Kitzbüheler Anzeiger

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Bei Tag ist der Knoten Süd übersichtlich, aber bei Nebel wird er mangels einer Beleuchtung zur Verkehrsfalle Foto: Kuen Schon bei der Eröffnung wurde auf den Mißstand hingewiesen Flüchtlinge sind keine Schmarotzer SAMSTAG, 7. AUGUST 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Bund muß sparen - Verkehrsfalle bleibt bestehen ST. JOHANN. Der St. Jo- hanner "Knoten Süd" wird speziell bei schlechter Sicht zur Verkehrsfalle. Dem könnte mit einer Beleuchtung der Vorweg- weiser schnell abgeholfen wer- den. Aber der Bund winkt mit der Begründung ab, daß kein Geld vorhanden sei. Von Wilhelm Kuen Nicht nur im Winter behindert starker Bodennebel die Sicht. Auch bei Regenwetter im Som- mer bleiben die milchigweißen, oft nur zwei Meter hohen, dich- ten Schwaden am Knoten Süd hängen. Und die Vorwegweiser, die für Autofahrer schon bei nor- malem Weiter mit Abblendlicht nur schwer überschaubar sind, werden im Nebel schier unsicht- bar. Von Kitzbühel kommend und nach Wörgl oder Salzburg ab- biegend, werden bei Nebel sogar Einheimische unsicher. Die Ab- biegespuren sind optisch schwer erkennbar und die weit über Au- genhöhe angebrachten Vorweg- weiser werden, wie schon er- wähnt, unsichtbar. Bei ortsun- kundigen Autofahrern führt die Magister Herbert Pircher KITZBÜHEL. Der Leiter der ÖVP-Bezirksstelle, Mag. Herbert Pircher, fühlt sich in seinem Amt sichtlich wohl. Dies beweist sein freudenstrahlendes Lächeln, mit dem er dem "Anzeiger" gesteht, seine "Hausaufgaben" bereits gemacht zu haben. "Ein neues EDV-Prcgramm wurde instal- Unsicherheit sogar zu Wende- manövern im Kreuzungsbereich. Müßig zu betonen, daß solche Aktionen lebensgefährlich sind. Einheimische, wie der St. Jo- hanner Straßenreferent Andreas Walch, hatten schon bei der Er- öffnung des Knoten Süd im De- zember 91 darauf verwiesen, daß "dieser ohne Beleuchtung der Wegweiser zu einer Verkehrs- falle wird." Die Gendarmerie war derselben Meinung und stellte an die Bundesstraßenbehörde das liert und auch sonst sind sämtli- che Voraussetzungen für meine zukünftige Arbeit geschaffen", so Mag. Pircher. Und Aufgaben, die es zu be- wältigen gilt, sind massenhaft vorhanden. Schließlich steht auch den "Bezirksschwarzen" die Vor- wahl zur Landtagswahl ins Haus. Aber Mag. Pircher, der mit pro- fessionellem Marketing die Be- zirks-ÖVP auf Vordermann brin- gen will, sieht den Wahlen opti- mistisch entgegen: "Es wird ein fairer Wahlgang werden, davon haben mich die ersten Vorge- spräche mit den Kandidaten überzeugt." Selbstverständlich sieht es Mag. Pircher als ÖVP-Bezirks- geschäftsführer als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, stän- dig mit den Ortsorganisationen in Verbindung zu bleiben und die Bürgermeister des Bezirkes, wo immer nur möglich, zu unter- stützen. "Und dies", so Mag. Pircher, "schnell und unbüro- kratisch." (wiku) Ansuchen, den Gefahrenbereich entsprechend zu entschärfen. Die Antwort, die einige Zeit auf sich KITZBÜHEL. Den Kriegs- flüchtlingen aus dem Nachbar- staat, dem ehemaligen Jugosla- wien, begegnen laut dem SPO- Bezirksstellenleiter, Heinz Leit- ner, auch Einheimische des Be- zirkes Kitzbühel mit Vorurtei- len. Eines davon: "Diese Jugos bereichern sich auf unsere Ko- sten." "Davon kann keine Rede sein", beteuert die Betreuerin von Flüchtlingen in St. Johann, GR Christl Bernhofer. Flüchtlinge, die privat untergebracht sind, erhalten pro Monat und Person 1.500 5, jene, die in Heimen ein vorübergehendes Domizil gefun- den haben, erhalten monatlich 400 5, Kinder 200 S. "Mit diesem Betrag muß jeder Flüchtling Toillettartikel, Re- zeptgebühren und andere persön- warten ließ: Ansuchen abgelehnt. Dipl. Ing. Georg Katzenber- ger, der neue Chef der Bezirks- Bundesstraßenverwaltung in Kufstein, kennt das Problem am Knoten Süd aus eigener Erfah- rung. "So habe ich mich auch mit allen Kräften für die nötige Be- leuchtung eingesetzt", versichert Dipl. Ing. Katzenberger. Das Bundesministerium habe jedoch abgelehnt und "ohne entspre- chende Bundesmittel können wir nichts tun", Auffahrunfälle am Knoten Süd sind bisher gottseidank relativ glimpflich verlaufen. Aber muß es denn wirklich Tote geben, um dem zuständigen Bundesministe- rium, das für Straßenbautenjähr- lich Milliarden ausgibt, rund eine Million zu entlocken, die lebens- erhaltend eingesetzt werden kann? liche Dinge berappen", so Bern- hofer. Auch die Besitzer von Häusern, die Flüchtlingen Kost und Logie bieten, werden nicht reich. Sie bekommen pro Person und Tag vom Land Tirol 200 S zugestanden. Bekleidung, Spiel- zeug für Kinder usw. wird mit Spenden hereingebracht. "Und als Urlaub darf der Auf- enthalt der Flüchtlinge nicht bezeichnet werden", so Leitner. Die meisten von ihnen seien in Sorge um Verwandte, die noch im Kriesengebiet verweilen. Außerdem mache den Flüchtlin- gen die Untätigkeit zu schaffen. "Erstens fördert das Nichtstun weitere Vorurteile der arbeiten- den einheimischen Bevölkerung gegen Flüchtlinge und diese er- sticken im Gefühl, wertlos zu sein", ergänzt Leitner. ÖVP-Bezirksgeschäftsführe r geht mit Volldampf an die Arbeit
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