Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 16. JÄNNER 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 13 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Bergbahn verantwortlich für Kunstschnee-Misere Kitzbühel braucht Kunstschnee Trotz intensivster Arbeit der Mitglieder des Kitzbüheler Ski- clubs - wobei besonders der Einsatz des Direktors Michael Huber, des Bautenbosses Jakob Pletzer und Pistenchefs Peter Obernauer mit all ihren Mitar- beitern gelobt werden soll - mußte der Höhepunkt des Kitzbüheler Jahres, das Hahnenkammrennen, kurzfristig abgesagt werden. Ullr, der Gott der Skier, und Petrus, der himmlische Wetter- chef, waren uns leider nicht günstig gestimmt. Groß ist die Verbitterung der Verantwortli- chen, sowie wohl aller, die vom Ausfall des Rennens empfind- lich betroffen werden, gegen jene, die es seit Jahren versäumt ha- ben, eine Anlage für die techni- sche Zubereitung von Schnee zu installieren. Die Hauptverantwortlichen sind die Herren des Vorstandes der Bergbahn AG Kitzbühel. Ihr ursprünglicher Plan, mit Wasser aus der verschmutzten Ache (Grad III) Wasser auf den Berg zu pumpen, war für Ge- meinde und Umweltschutz un- tragbar. Ein Alternativplan wur- de erst im Vorjahr erstellt und trödelt jetzt gemütlich den lang- wierigen Verfahrensweg. Da die Herzliche Gratulation zu Ih- rem Bericht in der Nr. 12 der Heimatblätter. Vielleicht sind noch einige Ergänzungen von Interesse. Die Schulausspeisung wurde allen Altersklassen ge- reicht, was von besonderer Be- deutung ist, weil damals Volks-, Haupt- und Berufsschule in ei- nem Gebäude untergebracht waren. Bei den Berufsschülern handelte es sich für uns "Erst- klassler" um alte Männer, die gerade erst vom Krieg heimge- kehrt, ihre Berufslehre absol- vierten. Es herrschte große Dis- ziplin, es gab kein Vordrängen. Welch großartiger Mensch der damalige Volksschuldirektor Grissmann war ist noch nie rich- tig gewürdigt worden. Im Schul- jahr 46/47 übernahm er die erste Klasse bzw. eine davon, da es mehrere gab. Es gab keine Schul- bücher. Für unsere Klasse von Kitzbüheler leider keinen allzu guten Draht zu den Behörden haben, und die Herren des Vor- standes - auch im Umgang mit Grundbesitzern - leider nicht über die hervorragende Verhan- dlungstechnik eines Josef "Brug- ger Seppei" Reiter verfügen, muß befürchtet werden, daß wir noch lange auf "Kunstschnee" warten müßen. Für einen Weltort wie Kitzbühel ist ja wohl ein Armuts- zeugnis, daß es keine einzige halbweg leicht und sicher zu befahrende, schneesichere Ab- fahrt vom Hahnenkamm nach Kitzbühel gibt und daß man nicht nur zur Auffahrt lange Wartezei- ten hinnehmen, sondern nach dem Skilauf wiederum oben auf die Talfahrt anstehen muß. Da kommt unter den Gästen wenig Freude auf, auch wenn in den Höhenlagen dank ausge- zeichneter Pistenpflege (auch das soll bemerkt werden) das Skilau- fen noch relativ gut geht. Jetzt werden wir wohl leider einige Wochen Nachdenkpause haben, die wir alle dem Vorstand der Bergbahn AG verdanken. Können wir alle uns dies auch leisten? Horst Ebersberg Hahnenkamm ca. 35 - 40 Schülern hat Herr Grissmann für jeden ein Lese- buch mit der Maschine geschrie- ben mit dem wir das ganze Jahr arbeiten konnten. Bei unserem "Maiausflug", der uns auf die Seidlalm führte, er- hielten wir von der Schulausspei- sung einen Ersatz, da es ja kaum was Anständiges zu essen gab, als Marmeladebrote in sehr klei- ner Anzahl. Auf der Seidlaim wurden Spiele ausgetragen und die Klasse in Vierer- und Fünfer- gruppen eingeteilt. Für jede Gruppe gab es einen Eckkäse (wie heute Enzian) aber nicht eine Schachtel sondern eine Ecke und die wurde von vier oder fünf Schülern aufgeteilt. Dazu ein hartes Brot und einen Apfel. Wir waren