Kitzbüheler Anzeiger

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Plattjorinmitglieder beschossen sofortige Aktionen Foni. Kuen SAMSTAG, 16. JÄNNER 1993 LOKAL-ANZEIGER SIITE 3 Eine Lichterkette in Kitzbühel soll gegen Volksbegehren mobilisieren Bigfoot-Fahrer trotz Skipaß abgewiesen ST. JOHANN. Einheimische Kinder mit Saisonkarten erleb- ten drei Tage nach Weihnachten bei der St. Johanner Bergbahn eine herbe Enttäuschung: Ihre erst einen Tag vorher erworbe- nen Berechtigungsausweise für die Wintersaison hatten nur Gül- tigkeit für die Benützung mit "Al- pinski". Big-foot- und Snow- boardfahrer wurden nicht beför- dert, da sie, so die abweisende Begründung des Liftpersonals, 'die Pisten beschädigen." Die Kinder mußten den ge- planten Skinachmittag (über 2 Stunden) damit verbringen, auf eine Heimfahrgelegenheit zu ihrem 6 km entfernten Wohnort Erpfendorf zu warten. Die fol- gende Bitte der Eltern an die Bergbahn, die Saisonkarten zu- rückzunehmen, da Schneefall in absehbarer Zeit nicht zu erwar- ten wäre und damit auch keine Verbesserung der Pistenverhält- nisse, wurde abgelehnt. Ein teu- rer Spaß, der angepriesene St. Jo- hanner Jugendskipaß, wenn auf umliegende Skigebiete ausgewi- chen werden muß, die übrigens ausgezeichnet präparierte Pisten vorweisen konnten. Die Warnung vor Verletzungs- gefahr bei schlechten Pistenver- hältnissen, vorallem für ungeüb- te Skifahrer und Anfänger, die ja die Hauptverursacher für abge- kratzte Pisten sind, wäre sicher wirkungsvoller gewesen, als ein Dutzend Big-foot-Fahrer, von denen die Hälfte Kinder sind, von der Piste zu verbannen. (i.l) Mißvorwahl im "Wildschütz" ST. ULRICH. Die Disco "Wildschütz" ist Schauplatz der Vorwahl zur Miß Tirol 93. Diese Veranstaltung wird am Donners- tag, den 14. Jänner, ab 21 Uhr abgehalten. Verwirrung um zwei Raiffeisenbanken WAIDRING, ST. ULRICH. Die Verwechslung der Raika St. Ulrich mit der Raika Waidring führte zu Unklarheiten bezüglich des Artikels "Schwarzbauten: Abbruch scheitert am Geld". Nicht die Raika St. Ulrich stand mit dem Verkauf des Schwarz- baues von Johann Köck in der Rechensau an Georg Pacher in Zusammenhang. Darin involviert war die Raika Waidring, deren Geschäftsführer Köck war. KITZBÜHEL. Aus Protest gegen das FPÖ-Volksbegehren "Osterreich zuerst" bilden sich auch im Bezirk Kitzbühel Ak- tionsgruppen. So wurde ver- gangenen Freitag die "Unab- hängige Plattform gegen das Ausländervolksbegehren" ge- gründet. Von Wilhelm Kuen Vierzehn Personen aus den verschiedensten ideologischen Lagern trafen sich im Kitzbühe- 1er Cafe Praxmair zu einer Be- sprechung. Innerhalb kürzester Zeit konnte eine gemeinsame Ebene gebildet werden, die jetzt die Grundlage einer Aktionsge- meinschaft darstellt. Und am sel- ben Abend wurde der Beschluß gefaßt, mit etlichen Kundgebun- gen auf das "Unmenschliche dieses Volksbegehrens", so Kitz- bühels evangelischer Pfarrer Willi Thaler, aufmerksam zu machen. Schon am Samstag, den 23. Jänner, wird um 18 Uhr die erste Aktion gestartet. Unter dem Motto "Licht für mehr Mensch- lichkeit" soll eine Lichterkette Kitzbühels Innenstadt durchzie- hen. Ausgangspunkt ist die Ka- Wir sind Bürgerinnen und Bürger aus dem Bezirk Kitzbü- hel, die sich zu einer unabhängi- gen Plattform gegen das men- schenfeindliche Ausländervolks- begehren "Osterreich zuerst" zusammengeschlossen haben. Wir lassen nicht zu, daß bei uns die Saat des Hasses und der Gewalt gegenüber Ausländern und Fremden um sich greift. Wir verstehen uns als Men- schen, die ihre Mitmenschen - unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Natio- nalität - anerkennen und akzep- tieren. Wir treten ein für ein tole- rantes Miteinander, das Grenzen und Vorurteile überwinden hilft und uns einander achten läßt. Wir lehnen das menschen- verachtende "Volksbegehren zur Ausländerfrage" auf das Ent- schiedenste ab und setzen uns für ein menschenwürdiges und angstfreies Leben der Ausländer und Ausländerinnen in unserer tharinenkirche. Eingeladen sind laut Ing. Günter Kofler und dem Religionslehrer Roman Klotz - die Beiden haben den Plattform- Vorsitz übernommen - "alle, die nicht zulassen wollen, daß der Haß gegen Ausländer durch das Ausländervolksbegehren ge- schürt wird." Übereinkunft bei allen Mitglie- dern der Plattform herrschi auch darüber, daß in die Aktionen keine parteipolitischen Aspekte mit einfließen dürfen. So nah- men auch die Sozialdemokraten des Bezirkes davon Abstand, die Heimat ein. Wir verwahren uns gegen die nachweislich falsche Behaup- tung, daß Ausländer/innen für Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Probleme im Schul- bereich usw. verantwortlich gemacht und als Sündenböcke abgestempelt werden. Wir treten für die uneinge- schränkte Verwirklichung der Menschenrechte ein und lehnen daher die gegenwärtige Asylwer- ber- und Fremdenpolitik ab. Wir alle sind Ausländer - fast überall! Die Mitglieder sind: Elfriede Seebacher, Monika Skowronski, Gertraud Rief, Margret Klotz, Stefanie Nothegger, Helmut Deu- tinger, Heinz Leitner, Gici Au- ßerhofer - Pfarrer von Jochberg, Ing. Günther Kofler, Willi Tha- ler - evangelischer Pfarrer in Kitz- bühel, Wladimir Bohanes - Ober- arzt im Kitzbüheler Kranken- haus, Mag. Harald Ruper, Ro- man Klotz und Willi Kuen. für Sonntag, den 2.. Jänner. angekündigte lichterkene durch- zuführen. 'Niemand darf sich bei einer Aktion zugunsten mehr Menschlichkeit und c±iris:licher Nächstenliebe n den Vorder- grund drangen", beteuert Re- zirkssekre:är Heinz Leitner. So wird es auch keinerlei Anspra- chen noch sonstige Verkiinz1igu- gen geben. Dazu Pfarrer Thaler "Die Lichter der Kerzen spre- chen ohnehin für sich." Da die finanzielle Ausgangs- position der Plattform gegen das Ausländervolksbegehr.n vor- den on den Mitgliedern aufgebracht wer- den muß und daher eher beschei- den ist, werden alle Lichterket- ten-Teilnehmer gebeten, selbs: eine Kerze mitzubringen. Und was die weiteren Aklionen der Plattform jetrifft, wie beispiels- weise Mahnwachen nahe der Abstimmungslokale, so werden Details noch bekanntgegeben. "Fian Kitzpichla Genieiiderod guids Motto. Redn is Silber, Schweign is Gcid" Die Satzung der unabhängigen Plattform gegen das "Ausändervolksbegehren"
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