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';tonio Frige beherrschte die Orge1' in Vollendung Die in derAblichtung sofromm dreinschauenden Streicherentpupp- zen sich im Pfarrsaal als musizerende Teufel SEITE 8 -- KULTUR-AN ZEIGER SAMSTAG, 26. JUNI 1993 Die Kitzblüheler Pfarrkirche von h immlischen Orgeltönen erfüllt KJTZBÜHEL. Orgelklänge durchfluteten am letzten Sonn- tag die Pfarrkirche St. Andreas in Kitzbühel. Der italienische Organist, Antonia Frig, gab im Rahmen der alljährlichen Orgelkonzerte ein Kirchenkonzert. Ausgewählt für diesen Abend hatte Frigd Kompositionen von Johann Se- bastian Bach sowie dem Zeitge- nossen J.G. Walther. Antonio Frig, Inhaber des Diploms für Orgel und Clavi- cembalo, zog alle Register sei- nes Könnens. Concerto del Sig- nor Taglietti in vier Sätzen und Variationen über "Meinen Jesum lass ich nicht" von Walther war Musik zum Aufwärmen. Die wahre Kunst der Beherr- schung der Orgel kam in Bach's Trisonata in a, den Concerti in a und g nach Antonio Vivaldi und die liturgischen Variationen über "Allein Gott.." zutage. Es hätten Engelsstimmen sein können, gleich nachhallender Gesänge, die den großen Raum erfüllten. Wechselbeziehungen zwischen Geist und Körper des Künstlers beeinflußten seinen Vortrag. Orgelspielen bedeutet eben nicht nur Bedienen der Register, Ge- brauch der Tastatur oder Ge- sangsstütze, sondern die Kunst, dem Instrument Leben einzuhau- chen. Jeden Winkel des Gotteshau- ses mit feierlichen Klang zu er- füllen, ist nur wenigen großen Künstlern vorbehalten. Antonia Frig6 konnte diese Fähigkeit unter Beweis stellen. Die zahl- reich andächtig lauschenden Zuhörer dankten ihm mit gro- ßem Beifall. Es war eine beson- ders feierliche Verabschiedung des letzten Frühlingssonntags. (i.l.) Mediteranes Fest mit Lakis und Achwach ST. JOHANN. Der Verein "Musik-Kultur St. Johann" ver- anstaltet am Freitag, den 2. Juli, um 20 Uhr in einem kleinen Zir- kuszelt bei der Hauptschule St. Johann ein mediteranes Fest mit der Musikgruppe Lakis und Achwach. Diese existiert seit 10 Jahren. Ihre Musik ist der Rem- betiko, der in den Zwanziger Jahren in der Vorstadt entstande- ne griechische Blues, der sich in mediteraner Volksmusik wieder- spiegelt. ST. JOHANN. Es krachte im Gebälk des Pfarrsaales und die altehrwürdigen Kirchenherren blickten verschreckt aus ihren Gemälderahmen, als am vergan- gelen Samstag im Dekanatshaus in Si. Johann ein anderes Streich- quartett mit dem harmbsen Namen 'Motus" in die Seiten ihre: Instrumente griff. Auf dem Podium erschien ein ziemlich "brav" wirkendes Quar- tett. Tschc Theissing (Violine), Michael Radanovics (Violine), Franz Bayer 'Viola) und Michael Dallirger (Cello) entpuppten sich aLerdings gleich zu Beginn ihres Picigranmis als progressives Ge genstück. Es war alles an MEsikstiteln vertreten, von Jazz über Countrv Musik bis zu Har- drcck. Die Art der Musik war sicherlich nicht jedermanns Sache, blicklen doch einige Älte- reBesucher etwas entsetzt in die Runde, um sich zu vergewissern, ob auch andere mit dieser Musik nichts anzufangen wissen. Die jugendlichen Zuhörer empfanden da anders, es wurde zum Takt mit den Füßen und den Köpfen gewippt. Die Begeiste- rung war uneingeschränkt, als die Grippe kurz vor der Pause ihre Streichinstrumente zu Saxopho- nen und Schlagzeugen verwan- deLe und von Deep Purple "Highway Siar" erdonnern ließ. Unglaublich temperamentvoll, ti:eh jedoch das Melodische keineswegs auf der Strecke. Mit viel Feingefühl entlockten die Elgin High-School Bands in Kitzbühel KITZBUHEL. Der Kammer- chor, das Kammerorchester und die Jazz Band Combo der Elgin High School aus der Nähe von Chicago, USA, geben am Sonn- tag, den 27. Juni, um 20 Uhr im Handelskammersaal Kitzbühel Gastkonzerte. Im Hof der Bezirkshauptmann- schaftin der Kitzbüheler Hinter- stadt konzertiert am Donnerstag, den 1. Juli, um 20 Uhr die Buffa- lo Grove High-School Band. Gesänge aus Verna ST. JOHANN. Ein besonderes musikalisches Erlebnis ver- spricht das Konzert der Schwarz- meersänger aus der Kathedrale Varna/Bulgarien am Freitag, den 25. Juni, um 20 Uhr in der Deka- natspfarrkirche St. Johann. minrote Flammen", von Michael Radanovics komponiert, loder- ten durch den Saal, dann wieder vieroderfünfSaitenstricheklas- sische Klangpartien, aber nur ein Atemzug lang. Danach wieder volle Belastungsprobe für die Streichinstrumente. Es war nicht mehr der Klang von Geigen, sondern hämmernde Elektrogi- tarren mit Superverstärker. Das Publikum zollte den her- vorragenden Musikern Dank mit Begeisterungsstürmen und ent- lockte ihnen noch zwei Zugaben. Es war kein Abend der leichten Muse. Der aufgebrachte Kreis- lauf konnte in einem gerade nach Ende des Konzertes beginnen- den Gewitterregen abgekühlt werden. (i.1.) vier Musiker ihren Instrumente Klänge aller Tonlagen, um gleich darauf mit stakkatoartigen An- griffen das Trommelfell des Publikums strapazieren zu kön- n n. Mit dem Lied 'Meditation" n Charles Mingus, sollte zur nachdenklichen Betrachtung [her die Rassendiskriminierung Eliherer und heutiger Zeiten, also zur Meditation, angeregt werden. Mitreißend bis zum letzten Bogenstrich ebenfalls Bob Dy- lan's "John Wesley Harding" und je "Three King" nach der Pause. In vorarlberger Dialekt erzähl- :c der Cellist Michael Dallinger eine kleine Geschichte zu den 'Drei Königen". Zum Schluß kam die Grupe 1i)chmals richtig in Fahrt. "Kar- Die Gruppe "Motus" brachte moderne Musik in alten St. Johanner Pfarrsaal
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