Kitzbüheler Anzeiger

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tnfrier ftn tffe für bie uf in seit rfunirge1t'ntitn - 'jk4xei PJJoctuxor. 1 /5 Für die Wahl in den verfassungsgebenden Landtag am 15. Juni 1919, die nur in Nordtirol und im Bezirk Lienz stattfinden konnte (in Deutsch-Südtirol und Ladinien wurde von der italienischen Besatzung die Vorbereitung und Abwicklung der Wahl verhindert), war Josef Hofinger der zehnge- reihte Kandidat der Tiroler Volkspartei. Die von der Provisorischen Landesversammlung vorbereite- te Wahl war die erste Landtagswahl mit Frauenstimmrecht. Stimmberechtigt waren alle Personen, die das 20. Lebensjahr vollendet hatten. Das Ergebnis des Bezirkes Lienz wurde für das restliche Südtirol hochgerechnet. Die Mandate für Südtirol erhielten in Nordtirol lebende Südtiroler. Es ergaben sich 38 Mandate für die Tiroler Volkspartei, 11 für die Sozialdemokraten, 6 für die Deutschfreiheitlichen und eines für die "Wirtschaftliche Vereinigung". Aus dem Bezirk kamen die Abgeordneten Hans Filzer(Soz.), aus Kitzbühel, Johann Schermer(Tir. Volksp.) aus Brixen und Josef Hofinger (Tiroler Volksp.) aus St. Johann. 1. Din1btn1OtrntifdJc ¶ßartet. 2. irtftfjaiidjc ercil1IRIlnn. 3. 1nrtcI ber ttriebcdjübitcn. 4. entfdfreieiUidjc J,iartei. 5. 1. oItanniie 1. ietric 1. obtanber 1. 6ireU 1. r. lII3IIpf 2 1bram 2. 3irrnolet 2. 2. r. tvaffiter r. 3eer 7i[er 3.. aiib1 3. w5t 3. i'Uererget 3. 2augit 4. Zr. 1$rueiiet 4. 2Bitrne .Qopp 4. ttect)cr 4. 2tnqercr 4. Öh[ 5. 2Bugeneber 5. tflauctjegger 5. 9ladjbaiter 5. r. 9Jl61reiter 5. 'r. aibeqqer 6. 2lapolbi 6. ner 6. ric!j Sop 6. eiFet 6. r. 1eih1c 7. ljottin 7. 1qer 7. tihet 7. c1jneiber 7. Zr. 3uldj 8. 1rtt 8. rLi5er 8. .Qo!p 8. 1Bittiii9 8. d)cnner 9. tRiebet 9. ebertunget 9. 8ec 9. 10. 2acfner 10. djnep 10. Zr. t3enibiitr 10. ofiiiger 11. tUlaer 11. tj3acer 11. S'tramet 11. 93ebtnrt 12. axitauler 1 12. 12. Gc[)enucld)er 12. 9.flaber @a5 Geilit ‚.13. 13itrten5erget 13. 8nmeter 13. 14. 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Daß es ihm gelungen ist, mit wechselndem Glück dort das Alte zu sichern, da das Schlimmste zu verhüten, war für den Eingeweih- ten, der in alle Nebenumstände etwas hineinsah, selbst ein Wun- der. Allerdings heute, wo tiefe dunkelste Krise unserer Wirt- schaft vorüber, verfügt der, der sie an leitender Stelle miterlebte, über eine Summe von Erfahrun- gen und Reife des Urteils, die mit größtem Vorteil wieder im öf- fentlichen Dienste mitverwendet werden können und Veranlas- sung waren, daß Hofinger zum Kurator der Landeshypotheken- anstalt ernannt worden war. Die Opfer aber an Zeit und Nerven, welche diese Jahre er- fordern, kennen die wenigsten. Schon die weiten Entfernungen von seinem Heimatsorte beding- ten ein ständiges, unendlich zeit- raubendes Hin- und Herpendeln, wochenlange Abwesenheit und damit Verzicht auf Familie, Häuslichkeit, Geschäft und alles Behagen, das nur ein arbeitsge- wohntes, unbeugsames Pflicht- bewußtsein und eiserne Nerven auf die Dauer ertragen. Ganz besondere Fürsorge widmete Hofinger auch der Rauf- eisenkasse, der er schon seit sei- ner Jugend angehörte und wo er als Obmann des Revisionsver- bandes eine vielseitige Tätigkeit entwickelte. So