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Skischulleiter Rudi Monitzer. Ihm setzte der bekannte akad. Maler E. Thöny in vorliegender Zeichnung eir. künstlerisches Denkmal. In tausenden von Exemplaren fand äiese Zeichnung als Postkarte Absatz und kam um die ganze Welt. Dazu legte E. Thöny Rudi Monitzer die Worte in den Mund: "Stemming left, stemming left. Mylady - da liegt's scho, dö Kuah, dö damische ". SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 16. JÄNNER 1993 Die Skischulen der Br ü der Sebastian und Rudi Monitzer Eine Serie von Martin Wörgötter Skschulleiter Sebastian Monitzer (Mrte, hemdärmlig) im Frühjahrskilauf mit Gästen vom Grandhotel in der "Einstocktechnik" auf dem Pu/verturmgelände Sebastian Monitzer gründete nach dem ersten Weltkrieg eine eigene Skischule mit dem Sitz und der Patronanz im Grandho- tel. Sie kann als die erste offiziel- le Skischule Kitzbühels gelten. Vorher bestätigte sich Monitzer aber auch als Skirennläufer. Bei den ersten Tiroler Skimeister- schaften 1905 gewann Monitzer den Sinwel-Skiwettlauf über 2,5 km, 260 m Steigung. Start: Hin- terbräufeld - Gansiern - Sinwel - und zurück. Beim ersten Ab- fahrtslauf vom Kitzbüheler Horn, der am 21. Jänner 1906 durchge- führt wurde, belegte er hinter Oberleutnant Georg Bilgeri den 2. Rang. Der Start erfolgte beim Gipfelhaus und das Ziel war auf dem Olbergplateau, wo ein zahl- reiches Publikum mit Spannung auf der- Ausgang cieses interes- santen Wettkampfes harrte. Bil- geri benötigte 46,31 Minuten und Monitzer 50,40. Für den Winter 124/25 ver- pflichtete der Winlersportverein Ki:zbü±iel unter Obmann Dr. Julius Moro den bekannten Ski- meister Sepp Hellensteiner, St. Johaizn, als Jugendtrainer. Ihm zu: Seite standen der Turnlehrer Lorenz Zssinger und unser Ski- schulleiter Sebastian Monitzer. Monitzer starb am 30. März 1927, k]um 40-jährig. Rudi Monitzer stand lange im Szhatten seines um zehn Jahre älteren Bruders Sebastian. Rudi Monitzer wurde am 1. April 1897 als Soin des Malermeisters Se- bstian Monitzer und der Gattin Anna, geb. Graf, geboren. Er ghörte schon vor dem ersten Weltk3eg der Skijugend Kitzbü- hls an, die vom Begründer des Skilaufes, Franz Reisch, geführt wurde.. Er war auch dabei, als in Kitzbühel der Stemmchristiania bzw. der "Bauernchristl" erfun- den wurde, den später Baron &es als Beesschwung nach dem Arl- berg verpflanzte. Noch zu Lebzeiten holte sich Sebastian Monitzer seinen Bru- dr Rudi, der damals in Kufstein als Konditor beschäftigt war, zu seiner Skischule ins Gandho:el. De Brüder Monitzer wurden im Skileben Tirols bald ein Begriff. Nach dem frühen Tod von Seba- stian Monitzer übernahm Rudi dsseiz Erbe als Skischulleiter. Bei seiner Übernahme der Ski- schule im Grandhotel -:)estand in Kitzbühel unter Max Faller eine zweite Skischule mit dem Sitz im "Sporthotel". 1924 kam Sepp Hellensteiier nach Kitzbühel und lehrte die sogenannte "Arlbergschule". Den Brüdern Monitzer aber, den e:zigefleischten Kitzbühelern, war dieses Wort ein Mißton im Ohr. Im Jahr 1925 trat erstmals dr Gedanke auf, die beiden Skischulen, die autochthone der Brüder Monitzer und die Hellen- steiners zu einer einzigen großen "Skischule Kitzbühel" zu verei- nen. Die Idee dazu kam von Ernst Reisch und Dr. Ekkehard Kofler. In diesen Jahren der Einigungs- bestrebungen produzierte Rudi Monitzer den ersten österreichi- schen Skifilm "Das Kreuz am Schneeferner" und entfaltete mit ihm eine große Propaganda für Kitzbühel in Deutschland, Hol- land und in Ungarn. Das erfolgreiche Wirken der Skischule Monitzer im Grand- hotel bildete für die ganze Ski- lehrertätigkeit in Kitzbühel eine begrüßenswerte Leistungssteige- rung. Die Einigungsbestrebun- gen führten schließlich 1935 zum Erfolg. Dr. Ekkehard Kofler und Ernst Reisch waren die Paten der Auferstehung der größten Ski- schule der Welt. Die organisato- rische Leitung wurde Baron Carl Menshengen übertragen, die technische Leitung dem Dreige- stirn Rudi Monitzer, Sepp Hel- lensteiner und Sepp Ritzer. Im Sommer 1950 wurde von den Kitzbüheler Skilehrern und Bergführern der Verein der Kitz- büheler Skilehrer und Bergfüh- rer gegründet. Bei der Grün- dungsversammlung wurde Karl Koller zum Obmann gewählrt. Bei der Jubiläumsfeuer "50 Jahre Skiunterricht und 25 Jahre Skischule Kitzbühel" am 20. und 21. Februar 1954 wurde Rudi Monitzer das Ehrenzeichen für 25jährige Skilehrertätigkeit ver- liehen.
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