sehr glücklich. Walter Mössenlechner Glashüttenstraße 8 Kufstein "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" - nach diesem Motto retteten die Garmischer mit Kunstschnee ihre praktisch schon abgesagte Abfahrt. Ich glaube, es ist wichtig und notwendig, daß sich auch einmal junge Gastwirtsleute zu Wort melden. Unsere zukünftige Existenz ist mehr oder weniger auf den Win- tersport (-saisonen) ausgerichtet, und diese wird unter anderem natürlich auch vom Hahnen- kammrennen bestimmt. Wir müssen auch in Zukunft vom Weihnachtsgeschäft, dem HKR und besonders von der darauffol- genden Saison leben. Es ist da- durch mehr als verantwortungs- los, das ganze HKR dem Zufall "Petrus" zu überlassen. Wenn man sieht, daß in Gar- misch Partenkirchen drei Ren- nen in drei Tagen bei gleich schlechter Schnee- und Wetter- lage wie in Kitzbühel über die Bühne gingen, da fragt man sich wo bleibt die Kitzbüheler Orga- nisation? Nebenbei bemerkt liegt das Ziel in Garmisch auf gleicher Höhe, nämlich 740 m wie in Kitzbühel und die 3,5 km lange Strecke (auch wie in Kitz) wurde tadellos präpariert und beschneit. In Garmisch wurde nämlich die Chance genützt und bei den nied- rigen Temperaturen, die auch bei uns jetzt fast schon wochenlang herrschten, Schneedepots und eine Kunstschneedecke errichtet. Was war los bei uns in Kitz?? Hofften wir - wie immer - auf Petrus?! Wie schon vor drei Jah- ren, wo mit Ach und Krach zwei Es ist uns ein Bedürfnis, unse- re Erfahrungen mit Ausländern mitzuteilen, teils, um möglichen Vorurteilen oder Befürchtungen entgegenzuwirken, teils in An- betracht des bevorstehenden Volksbegehrens. Auch wir hatten große Beden- ken, eine Flüchtlingsfamilie auf- zunehmen: Was für Probleme werden auf uns zukommen? Wielange werden sie uns blei- ben? Wir haben unsere Schütz- linge nun bald zwei Monate und sind mehr als glücklich mit ihnen und wir sind sehr dankbar für die Sprintrennen über die Bühne gingen, ansonsten jedes Jahr Angst und Bangen und doch auch Hoffen auf natürlichen Schnee, wo alle anderen Orte super Ren- nen auf künstlichen Schnee zu- sammenbringen. Hut ab vor Garmisch, die nicht besser dran waren als wir, aber sich zu helfen wußten. Wenn man bedenkt, daß die Kitzbüheler Gastronomie mehr oder weniger billige Quartiere und Verpflegungsplätze zur Verfügung stellt, kann man sich auch erhoffen, daß dementspre- chend von offizieller Seite gear- beitet wird, um das "andere" Geschäft (Touristen, Busse etc., die extra zum Rennen kommen) zu sichern. Wir haben in vergangenen Jahren schon oft unmögliche Situationen erlebt, aber dank des großarigen Einsatzes von Skic- lub und Militär, konnte jedes Jahr ein Rennen abgewickelt werden. Auch heuer gebührt dem Skiclub größten Dank für alle Bemühun- gen, doch leider fehlt es bei uns in Kitz anscheinend doch an der nötigen Zusammenarbeit der wichtigen Stellen. Es ist zum Weinen für die Kitzbüheler Gast- ronomie, die gerne und viel ar- beitet und von offizieller Seite sich heuer wirklich im Stich ge- lassen fühlt. Ein Detail am Rande: In Bri- xen - auf der Südseite - kann man immer noch - auf Kunstschnee - bis ins Tal abfahren. Astrid Hechenberger Kitzbühel Möglichkeit, Menschen in Not helfen zu können. Wir erfahren eine Welle der Hilfsbereitschaft, überall, bei den Nachbarn, den Schulen und Ärzten, den Freun- den und Bekannten. Uns gehts gut in Osterreich und es geht uns noch besser, wenn wir ein biß- chen teilen. Eines Tages werden sie uns wieder verlassen, die Ausländer, zurück in ihre zerstörte Heimat. Sie werden viele ihrer Angehöri- gen nicht mehr finden. Familie Dienz Kitzbühel, Tel. 4027 Schweizerspende und Tiroler Ausspeisung Liebe Mitmenschen im Bezirk!
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