders gut zu verwen- den. Der Cholesteringehalt von Ge- flügelfleisch ist vergleichsweise gering. Geflügel liefert mit seiner vor- teilhaften Zusammensetzung an lebensnotwendigen Stoffen ein beliebtes Fleisch, das in der mo- dernen Ernährung nicht mehr wegzudenken ist. Über glühende Holzkohle, auf dem sich drehenden Spieß ge- gart, wurden die Hühner schon im europäischen Mittelalter ser- viert. In Byzanz des 10. Jahrhun- derts wurden Huhn und Rebhuhn als Speise des Kaisers bezeich- net und im Abendland war wei- ßes Fleisch Herrenfleisch. Die hochentwickelte Koch- kunst im alten China hat über Jahrtausende das Fleisch von Hühnern besonders geschätzt. Der Hahn in seiner Pracht, Sym- bol der Fruchtbarkeit, war zu al- len Zeiten ein beliebtes Motiv in der darstellenden Kunst. Die gemütliche Rößl-Stube oder bei entsprechender Witte- rung die Terrasse bieten das ent- sprechende Ambiente. Im Kreise der Familie oder mit netten Freunden ist das "Rößl" in Kitz ein Erlebnis. Den Cocktail von Christl Moebius, preisgekrönte Barmaid, sollte man bei dieser Gelegen- heit nicht versäumen! P.R. r' Faxen spart Zeit: L 05356/2510
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