Kitzbüheler Anzeiger

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Bundeskanzler Ing. Julius Raab mit Sauer (ii) und Molterer. SAMSTAG, 1. JUNI 1993 LOKAL-ANZEIGER - SEITE 21 Anderl olterers eltmei'ster Anderl Molterer im Ziel zum Hahnenkammrennen 1959. Aus "Sieg auf weißen Pisten" von Hermann Nussbaumer (Rudolf Trainer Verlag Linz 1963), Seite 265: "Nach den Weltmeisterschaften in Chamo- nix (1963) veröffentlichten die Salzburger Nachrichten eine Weltrangliste des letzten Jahr- zehnts. Bei den Damen führt Putzi Frandl vor Madeleine Berthod und TraudiHecher, bei den Her- ren gibt es nur einen überragen- den Mann, Anderl Molterer." Bei einer Wertung aller gro- ßen FIS-Rennen von 1952 bis 1962 liegt Molterer mit 727 Punkten vor dem Franzosen Bozon mit 406,5 Punkten und Hias Leitner mit 400 Punkten. Auch in den Einzelwertungen für Abfahrt, Slalom und Kombina- tion ist Anderl Molterer führend. Der "blonde Blitz aus Kitz" war der bisher erfolgreichste alpine Skiläufer, nur eines blieb ihm versagt: Als Amateur konn- te er weder Olympiasieger noch Weltmeister werden. Nach den Olympischen Spie- len in Squaw Valley (1960) ging Anderl Molterer einen anderen Weg. In Amerika hatte Friedi Pfeiffer die TPSRA gegründet, die International Professional Ski Race Association", den Verband derBerufsskiläufer. Im Februar 1962, als in Cha- monix die Weltmeisterschaften entschieden wurden, war Aspen in Colorado Austragungsort der ersten Professional-Weltmeister- schaften im Skilauf. Und den Sieg errang - Anderl Molterer. Nun war der Kitzbüheler am Ziel, der Weltmeistertitel gehörte ihm. Anderl Molterer, Jahrgang 1931, seit 1948 Mitglied des Kitzbüheler Skiklubs, erhielt bereits 1952 vom KSC das Gol- dene Ehrenzeichen für höchste sportliche Leistungen. Vier Mal gewann Molterer das Internationale Hahnenkammren- nen und zwar 1953, 1955 (mit Idealnote 0), 1958 und 1959 und erhielt er das Diamantene Hah- nenkammabzeichen. 1956 ge- wann er auch in Sestriere das Kandaharrennen (mit Idealnote 0). Bei der Siegesfeier am 11. März 1956 im Hotel "Duchi d'Aosta" wurde ihm in feierli- cher Zeremonie der "Große Kandahar-Cup" überreicht. Auf Grund seiner Kandaharsiege 1953, 1954 und 1956 erhielt er als erster Osterreicher auch die begehrenswerte Skitrophäe, das Diamantene Kandaharabzeichen. Bei olympischen Winterspie- len und Ski-Weltmeisterschaften errang er fünf Medaillen. Olympische Winterspiele: Sil- ber im Riesentorlauf, Cortina 1956, Bronze im Abfahrtslauf, Cortina 1956. Skiweltmeisterschaften: Bron- ze im Riesentorlauf, Aare 1954, Silber im Riesentorlauf, Cortina 1956 und Bronze im Abfahrts- lauf, Cortina 1956. Nach seinem Übertritt ins Ski- Profilager errang er 1962 den Weltmeistertitel im Slalom, Rie- senslalom und im Abfahrtslauf. Neben den namhaften Geldprei- sen erhielt er auch als Ehrenpreis einen amerikanischen Luxuswa- gen der Type Mercury-Comet. Im Jubiläumsjahr 1971, Kitz- bühel 700 Jahre Stadt, weilte auch der US-Astronaut James Lovell in Kitzbühel und erzählte hier, daß Anderl Molterer am 19. Februar 1971 im Weißen Haus von Präsident Nixon empfangen wurde. Molterer steht zsammen mit James Lovell einem Fach- gremium vor, das die leitenden Beamten des State Departements einem Fitneßtraining unterzieht. Vornehmlich steht Molterer dem US-Präsidenten Richard Nixon für den Wintersport zur Verfü- gung. Darüberhinaus wurde Anderl Molterer wegen seiner langjährigen Verdienste um das Skitraining des US-Nachwuchs- kaders geehrt. Ihm wurde auch der Titel eines Sportdirektors des "Weißen Hauses" verliehen. "Le Monde", 17. März 1953: "Anläßlich des großen Arlberg- Kandaharrennens wurde der 25. Jahrestag seiner Gründung in St. Anton festlich begangen,... Der junge Osterreicher Anderl Mol- terer siegte in der alpinen Kom- bination und hat damit seinen Namen in das ruhmreiche Ehren- buch der Kandahar-Rennen ein- getragen. Nach seinen interna- tionalen Erfolgen in Wengen, Kitzbühel, Sestriere und Chamo- nix, wobei er in jedem Slalom dieser Veranstaltung Sieger blieb, kann Anderl Molterer für dieses Jahr zum Ski-Weltmeister ge- weiht werden, ohne daß ihm dieser Titel durch die "Federa- tion internationale de Ski" (FIS) zugesprochen wurde. Molterer blieb in dieser Saison unbesiegt. Beim offiziellen Empfang zum Internationalen Hahnenkamm- rennen 1971 im Hotel "Tiroler Hof" in Kitzbühel wurden Toni Sailer und Anderl Molterer vom Kitzbüheler Skiklub neuerlich geehrt. Der Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes, KR Wolfgang Hagsteiner, überreichte Anderl Molterer ein Ehrendiplom des Verbandes, das Toni Sailer be- reits im Vorjahr erhalten hatte.
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