darf der Schei- dende, wenn er sich heute von seiner Wirksamkeit im Landtage zurückzieht, sagen, es waren Jahre der Arbeit, Pflichterfüllung und Sorgen gewesen und wenn auch das Ergebnis nur war, das Alte zu erhalten, so ist dies gera- de unter den außergewöhnlichen Umständen, unter welchen es erkämpft werden mußte, doppelt zu werten und verdient den Dank und Anerkennung nicht nur sei- ner Wähler, sondern des ganzen Landes! Anläßlich der Geschäftsüber- gabe im Jahr 1933 machte Josef HofingereinenRückblickauf50 Jahre Berufstätigkeit: "Mit dem vollendeten 13. Lebensjahr nahm mich mein Vater im Jahr 1882 in das Ge- schäft als Lehrjunge auf. 1890 wurde ich Mitinhaber der in die- sem Jahre protokollierten offe- nen Handelsgesellschaft Carl Hofinger mit einer Geschäftsein- lage von Ö. W. fi 700,-. Im Jahre 1900 übernahm ich das Geschäft auf eigene Rechnung neben der Verpflichtung, meine Eltern und meine Schwester lebenslänglich in gesunden und kranken Tagen vollständig zu versorgen. Im damaligen Moment werde ich wohl kaum erfaßt haben, welch große Verantwortung und Verpflichtung ich mir auflade; doch Liebe zu den Eltern und zur Heimat ließ in mir die zweite Möglichkeit, in der Fremde Kondition zu suchen, nicht Ober- hand bekommen. Die Stützung durch meine treue, geschäftstüch- tige und kundige Gattin Marie und die Hoffnung auf Gottes Segen garantierte mir fast das Gelingen meines Vorhabens." Die Aufschreibungen von Carl Hofinger aus den Jahren 1858 (Jahr des Kaufes von Behausung mit Zugebäuden, der radiziert erklärten Krämerei mit Wasch- haus, des Angers mit Garten und eines Ackerfeldes von Matthias Schlechter, Handelsmann in St. Johann, um 7.000 fi) bis 1877 bestätigten einen ganz auskömm- lichen Gewinn, der es ermög- lichte, allen Verpflichtungen nachzukommen, dann aber wa- ren 13 Jahre gefolgt, die mit größeren oder kleineren Verlu- sten abgeschlossen haben. Von der Übergabe im Jahre 1900 bis einschließlich 1922 brauchte Josef Hofinger nie mit einem Abgang abzuschließen. "Wenn ich hier dankbar des Segens Gottes gedenke, so darf ich auch der finanziellen Stützen und der geschäftlichen Mitarbeit meiner lieben Gattinnen Marie und Betty nicht vergessen. Die Führung der Filialen in Fieber- brunn, Going und Gidi erforder- ten viel Mehrarbeit, rentierten sich aber gut. Mit dem Jahre 1922 zog ich mich von direkter Betätigung im Geschäft zurück, um mich mög- lichst dem Elektrowerk zu wid- men und einigen Nebenverdien- sten nachzugehen; auch von öf- fentlichen Aufgaben war ich ziemlich beansprucht. Diese letzte Periode war es wieder nicht mehr möglich, aus dem Geschäft den Haushalt zu bestreiten, und mußte ich aus anderen Einkommen jedes Jahr bedeutende Summen zuschies- sen". Hofinger zeigte sich aber trotz der drückenden Wirtschafts- lage optimistisch für den eigenen Betrieb, den er 1933 übergab. Für diesen Artikel haben DDr. Engelbert Hofinger, Patentan- walt in Innsbruck, Dipl. Ing. Winfried Hofinger, Presserefe- rent der Landeslandwirtschafts- kammer für Tirol in Innsbruck, und Kammerrat Carl Hofinger, Bezirksobmann der Tiroler Han- delskammer, St. Johann,freund- licherweise Unterlagen zur Ver- fügung gestellt.
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